renen des tropischen Amerikas verwendet werden. In Japan und China hat die birnförmige Gestalt des Flaschenkürbis, sowie jene, welche aus zwei verschieden grossen, aufeinander gesetzten Kugeln hervorgegangen zu sein scheint, als oft angewandtes Modell zu Sake- flaschen gedient. Lagenaria dasystemon Miq., jap. Kamo-uri, wird in ähnlicher Weise wie die vorige Art verwerthet.
c) Zur Bereitung von Stärke dienen in bescheidenem Umfang die Samen mehrerer wildwachsenden Arten der Gattung Trichosanthes, nämlich von Karasu-uri (T. cucumeroides Ser.) und Ki-karasu-uri (T. japonica Regel).
22) Apium graveolens L., Sellerie. Der jap. Name Oranda- mitsuba, holländisch Dreiblatt, weist wohl auf die Einführung der Pflanze durch die Holländer auf De-shima hin. Von
23) Petroselinum sativum Hoffm. (Apium petroselinum L.), der Petersilie, gilt dasselbe.
24) Pimpinella anisum L., jap. Uikiyo, der Anis.
25) Foeniculum vulgare Gaertn., jap. Kurenomo und Uikiyo, Fenchel.
26) Pastinaca sativa L., jap. Amerika bofu, Pastinak.
27) Coriandrum sativum L., jap. Koyendoro, der Coriander. Alle vorerwähnten Umbelliferen werden auch als Droguen gebaut. Ihre Verbreitung und Bedeutung für die japanische Küche ist gering.
28) Daucus carota L., jap. Ninjin (nicht zu verwechseln mit dem gleichlautenden Namen für Ginseng). Die gelbe Rübe gehört auch in Japan zu den verbreitetsten Gemüsen; doch ist ihr Anbau und Ge- brauch bei weitem nicht so ausgedehnt, wie bei uns.
29) Aralia cordata Thunb. (A. edulis S. & Z.), jap. Udo, ein Busch von etwa Meterhöhe, findet sich zerstreut im Gebirge, vornehm- lich auf den grasigen Bergabhängen (Hara), blüht im Juli, wird hier und da auch in der Nähe der Wohnungen angebaut. Die jungen Stengel sowohl, als auch die Wurzeln werden als Gemüse, sowie in der Suppe gegessen und sind sehr beliebt.
30) Petasites japonicus Miq. (Tussilago Petasites Thunb.), jap. Fuki, wildwachsend unter Hecken, an Wegen und Waldrändern, aber auch cultiviert, blüht im Februar und März. Man benutzt die Blattstiele zu Gemüse.
31) Lappa major Gaertn. (Arctium lappa Thunb.), jap. Gobo. Die gewöhnliche Klette findet sich in Japan in ähnlicher Weise, wie bei uns, hat aber eine Verwendung, welche wir nicht kennen. Die daumendicken, langen, fleischigen Pfahlwurzeln mit einem Durchschnitts- gewicht von 350 Gramm werden nämlich vom Volke gegessen. Wie
2. Nährpflanzen.
renen des tropischen Amerikas verwendet werden. In Japan und China hat die birnförmige Gestalt des Flaschenkürbis, sowie jene, welche aus zwei verschieden grossen, aufeinander gesetzten Kugeln hervorgegangen zu sein scheint, als oft angewandtes Modell zu Sake- flaschen gedient. Lagenaria dasystemon Miq., jap. Kamo-uri, wird in ähnlicher Weise wie die vorige Art verwerthet.
c) Zur Bereitung von Stärke dienen in bescheidenem Umfang die Samen mehrerer wildwachsenden Arten der Gattung Trichosanthes, nämlich von Karasu-uri (T. cucumeroides Ser.) und Ki-karasu-uri (T. japonica Regel).
22) Apium graveolens L., Sellerie. Der jap. Name Oranda- mitsuba, holländisch Dreiblatt, weist wohl auf die Einführung der Pflanze durch die Holländer auf De-shima hin. Von
23) Petroselinum sativum Hoffm. (Apium petroselinum L.), der Petersilie, gilt dasselbe.
24) Pimpinella anisum L., jap. Uikiyo, der Anis.
25) Foeniculum vulgare Gaertn., jap. Kurenomo und Uikiyo, Fenchel.
26) Pastinaca sativa L., jap. Amerika bôfu, Pastinak.
27) Coriandrum sativum L., jap. Koyendoro, der Coriander. Alle vorerwähnten Umbelliferen werden auch als Droguen gebaut. Ihre Verbreitung und Bedeutung für die japanische Küche ist gering.
28) Daucus carota L., jap. Ninjin (nicht zu verwechseln mit dem gleichlautenden Namen für Ginseng). Die gelbe Rübe gehört auch in Japan zu den verbreitetsten Gemüsen; doch ist ihr Anbau und Ge- brauch bei weitem nicht so ausgedehnt, wie bei uns.
29) Aralia cordata Thunb. (A. edulis S. & Z.), jap. Udo, ein Busch von etwa Meterhöhe, findet sich zerstreut im Gebirge, vornehm- lich auf den grasigen Bergabhängen (Hara), blüht im Juli, wird hier und da auch in der Nähe der Wohnungen angebaut. Die jungen Stengel sowohl, als auch die Wurzeln werden als Gemüse, sowie in der Suppe gegessen und sind sehr beliebt.
30) Petasites japonicus Miq. (Tussilago Petasites Thunb.), jap. Fuki, wildwachsend unter Hecken, an Wegen und Waldrändern, aber auch cultiviert, blüht im Februar und März. Man benutzt die Blattstiele zu Gemüse.
31) Lappa major Gaertn. (Arctium lappa Thunb.), jap. Gobô. Die gewöhnliche Klette findet sich in Japan in ähnlicher Weise, wie bei uns, hat aber eine Verwendung, welche wir nicht kennen. Die daumendicken, langen, fleischigen Pfahlwurzeln mit einem Durchschnitts- gewicht von 350 Gramm werden nämlich vom Volke gegessen. Wie
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0105"n="85"/><fwplace="top"type="header">2. Nährpflanzen.</fw><lb/>
renen des tropischen Amerikas verwendet werden. In Japan und<lb/>
China hat die birnförmige Gestalt des Flaschenkürbis, sowie jene,<lb/>
welche aus zwei verschieden grossen, aufeinander gesetzten Kugeln<lb/>
hervorgegangen zu sein scheint, als oft angewandtes Modell zu Sake-<lb/>
flaschen gedient. Lagenaria dasystemon Miq., jap. <hirendition="#g">Kamo-uri</hi>, wird<lb/>
in ähnlicher Weise wie die vorige Art verwerthet.</p><lb/><p>c) Zur Bereitung von Stärke dienen in bescheidenem Umfang die<lb/>
Samen mehrerer wildwachsenden Arten der Gattung Trichosanthes,<lb/>
nämlich von <hirendition="#g">Karasu-uri</hi> (T. cucumeroides Ser.) und <hirendition="#g">Ki-karasu-uri</hi><lb/>
(T. japonica Regel).</p><lb/><p>22) Apium graveolens L., Sellerie. Der jap. Name <hirendition="#g">Oranda-<lb/>
mitsuba</hi>, holländisch Dreiblatt, weist wohl auf die Einführung der<lb/>
Pflanze durch die Holländer auf De-shima hin. Von</p><lb/><p>23) Petroselinum sativum Hoffm. (Apium petroselinum L.), der<lb/>
Petersilie, gilt dasselbe.</p><lb/><p>24) Pimpinella anisum L., jap. <hirendition="#g">Uikiyo</hi>, der Anis.</p><lb/><p>25) Foeniculum vulgare Gaertn., jap. <hirendition="#g">Kurenomo</hi> und <hirendition="#g">Uikiyo</hi>,<lb/>
Fenchel.</p><lb/><p>26) Pastinaca sativa L., jap. <hirendition="#g">Amerika bôfu</hi>, Pastinak.</p><lb/><p>27) Coriandrum sativum L., jap. <hirendition="#g">Koyendoro</hi>, der Coriander.<lb/>
Alle vorerwähnten Umbelliferen werden auch als Droguen gebaut. Ihre<lb/>
Verbreitung und Bedeutung für die japanische Küche ist gering.</p><lb/><p>28) Daucus carota L., jap. <hirendition="#g">Ninjin</hi> (nicht zu verwechseln mit dem<lb/>
gleichlautenden Namen für Ginseng). Die gelbe Rübe gehört auch in<lb/>
Japan zu den verbreitetsten Gemüsen; doch ist ihr Anbau und Ge-<lb/>
brauch bei weitem nicht so ausgedehnt, wie bei uns.</p><lb/><p>29) Aralia cordata Thunb. (A. edulis S. & Z.), jap. <hirendition="#g">Udo</hi>, ein<lb/>
Busch von etwa Meterhöhe, findet sich zerstreut im Gebirge, vornehm-<lb/>
lich auf den grasigen Bergabhängen (Hara), blüht im Juli, wird hier<lb/>
und da auch in der Nähe der Wohnungen angebaut. Die jungen<lb/>
Stengel sowohl, als auch die Wurzeln werden als Gemüse, sowie in<lb/>
der Suppe gegessen und sind sehr beliebt.</p><lb/><p>30) Petasites japonicus Miq. (Tussilago Petasites Thunb.), jap. <hirendition="#g">Fuki</hi>,<lb/>
wildwachsend unter Hecken, an Wegen und Waldrändern, aber auch<lb/>
cultiviert, blüht im Februar und März. Man benutzt die Blattstiele zu<lb/>
Gemüse.</p><lb/><p>31) Lappa major Gaertn. (Arctium lappa Thunb.), jap. <hirendition="#g">Gobô</hi>.<lb/>
Die gewöhnliche Klette findet sich in Japan in ähnlicher Weise, wie<lb/>
bei uns, hat aber eine Verwendung, welche wir nicht kennen. Die<lb/>
daumendicken, langen, fleischigen Pfahlwurzeln mit einem Durchschnitts-<lb/>
gewicht von 350 Gramm werden nämlich vom Volke gegessen. Wie<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[85/0105]
2. Nährpflanzen.
renen des tropischen Amerikas verwendet werden. In Japan und
China hat die birnförmige Gestalt des Flaschenkürbis, sowie jene,
welche aus zwei verschieden grossen, aufeinander gesetzten Kugeln
hervorgegangen zu sein scheint, als oft angewandtes Modell zu Sake-
flaschen gedient. Lagenaria dasystemon Miq., jap. Kamo-uri, wird
in ähnlicher Weise wie die vorige Art verwerthet.
c) Zur Bereitung von Stärke dienen in bescheidenem Umfang die
Samen mehrerer wildwachsenden Arten der Gattung Trichosanthes,
nämlich von Karasu-uri (T. cucumeroides Ser.) und Ki-karasu-uri
(T. japonica Regel).
22) Apium graveolens L., Sellerie. Der jap. Name Oranda-
mitsuba, holländisch Dreiblatt, weist wohl auf die Einführung der
Pflanze durch die Holländer auf De-shima hin. Von
23) Petroselinum sativum Hoffm. (Apium petroselinum L.), der
Petersilie, gilt dasselbe.
24) Pimpinella anisum L., jap. Uikiyo, der Anis.
25) Foeniculum vulgare Gaertn., jap. Kurenomo und Uikiyo,
Fenchel.
26) Pastinaca sativa L., jap. Amerika bôfu, Pastinak.
27) Coriandrum sativum L., jap. Koyendoro, der Coriander.
Alle vorerwähnten Umbelliferen werden auch als Droguen gebaut. Ihre
Verbreitung und Bedeutung für die japanische Küche ist gering.
28) Daucus carota L., jap. Ninjin (nicht zu verwechseln mit dem
gleichlautenden Namen für Ginseng). Die gelbe Rübe gehört auch in
Japan zu den verbreitetsten Gemüsen; doch ist ihr Anbau und Ge-
brauch bei weitem nicht so ausgedehnt, wie bei uns.
29) Aralia cordata Thunb. (A. edulis S. & Z.), jap. Udo, ein
Busch von etwa Meterhöhe, findet sich zerstreut im Gebirge, vornehm-
lich auf den grasigen Bergabhängen (Hara), blüht im Juli, wird hier
und da auch in der Nähe der Wohnungen angebaut. Die jungen
Stengel sowohl, als auch die Wurzeln werden als Gemüse, sowie in
der Suppe gegessen und sind sehr beliebt.
30) Petasites japonicus Miq. (Tussilago Petasites Thunb.), jap. Fuki,
wildwachsend unter Hecken, an Wegen und Waldrändern, aber auch
cultiviert, blüht im Februar und März. Man benutzt die Blattstiele zu
Gemüse.
31) Lappa major Gaertn. (Arctium lappa Thunb.), jap. Gobô.
Die gewöhnliche Klette findet sich in Japan in ähnlicher Weise, wie
bei uns, hat aber eine Verwendung, welche wir nicht kennen. Die
daumendicken, langen, fleischigen Pfahlwurzeln mit einem Durchschnitts-
gewicht von 350 Gramm werden nämlich vom Volke gegessen. Wie
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/105>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.