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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
Werkholz zu vielen kleinen Geräthen, sowie als Brennholz zum Heizen
der Porzellanöfen, und verschiedenen andern Zwecken dieselbe. Vor
dem Holze unserer Kiefern haben diese beiden japanischen Hölzer
keine nennenswerthen Vorzüge. Sie sind ebenso harz- und knoten-
reich und dazu finden wir ihre Stämme nur ausnahmsweise durchaus
gradschaftig, vielmehr noch weit mehr gebogen, als die unserer Pinus
sylvestris in lichten Beständen.

29. Pinus koraiensis S. & Z. (P. Strobus Thunb.), jap. Chosen-
matsu
(Korea-Kiefer) und Goyo-no-matsu (Fünf-Nadel-Kiefer).
Der Thunberg'sche Name dieser Art weist auf die grosse Aehnlichkeit
ihres Aussehens mit der nordamerikanischen Weimuthkiefer hin,
während die Zapfen mit ihren essbaren Nüssen mehr an P. Cembra
erinnern. Der Baum stammt, wie dies auch eine der japanischen
Benennungen andeutet, aus Korea und findet sich in Japan nur als
Zierpflanze. Eine schöne Allee sah ich beim Schlosse zu Morioka im
nördlichen Hondo (pg. 110). Das unrein gelblichrothe Holz hat breite
Jahresringe und wird in ähnlicher Weise, wie das der vorerwähnten
Kiefern verwerthet.

30. Pinus parviflora S. & Z., jap. Goyo-no-matsu und Hime-
ko-matsu
. Diese Art bildet das Knieholz der oberen Region höherer
Berge von Hondo und Yezo und einen ziemlich seltenen Zierbaum in
Gärten und Parkanlagen. Das gelbliche Holz steht an Werth hinter
dem aller andern Matsu zurück.

31. Larix leptolepis Gord. (Pinus Larix Thunb.), jap. Kara-
matsu
. Die japanische Lärche findet sich vom 34. Parallel an nord-
wärts. Im mittleren Honshiu gehört sie in der Regel der Gebirgs-
region zwischen 1500 und 2000 m an und bildet hier nur aus-
nahmsweise eigene Bestände, findet sich vielmehr in der Regel mit
Tsuga und andern Abiesarten vermischt. Weiter nördlich senkt sich
ihre Höhenzone mehr und mehr. Damit nimmt die Häufigkeit ihres
Auftretens zugleich zu und zum Theil auch ihre Entwickelung. Sie
gedeiht vornehmlich auf verwitterter vulkanischer Lava und entwickelt
in höherer Lage Stämme von 11/2 m Umfang und 20--24 m Höhe.
Auf besonders günstigen, tiefer gelegenen Standpunkten kann sie je-
doch eine Dicke von 4 m und 30 m Höhe erreichen. Das rothbraune
Kernholz zeigt schmale Jahresringe, ist feinkörnig, zähe und dauer-
haft, widersteht auch der Feuchtigkeit vortrefflich und wird aus allen
diesen Gründen sehr geschätzt, doch wegen schwieriger Beschaffung
nur wenig zum Bauen verwendet, dagegen mit Vorliebe zu Grubenholz
gebraucht, sowie zu kleineren Waaren.

32. Sciadopitys verticillata S. & Z., jap. Koya-maki. Die ja-

6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc.
Werkholz zu vielen kleinen Geräthen, sowie als Brennholz zum Heizen
der Porzellanöfen, und verschiedenen andern Zwecken dieselbe. Vor
dem Holze unserer Kiefern haben diese beiden japanischen Hölzer
keine nennenswerthen Vorzüge. Sie sind ebenso harz- und knoten-
reich und dazu finden wir ihre Stämme nur ausnahmsweise durchaus
gradschaftig, vielmehr noch weit mehr gebogen, als die unserer Pinus
sylvestris in lichten Beständen.

29. Pinus koraiensis S. & Z. (P. Strobus Thunb.), jap. Chosen-
matsu
(Korea-Kiefer) und Goyô-no-matsu (Fünf-Nadel-Kiefer).
Der Thunberg’sche Name dieser Art weist auf die grosse Aehnlichkeit
ihres Aussehens mit der nordamerikanischen Weimuthkiefer hin,
während die Zapfen mit ihren essbaren Nüssen mehr an P. Cembra
erinnern. Der Baum stammt, wie dies auch eine der japanischen
Benennungen andeutet, aus Korea und findet sich in Japan nur als
Zierpflanze. Eine schöne Allee sah ich beim Schlosse zu Morioka im
nördlichen Hondo (pg. 110). Das unrein gelblichrothe Holz hat breite
Jahresringe und wird in ähnlicher Weise, wie das der vorerwähnten
Kiefern verwerthet.

30. Pinus parviflora S. & Z., jap. Goyô-no-matsu und Hime-
ko-matsu
. Diese Art bildet das Knieholz der oberen Region höherer
Berge von Hondo und Yezo und einen ziemlich seltenen Zierbaum in
Gärten und Parkanlagen. Das gelbliche Holz steht an Werth hinter
dem aller andern Matsu zurück.

31. Larix leptolepis Gord. (Pinus Larix Thunb.), jap. Kara-
matsu
. Die japanische Lärche findet sich vom 34. Parallel an nord-
wärts. Im mittleren Honshiu gehört sie in der Regel der Gebirgs-
region zwischen 1500 und 2000 m an und bildet hier nur aus-
nahmsweise eigene Bestände, findet sich vielmehr in der Regel mit
Tsuga und andern Abiesarten vermischt. Weiter nördlich senkt sich
ihre Höhenzone mehr und mehr. Damit nimmt die Häufigkeit ihres
Auftretens zugleich zu und zum Theil auch ihre Entwickelung. Sie
gedeiht vornehmlich auf verwitterter vulkanischer Lava und entwickelt
in höherer Lage Stämme von 1½ m Umfang und 20—24 m Höhe.
Auf besonders günstigen, tiefer gelegenen Standpunkten kann sie je-
doch eine Dicke von 4 m und 30 m Höhe erreichen. Das rothbraune
Kernholz zeigt schmale Jahresringe, ist feinkörnig, zähe und dauer-
haft, widersteht auch der Feuchtigkeit vortrefflich und wird aus allen
diesen Gründen sehr geschätzt, doch wegen schwieriger Beschaffung
nur wenig zum Bauen verwendet, dagegen mit Vorliebe zu Grubenholz
gebraucht, sowie zu kleineren Waaren.

32. Sciadopitys verticillata S. & Z., jap. Koya-maki. Die ja-

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[283/0307] 6. Eigenschaften und Verwendung der wichtigeren Waldbäume etc. Werkholz zu vielen kleinen Geräthen, sowie als Brennholz zum Heizen der Porzellanöfen, und verschiedenen andern Zwecken dieselbe. Vor dem Holze unserer Kiefern haben diese beiden japanischen Hölzer keine nennenswerthen Vorzüge. Sie sind ebenso harz- und knoten- reich und dazu finden wir ihre Stämme nur ausnahmsweise durchaus gradschaftig, vielmehr noch weit mehr gebogen, als die unserer Pinus sylvestris in lichten Beständen. 29. Pinus koraiensis S. & Z. (P. Strobus Thunb.), jap. Chosen- matsu (Korea-Kiefer) und Goyô-no-matsu (Fünf-Nadel-Kiefer). Der Thunberg’sche Name dieser Art weist auf die grosse Aehnlichkeit ihres Aussehens mit der nordamerikanischen Weimuthkiefer hin, während die Zapfen mit ihren essbaren Nüssen mehr an P. Cembra erinnern. Der Baum stammt, wie dies auch eine der japanischen Benennungen andeutet, aus Korea und findet sich in Japan nur als Zierpflanze. Eine schöne Allee sah ich beim Schlosse zu Morioka im nördlichen Hondo (pg. 110). Das unrein gelblichrothe Holz hat breite Jahresringe und wird in ähnlicher Weise, wie das der vorerwähnten Kiefern verwerthet. 30. Pinus parviflora S. & Z., jap. Goyô-no-matsu und Hime- ko-matsu. Diese Art bildet das Knieholz der oberen Region höherer Berge von Hondo und Yezo und einen ziemlich seltenen Zierbaum in Gärten und Parkanlagen. Das gelbliche Holz steht an Werth hinter dem aller andern Matsu zurück. 31. Larix leptolepis Gord. (Pinus Larix Thunb.), jap. Kara- matsu. Die japanische Lärche findet sich vom 34. Parallel an nord- wärts. Im mittleren Honshiu gehört sie in der Regel der Gebirgs- region zwischen 1500 und 2000 m an und bildet hier nur aus- nahmsweise eigene Bestände, findet sich vielmehr in der Regel mit Tsuga und andern Abiesarten vermischt. Weiter nördlich senkt sich ihre Höhenzone mehr und mehr. Damit nimmt die Häufigkeit ihres Auftretens zugleich zu und zum Theil auch ihre Entwickelung. Sie gedeiht vornehmlich auf verwitterter vulkanischer Lava und entwickelt in höherer Lage Stämme von 1½ m Umfang und 20—24 m Höhe. Auf besonders günstigen, tiefer gelegenen Standpunkten kann sie je- doch eine Dicke von 4 m und 30 m Höhe erreichen. Das rothbraune Kernholz zeigt schmale Jahresringe, ist feinkörnig, zähe und dauer- haft, widersteht auch der Feuchtigkeit vortrefflich und wird aus allen diesen Gründen sehr geschätzt, doch wegen schwieriger Beschaffung nur wenig zum Bauen verwendet, dagegen mit Vorliebe zu Grubenholz gebraucht, sowie zu kleineren Waaren. 32. Sciadopitys verticillata S. & Z., jap. Koya-maki. Die ja-

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/307>, abgerufen am 24.11.2024.