6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
48. Q. glandulifera Blume, jap. Nara, O-nara, Midzu-nara. Der vorigen ähnlich und oft in ihrer Gesellschaft; doch sind die Blätter viel grösser, worauf sich auch die Benennung O-nara, grosse Eiche, bezieht. Beide liefern schöne, unserm Eichenholz sehr nahekommende Hölzer, erreichen aber nicht diese gewaltigen Dimensionen.
49. Q. serrata Thunb., jap. Kunugi und Kunugi-nara, auf Yezo und Hondo sehr verbreitet, auch in Korea und China, sowie den indischen Vorbergen des Himalaya bis zu 1500 m Höhe. (Siehe Brandis, Forest Flora of India pg. 486.) Die Blätter erinnern an ess- bare Kastanien und nähren den Eichenspinner. (Siehe Seidenzucht pg. 246 u. 247.) Unter den vielen wintergrünen Eichen treten die folgenden mehr hervor:
50. Q. cuspidata Thunb., jap. Shii-no-ki, ist unter allen immer- grünen japanischen Eichen am wenigsten empfindlich gegen die Winter- kälte, am verbreitetsten und wichtigsten, bildet oft eigene Hochwald- bestände, wie z. B. noch in der Nähe von Atami am Fusse des Ha- konegebirges und liefert ein geschätztes Holz. Sie ist als Zierpflanze, namentlich in Tokio, sehr beliebt, färbt im Frühjahr beim Blatt- wechsel die Spitzen ihrer Zweige weisslich und röthlich mit jungen Blättern, die erst allmählich in tieferes Grün übergehen, und ent- wickelt im Mai Blüthenkätzchen, die nach Stellung und Farbe mehr an solche unserer essbaren Kastanie, als an diejenigen blattwechseln- der Eichen erinnern. Der essbaren Eicheln (Shii-no-mi) wurde schon pg. 110 gedacht.
51. Q. acuta Thunb., jap. Aka-gashi, rothe Eiche. Sie führt ihren Namen der röthlichen Farbe ihres Holzes wegen, welche in manchen Lagen bis zu tiefem Rothbraun sich steigert. An Unempfind- lichkeit steht sie der vorigen Art wenig nach und bildet zuweilen ebenfalls Stämme von ansehnlicher Stärke.
52. Q. glauca Thunb., jap. Shira-kashi, d. h. weisse Eiche. Das Holz ist am hellfarbigsten unter allen japanischen Arten, grau- weiss, sehr dicht, fest und zähe und wird daher hochgeschätzt. Man verwandte es bisher mit Vorliebe zu Lanzenstielen, Trag- und Ruder- stangen, sowie zu Stielen vieler Geräthe. Shira-kashi liebt ein wär- meres Klima und entwickelt sich erst im milden Süden zu einem an- sehnlichen Baum.
53. Castanea vulgaris Lamark, jap. Kuri. *) Das hellbraune Holz wird in den Wäldern zu Heizungszwecken verkohlt, sonst aber wenig benutzt. Es erinnert in seiner Structur an dasjenige blatt-
*) Näheres über diese Art und ihre Verbreitung siehe pg. 109--110, auch pg. 250--251.
6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
48. Q. glandulifera Blume, jap. Nara, Ô-nara, Midzu-nara. Der vorigen ähnlich und oft in ihrer Gesellschaft; doch sind die Blätter viel grösser, worauf sich auch die Benennung Ô-nara, grosse Eiche, bezieht. Beide liefern schöne, unserm Eichenholz sehr nahekommende Hölzer, erreichen aber nicht diese gewaltigen Dimensionen.
49. Q. serrata Thunb., jap. Kunugi und Kunugi-nara, auf Yezo und Hondo sehr verbreitet, auch in Korea und China, sowie den indischen Vorbergen des Himalaya bis zu 1500 m Höhe. (Siehe Brandis, Forest Flora of India pg. 486.) Die Blätter erinnern an ess- bare Kastanien und nähren den Eichenspinner. (Siehe Seidenzucht pg. 246 u. 247.) Unter den vielen wintergrünen Eichen treten die folgenden mehr hervor:
50. Q. cuspidata Thunb., jap. Shii-no-ki, ist unter allen immer- grünen japanischen Eichen am wenigsten empfindlich gegen die Winter- kälte, am verbreitetsten und wichtigsten, bildet oft eigene Hochwald- bestände, wie z. B. noch in der Nähe von Atami am Fusse des Ha- konegebirges und liefert ein geschätztes Holz. Sie ist als Zierpflanze, namentlich in Tôkio, sehr beliebt, färbt im Frühjahr beim Blatt- wechsel die Spitzen ihrer Zweige weisslich und röthlich mit jungen Blättern, die erst allmählich in tieferes Grün übergehen, und ent- wickelt im Mai Blüthenkätzchen, die nach Stellung und Farbe mehr an solche unserer essbaren Kastanie, als an diejenigen blattwechseln- der Eichen erinnern. Der essbaren Eicheln (Shii-no-mi) wurde schon pg. 110 gedacht.
51. Q. acuta Thunb., jap. Aka-gashi, rothe Eiche. Sie führt ihren Namen der röthlichen Farbe ihres Holzes wegen, welche in manchen Lagen bis zu tiefem Rothbraun sich steigert. An Unempfind- lichkeit steht sie der vorigen Art wenig nach und bildet zuweilen ebenfalls Stämme von ansehnlicher Stärke.
52. Q. glauca Thunb., jap. Shira-kashi, d. h. weisse Eiche. Das Holz ist am hellfarbigsten unter allen japanischen Arten, grau- weiss, sehr dicht, fest und zähe und wird daher hochgeschätzt. Man verwandte es bisher mit Vorliebe zu Lanzenstielen, Trag- und Ruder- stangen, sowie zu Stielen vieler Geräthe. Shira-kashi liebt ein wär- meres Klima und entwickelt sich erst im milden Süden zu einem an- sehnlichen Baum.
53. Castanea vulgaris Lamark, jap. Kuri. *) Das hellbraune Holz wird in den Wäldern zu Heizungszwecken verkohlt, sonst aber wenig benutzt. Es erinnert in seiner Structur an dasjenige blatt-
*) Näheres über diese Art und ihre Verbreitung siehe pg. 109—110, auch pg. 250—251.
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6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
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Der vorigen ähnlich und oft in ihrer Gesellschaft; doch sind die Blätter
viel grösser, worauf sich auch die Benennung Ô-nara, grosse Eiche,
bezieht. Beide liefern schöne, unserm Eichenholz sehr nahekommende
Hölzer, erreichen aber nicht diese gewaltigen Dimensionen.
49. Q. serrata Thunb., jap. Kunugi und Kunugi-nara, auf
Yezo und Hondo sehr verbreitet, auch in Korea und China, sowie den
indischen Vorbergen des Himalaya bis zu 1500 m Höhe. (Siehe
Brandis, Forest Flora of India pg. 486.) Die Blätter erinnern an ess-
bare Kastanien und nähren den Eichenspinner. (Siehe Seidenzucht
pg. 246 u. 247.) Unter den vielen wintergrünen Eichen treten die
folgenden mehr hervor:
50. Q. cuspidata Thunb., jap. Shii-no-ki, ist unter allen immer-
grünen japanischen Eichen am wenigsten empfindlich gegen die Winter-
kälte, am verbreitetsten und wichtigsten, bildet oft eigene Hochwald-
bestände, wie z. B. noch in der Nähe von Atami am Fusse des Ha-
konegebirges und liefert ein geschätztes Holz. Sie ist als Zierpflanze,
namentlich in Tôkio, sehr beliebt, färbt im Frühjahr beim Blatt-
wechsel die Spitzen ihrer Zweige weisslich und röthlich mit jungen
Blättern, die erst allmählich in tieferes Grün übergehen, und ent-
wickelt im Mai Blüthenkätzchen, die nach Stellung und Farbe mehr
an solche unserer essbaren Kastanie, als an diejenigen blattwechseln-
der Eichen erinnern. Der essbaren Eicheln (Shii-no-mi) wurde schon
pg. 110 gedacht.
51. Q. acuta Thunb., jap. Aka-gashi, rothe Eiche. Sie führt
ihren Namen der röthlichen Farbe ihres Holzes wegen, welche in
manchen Lagen bis zu tiefem Rothbraun sich steigert. An Unempfind-
lichkeit steht sie der vorigen Art wenig nach und bildet zuweilen
ebenfalls Stämme von ansehnlicher Stärke.
52. Q. glauca Thunb., jap. Shira-kashi, d. h. weisse Eiche.
Das Holz ist am hellfarbigsten unter allen japanischen Arten, grau-
weiss, sehr dicht, fest und zähe und wird daher hochgeschätzt. Man
verwandte es bisher mit Vorliebe zu Lanzenstielen, Trag- und Ruder-
stangen, sowie zu Stielen vieler Geräthe. Shira-kashi liebt ein wär-
meres Klima und entwickelt sich erst im milden Süden zu einem an-
sehnlichen Baum.
53. Castanea vulgaris Lamark, jap. Kuri. *) Das hellbraune
Holz wird in den Wäldern zu Heizungszwecken verkohlt, sonst aber
wenig benutzt. Es erinnert in seiner Structur an dasjenige blatt-
*) Näheres über diese Art und ihre Verbreitung siehe pg. 109—110, auch
pg. 250—251.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/311>, abgerufen am 25.11.2024.
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