metta Risso (engl. Lime). Man unterscheidet, wie auch Siebold an- gibt, zwei Varietäten:
a. Kin-kan, mit kugeligen Früchten von der Dicke einer grossen Kirsche,
b. To-kinkan d. h. chin. Kin-kan, von gleicher Grösse, aber ellipsoidischer Gestalt. Kaempfer vergleicht die Kinkan nach Form und Grösse nicht unpassend mit Muskatnüssen. Diese Früchte sind prächtig anzusehen. Ihre glatte hellorangefarbige Schale ist mit grünen Grübchen übersät, sehr aromatisch, das Fleisch aber der Säure wegen wie Citronen verwendbar.
Mit Kinkan (C. japonica Thunb.) scheinen C. aurantium micro- carpum und C. a. minimum Dierbach*) identisch zu sein. Auch dürfte sich in einem Artikel der Revue Horticole vom Jahre 1880, welcher von bemerkenswerthen Zierpflanzen in Lissabon handelt, die Notiz über den "Limonier du Bresil" im alten botanischen Garten auf die- selbe Art beziehen, denn es heisst dort, der alte Baum liefere jähr- lich kleine sphärische Citronen von der Grösse mittlerer Pflaumen.
22) Citrus medica Risso, jap. Tebushiu-kan, die Citrone. Die- selbe, var. chirocarpus L., jap. Bushiu-kan, ellipsoidisch, mit dicker höckeriger und sehr aromatischer Schale ist nicht häufig.
23) Citrus medica Limonum Brandis & Hooker, jap. Yudzu, die Lemon der Engländer.
24) Punica granatum L., jap. Zakuro. Der niedrige Baum findet sich vereinzelt viel weiter nördlich angebaut, als die Aurantiaceen. Ich sah ihn noch in Kaga und Aidzu in Gärten und reife Früchte in Yonezawa und Sendai zum Verkauf, die offenbar in der Nähe ge- wachsen waren. Sie hatten mittlere Grösse und waren weniger wohl- schmeckend, als solche der Mittelmeerregion.
25) Ficus carica L. jap. Ichijiku und To-kaki, d. h. Chinesi- scher Kaki. Der gemeine Feigenbaum wurde nach Thunberg durch Portugiesen eingeführt. Sein Anbau ist aber sehr beschränkt ge- blieben. Auch in China suchten Portugiesen (nach Williams) die Cultur des Feigenbaumes zu verbreiten; es gelang aber nicht, da er keine wohlschmeckenden Früchte lieferte.
26) Morus alba L., jap. Kuwa. Die Früchte der verschiedenen Abarten dieser, der Seidenzucht dienenden Maulbeere werden nur selten gegessen. Sie sind keineswegs alle weiss; es gibt vielmehr auch schwarzbeerige, wie schon Kaempfer hervorhebt. Thunberg fasst dessen Angabe entschieden falsch auf, wenn er Morus nigra L.
*) Dierbach: Grundriss der allgemeinen ökon.-techn. Botanik. Heidelberg 1836.
I. Land- und Forstwirthschaft.
metta Risso (engl. Lime). Man unterscheidet, wie auch Siebold an- gibt, zwei Varietäten:
a. Kin-kan, mit kugeligen Früchten von der Dicke einer grossen Kirsche,
b. Tô-kinkan d. h. chin. Kin-kan, von gleicher Grösse, aber ellipsoidischer Gestalt. Kaempfer vergleicht die Kinkan nach Form und Grösse nicht unpassend mit Muskatnüssen. Diese Früchte sind prächtig anzusehen. Ihre glatte hellorangefarbige Schale ist mit grünen Grübchen übersät, sehr aromatisch, das Fleisch aber der Säure wegen wie Citronen verwendbar.
Mit Kinkan (C. japonica Thunb.) scheinen C. aurantium micro- carpum und C. a. minimum Dierbach*) identisch zu sein. Auch dürfte sich in einem Artikel der Revue Horticole vom Jahre 1880, welcher von bemerkenswerthen Zierpflanzen in Lissabon handelt, die Notiz über den »Limonier du Brésil« im alten botanischen Garten auf die- selbe Art beziehen, denn es heisst dort, der alte Baum liefere jähr- lich kleine sphärische Citronen von der Grösse mittlerer Pflaumen.
22) Citrus medica Risso, jap. Tebushiu-kan, die Citrone. Die- selbe, var. chirocarpus L., jap. Bushiu-kan, ellipsoidisch, mit dicker höckeriger und sehr aromatischer Schale ist nicht häufig.
23) Citrus medica Limonum Brandis & Hooker, jap. Yudzu, die Lemon der Engländer.
24) Punica granatum L., jap. Zakuro. Der niedrige Baum findet sich vereinzelt viel weiter nördlich angebaut, als die Aurantiaceen. Ich sah ihn noch in Kaga und Aidzu in Gärten und reife Früchte in Yonezawa und Sendai zum Verkauf, die offenbar in der Nähe ge- wachsen waren. Sie hatten mittlere Grösse und waren weniger wohl- schmeckend, als solche der Mittelmeerregion.
25) Ficus carica L. jap. Ichijiku und Tô-kaki, d. h. Chinesi- scher Kaki. Der gemeine Feigenbaum wurde nach Thunberg durch Portugiesen eingeführt. Sein Anbau ist aber sehr beschränkt ge- blieben. Auch in China suchten Portugiesen (nach Williams) die Cultur des Feigenbaumes zu verbreiten; es gelang aber nicht, da er keine wohlschmeckenden Früchte lieferte.
26) Morus alba L., jap. Kuwa. Die Früchte der verschiedenen Abarten dieser, der Seidenzucht dienenden Maulbeere werden nur selten gegessen. Sie sind keineswegs alle weiss; es gibt vielmehr auch schwarzbeerige, wie schon Kaempfer hervorhebt. Thunberg fasst dessen Angabe entschieden falsch auf, wenn er Morus nigra L.
*) Dierbach: Grundriss der allgemeinen ökon.-techn. Botanik. Heidelberg 1836.
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[106/0126]
I. Land- und Forstwirthschaft.
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gibt, zwei Varietäten:
a. Kin-kan, mit kugeligen Früchten von der Dicke einer grossen
Kirsche,
b. Tô-kinkan d. h. chin. Kin-kan, von gleicher Grösse, aber
ellipsoidischer Gestalt. Kaempfer vergleicht die Kinkan nach Form
und Grösse nicht unpassend mit Muskatnüssen. Diese Früchte sind
prächtig anzusehen. Ihre glatte hellorangefarbige Schale ist mit grünen
Grübchen übersät, sehr aromatisch, das Fleisch aber der Säure
wegen wie Citronen verwendbar.
Mit Kinkan (C. japonica Thunb.) scheinen C. aurantium micro-
carpum und C. a. minimum Dierbach *) identisch zu sein. Auch dürfte
sich in einem Artikel der Revue Horticole vom Jahre 1880, welcher
von bemerkenswerthen Zierpflanzen in Lissabon handelt, die Notiz
über den »Limonier du Brésil« im alten botanischen Garten auf die-
selbe Art beziehen, denn es heisst dort, der alte Baum liefere jähr-
lich kleine sphärische Citronen von der Grösse mittlerer Pflaumen.
22) Citrus medica Risso, jap. Tebushiu-kan, die Citrone. Die-
selbe, var. chirocarpus L., jap. Bushiu-kan, ellipsoidisch, mit dicker
höckeriger und sehr aromatischer Schale ist nicht häufig.
23) Citrus medica Limonum Brandis & Hooker, jap. Yudzu, die
Lemon der Engländer.
24) Punica granatum L., jap. Zakuro. Der niedrige Baum findet
sich vereinzelt viel weiter nördlich angebaut, als die Aurantiaceen.
Ich sah ihn noch in Kaga und Aidzu in Gärten und reife Früchte in
Yonezawa und Sendai zum Verkauf, die offenbar in der Nähe ge-
wachsen waren. Sie hatten mittlere Grösse und waren weniger wohl-
schmeckend, als solche der Mittelmeerregion.
25) Ficus carica L. jap. Ichijiku und Tô-kaki, d. h. Chinesi-
scher Kaki. Der gemeine Feigenbaum wurde nach Thunberg durch
Portugiesen eingeführt. Sein Anbau ist aber sehr beschränkt ge-
blieben. Auch in China suchten Portugiesen (nach Williams) die Cultur
des Feigenbaumes zu verbreiten; es gelang aber nicht, da er keine
wohlschmeckenden Früchte lieferte.
26) Morus alba L., jap. Kuwa. Die Früchte der verschiedenen
Abarten dieser, der Seidenzucht dienenden Maulbeere werden nur
selten gegessen. Sie sind keineswegs alle weiss; es gibt vielmehr
auch schwarzbeerige, wie schon Kaempfer hervorhebt. Thunberg
fasst dessen Angabe entschieden falsch auf, wenn er Morus nigra L.
*) Dierbach: Grundriss der allgemeinen ökon.-techn. Botanik. Heidelberg 1836.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/126>, abgerufen am 22.11.2024.
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