mit der auf Salzanlagen der Mittelmeerküste von gleichem Areal keinen Vergleich aus. Es kommt aber hier vor allen Dingen auch in Be- tracht, dass das Klima an letzterer mit seiner trocknen Luft und seinen regenlosen Sommern ungleich günstiger ist und desshalb die Salzge- winnung in ganz anderer Weise betrieben werden kann, als in dem östlichen Monsungebiete mit seinem vielen Sommerregen.
Alaun, jap. Mio-ban (Miyo-ban) ist in Japan seit mindestens 1200 Jahren bekannt und wird wie bei uns vornehmlich als Mordant in der Färberei benutzt. Er findet sich häufig fertig gebildet in einem weissen, erdigen Zersetzungsproduct vulkanischer Gesteine, entstanden durch die Einwirkung von Solfataren auf dieselben. Man gewinnt ihn durch Auslaugen dieses Ji-nen-han oder natürlichen Alauns und Auskrystallisierung aus der Lösung. Dieser Ji-nen-han wird meist als Ban-seki oder Han-seki, Alaunstein, bezeichnet, ist aber damit nicht zu verwechseln. Schönen Alaun sah ich im Frühjahr 1875 auf einer Ausstellung zu Funai, der Hauptstadt der Provinz Bungo, welche auch sonst als Hauptlieferant dieses Artikels angesehen wird. Auch Shinano, Kotsuke und Hida werden ihres Alauns wegen genannt.
Porzellanstein, Kaolin, Töpferthone. Der ausgedehnten und in einigen Branchen hochentwickelten Thonwaaren-Industrie Ja- pans dienen eine Menge verschiedenartiger Zersetzungsproducte feld- spathhaltiger Gesteine, welche der Japaner je nach ihrer Beschaffenheit als Ishi, Steine, und Tsuchi, Erden, bezeichnet, indem er diesen Gattungsbegriffen gewöhnlich den Namen des Fundorts vorsetzt. Wir können diese Materialien der keramischen Industrie, je nach den Agentien, welche die Zersetzung des feldspathreichen Muttergesteins be- wirkten, in zwei Gruppen gliedern, nämlich:
1) Porzellansteine, eigenartige, kieselsäurereiche und in Stöcken auftretende Zersetzungsproducte von Trachyten, Felsitporphyren und andern vulkanischen Gesteinen, deren Zersetzung höchst wahrscheinlich durch den Einfluss des Schwefelwasserstoffs und Wasserdampfes der Solfataren bewirkt wurde. Hieher gehören die werthvollsten Materia- lien der japanischen Porzellan-Industrie, wie der Arita-ishi in Hizen, der Amakusa-ishi auf der Insel Amakusa, der Kutani-ishi und Nabetani-ishi in Kaga und andere mehr.
Die Solfatare (jap. Jigoku, Hölle) zerstört nicht blos die Vege- tation in ihrer Umgebung, sondern auch das Gestein. Sie bleicht tra- chytische und doleritische Laven und ruft in ihnen eine totale Um- wandlung hervor, durch welche unter Anderm die Kieselsäure oft als Sinter wieder ausgeschieden wird und dann als Bindemittel der neuen Masse erscheint, wie dies namentlich der Amakusa-ishi deutlich zeigt.
II. Montanindustrie.
mit der auf Salzanlagen der Mittelmeerküste von gleichem Areal keinen Vergleich aus. Es kommt aber hier vor allen Dingen auch in Be- tracht, dass das Klima an letzterer mit seiner trocknen Luft und seinen regenlosen Sommern ungleich günstiger ist und desshalb die Salzge- winnung in ganz anderer Weise betrieben werden kann, als in dem östlichen Monsungebiete mit seinem vielen Sommerregen.
Alaun, jap. Miô-ban (Miyô-ban) ist in Japan seit mindestens 1200 Jahren bekannt und wird wie bei uns vornehmlich als Mordant in der Färberei benutzt. Er findet sich häufig fertig gebildet in einem weissen, erdigen Zersetzungsproduct vulkanischer Gesteine, entstanden durch die Einwirkung von Solfataren auf dieselben. Man gewinnt ihn durch Auslaugen dieses Ji-nen-han oder natürlichen Alauns und Auskrystallisierung aus der Lösung. Dieser Ji-nen-han wird meist als Ban-seki oder Han-seki, Alaunstein, bezeichnet, ist aber damit nicht zu verwechseln. Schönen Alaun sah ich im Frühjahr 1875 auf einer Ausstellung zu Funai, der Hauptstadt der Provinz Bungo, welche auch sonst als Hauptlieferant dieses Artikels angesehen wird. Auch Shinano, Kotsuke und Hida werden ihres Alauns wegen genannt.
Porzellanstein, Kaolin, Töpferthone. Der ausgedehnten und in einigen Branchen hochentwickelten Thonwaaren-Industrie Ja- pans dienen eine Menge verschiedenartiger Zersetzungsproducte feld- spathhaltiger Gesteine, welche der Japaner je nach ihrer Beschaffenheit als Ishi, Steine, und Tsuchi, Erden, bezeichnet, indem er diesen Gattungsbegriffen gewöhnlich den Namen des Fundorts vorsetzt. Wir können diese Materialien der keramischen Industrie, je nach den Agentien, welche die Zersetzung des feldspathreichen Muttergesteins be- wirkten, in zwei Gruppen gliedern, nämlich:
1) Porzellansteine, eigenartige, kieselsäurereiche und in Stöcken auftretende Zersetzungsproducte von Trachyten, Felsitporphyren und andern vulkanischen Gesteinen, deren Zersetzung höchst wahrscheinlich durch den Einfluss des Schwefelwasserstoffs und Wasserdampfes der Solfataren bewirkt wurde. Hieher gehören die werthvollsten Materia- lien der japanischen Porzellan-Industrie, wie der Arita-ishi in Hizen, der Amakusa-ishi auf der Insel Amakusa, der Kutani-ishi und Nabetani-ishi in Kaga und andere mehr.
Die Solfatare (jap. Jigoku, Hölle) zerstört nicht blos die Vege- tation in ihrer Umgebung, sondern auch das Gestein. Sie bleicht tra- chytische und doleritische Laven und ruft in ihnen eine totale Um- wandlung hervor, durch welche unter Anderm die Kieselsäure oft als Sinter wieder ausgeschieden wird und dann als Bindemittel der neuen Masse erscheint, wie dies namentlich der Amakusa-ishi deutlich zeigt.
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mit der auf Salzanlagen der Mittelmeerküste von gleichem Areal keinen
Vergleich aus. Es kommt aber hier vor allen Dingen auch in Be-
tracht, dass das Klima an letzterer mit seiner trocknen Luft und seinen
regenlosen Sommern ungleich günstiger ist und desshalb die Salzge-
winnung in ganz anderer Weise betrieben werden kann, als in dem
östlichen Monsungebiete mit seinem vielen Sommerregen.
Alaun, jap. Miô-ban (Miyô-ban) ist in Japan seit mindestens
1200 Jahren bekannt und wird wie bei uns vornehmlich als Mordant
in der Färberei benutzt. Er findet sich häufig fertig gebildet in einem
weissen, erdigen Zersetzungsproduct vulkanischer Gesteine, entstanden
durch die Einwirkung von Solfataren auf dieselben. Man gewinnt ihn
durch Auslaugen dieses Ji-nen-han oder natürlichen Alauns und
Auskrystallisierung aus der Lösung. Dieser Ji-nen-han wird meist als
Ban-seki oder Han-seki, Alaunstein, bezeichnet, ist aber damit
nicht zu verwechseln. Schönen Alaun sah ich im Frühjahr 1875 auf
einer Ausstellung zu Funai, der Hauptstadt der Provinz Bungo,
welche auch sonst als Hauptlieferant dieses Artikels angesehen wird.
Auch Shinano, Kotsuke und Hida werden ihres Alauns wegen genannt.
Porzellanstein, Kaolin, Töpferthone. Der ausgedehnten
und in einigen Branchen hochentwickelten Thonwaaren-Industrie Ja-
pans dienen eine Menge verschiedenartiger Zersetzungsproducte feld-
spathhaltiger Gesteine, welche der Japaner je nach ihrer Beschaffenheit
als Ishi, Steine, und Tsuchi, Erden, bezeichnet, indem er diesen
Gattungsbegriffen gewöhnlich den Namen des Fundorts vorsetzt. Wir
können diese Materialien der keramischen Industrie, je nach den
Agentien, welche die Zersetzung des feldspathreichen Muttergesteins be-
wirkten, in zwei Gruppen gliedern, nämlich:
1) Porzellansteine, eigenartige, kieselsäurereiche und in Stöcken
auftretende Zersetzungsproducte von Trachyten, Felsitporphyren und
andern vulkanischen Gesteinen, deren Zersetzung höchst wahrscheinlich
durch den Einfluss des Schwefelwasserstoffs und Wasserdampfes der
Solfataren bewirkt wurde. Hieher gehören die werthvollsten Materia-
lien der japanischen Porzellan-Industrie, wie der Arita-ishi in Hizen,
der Amakusa-ishi auf der Insel Amakusa, der Kutani-ishi und
Nabetani-ishi in Kaga und andere mehr.
Die Solfatare (jap. Jigoku, Hölle) zerstört nicht blos die Vege-
tation in ihrer Umgebung, sondern auch das Gestein. Sie bleicht tra-
chytische und doleritische Laven und ruft in ihnen eine totale Um-
wandlung hervor, durch welche unter Anderm die Kieselsäure oft als
Sinter wieder ausgeschieden wird und dann als Bindemittel der neuen
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/394>, abgerufen am 25.11.2024.
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