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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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III. Topographie.
(oder Matsmai) die bedeutendere der beiden Hauptstädte von Yezo.
Dieselbe liegt am Südwestende der Insel und zählt jetzt 16000 Be-
wohner. Yesashi, der dritte Hafen von Oshima, soll 9000 Ein-
wohner haben. Die Stadt liegt an der Westküste.

2. Shiribeshi, erstreckt sich am japanischen Meer hin nord-
wärts bis zur Ishikari-Bucht. Ihre Hauptstadt Otaru mit 4000 Ein-
wohnern treibt ansehnlichen Fischhandel, auch mit China. Iwanai,
ein kleiner Ort ebenfalls an der Küste, ist bemerkenswerth seiner
Steinkohlen wegen.

3. Iburi, südöstlich von voriger Provinz an der Volkano-Bai
und ostwärts. Hauptort Mororan an der Endermo-Bai mit 600 Ein-
wohnern, vortrefflicher Ankerplatz, von Broughton zuerst entdeckt.
Yubutsu, Osarubetsu und andere dem Fischfang dienende Küsten-
dörfer.

4. Ishikari. Diese Provinz, benannt nach dem grössten Flusse
der Insel, hat jedenfalls eine bedeutende Zukunft. Sapporo, die
vom Kaitakushi gegründete, neue Hauptstadt von Yezo liegt hier
unter 43° 3' 56" N. und 141" 42' 49" O. Gr. 18 Meter über dem Meer
an einem Nebenflusse des Ishikari. Die Stadt hat eine unter ameri-
kanischer Leitung stehende landwirthschaftliche Schule und ander
öffentliche Anstalten und soll in amerikanischem Style angelegt sein.
Eine der ersten Sorgen des Kaitakushi war die Errichtung eines Yo-
shiwara, heisst es. Bedeutender und blühender ist bis jetzt das
Städtchen Ishikari an der Mündung des gleichnamigen Flusses,
seiner ausgedehnten Lachsfischerei wegen.

5. Teshio, nordwärts von voriger längs des Japanisch-tatarischen
Meeres. Ihr Hauptort heisst Rurumoppe, hat nur 500 Bewohner,
ist aber bemerkenswerth als nördlichste, meteorologische Beobach-
tungsstation.

6. Kitami. Diese Provinz zieht am Ochotskischen Meer hin
von der Nordspitze der Insel Yezo, bis zum nordöstlichen Ende, dem
Cap Shiretoko. Mombetsu ist Hauptort mit 400 Einwohnern, Soya
an der Strasse La Perouse, Ueberfahrtsort nach Sachalin.

7. Nemuro, die östlichste und kleinste Provinz der Insel mit
der gleichnamigen Stadt (an der Walvis-bay von Vries). Die Stadt
Nemuro hat 1400 Einwohner.

8. Kushiru, gleich den beiden folgenden Provinzen an der Süd-
küste gelegen, hat den Hafen Akeshi mit 1000 Bewohnern zur
Hauptstadt.

9. Tokachi, trägt den Namen des zweitgrössten Flusses der
Insel. Hiroo oder Biro, ein Hafenplatz, ist Hauptort.

III. Topographie.
(oder Matsmai) die bedeutendere der beiden Hauptstädte von Yezo.
Dieselbe liegt am Südwestende der Insel und zählt jetzt 16000 Be-
wohner. Yesashi, der dritte Hafen von Ôshima, soll 9000 Ein-
wohner haben. Die Stadt liegt an der Westküste.

2. Shiribeshi, erstreckt sich am japanischen Meer hin nord-
wärts bis zur Ishikari-Bucht. Ihre Hauptstadt Ôtaru mit 4000 Ein-
wohnern treibt ansehnlichen Fischhandel, auch mit China. Iwanai,
ein kleiner Ort ebenfalls an der Küste, ist bemerkenswerth seiner
Steinkohlen wegen.

3. Iburi, südöstlich von voriger Provinz an der Volkano-Bai
und ostwärts. Hauptort Mororan an der Endermo-Bai mit 600 Ein-
wohnern, vortrefflicher Ankerplatz, von Broughton zuerst entdeckt.
Yubutsu, Osarubetsu und andere dem Fischfang dienende Küsten-
dörfer.

4. Ishikari. Diese Provinz, benannt nach dem grössten Flusse
der Insel, hat jedenfalls eine bedeutende Zukunft. Sapporo, die
vom Kaitakushi gegründete, neue Hauptstadt von Yezo liegt hier
unter 43° 3' 56″ N. und 141″ 42' 49″ O. Gr. 18 Meter über dem Meer
an einem Nebenflusse des Ishikari. Die Stadt hat eine unter ameri-
kanischer Leitung stehende landwirthschaftliche Schule und ander
öffentliche Anstalten und soll in amerikanischem Style angelegt sein.
Eine der ersten Sorgen des Kaitakushi war die Errichtung eines Yo-
shiwara, heisst es. Bedeutender und blühender ist bis jetzt das
Städtchen Ishikari an der Mündung des gleichnamigen Flusses,
seiner ausgedehnten Lachsfischerei wegen.

5. Teshio, nordwärts von voriger längs des Japanisch-tatarischen
Meeres. Ihr Hauptort heisst Rurumoppe, hat nur 500 Bewohner,
ist aber bemerkenswerth als nördlichste, meteorologische Beobach-
tungsstation.

6. Kitami. Diese Provinz zieht am Ochotskischen Meer hin
von der Nordspitze der Insel Yezo, bis zum nordöstlichen Ende, dem
Cap Shiretoko. Mombetsu ist Hauptort mit 400 Einwohnern, Sôya
an der Strasse La Perouse, Ueberfahrtsort nach Sachalin.

7. Nemuro, die östlichste und kleinste Provinz der Insel mit
der gleichnamigen Stadt (an der Walvis-bay von Vries). Die Stadt
Nemuro hat 1400 Einwohner.

8. Kushiru, gleich den beiden folgenden Provinzen an der Süd-
küste gelegen, hat den Hafen Akeshi mit 1000 Bewohnern zur
Hauptstadt.

9. Tokachi, trägt den Namen des zweitgrössten Flusses der
Insel. Hiroo oder Birô, ein Hafenplatz, ist Hauptort.

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[612/0660] III. Topographie. (oder Matsmai) die bedeutendere der beiden Hauptstädte von Yezo. Dieselbe liegt am Südwestende der Insel und zählt jetzt 16000 Be- wohner. Yesashi, der dritte Hafen von Ôshima, soll 9000 Ein- wohner haben. Die Stadt liegt an der Westküste. 2. Shiribeshi, erstreckt sich am japanischen Meer hin nord- wärts bis zur Ishikari-Bucht. Ihre Hauptstadt Ôtaru mit 4000 Ein- wohnern treibt ansehnlichen Fischhandel, auch mit China. Iwanai, ein kleiner Ort ebenfalls an der Küste, ist bemerkenswerth seiner Steinkohlen wegen. 3. Iburi, südöstlich von voriger Provinz an der Volkano-Bai und ostwärts. Hauptort Mororan an der Endermo-Bai mit 600 Ein- wohnern, vortrefflicher Ankerplatz, von Broughton zuerst entdeckt. Yubutsu, Osarubetsu und andere dem Fischfang dienende Küsten- dörfer. 4. Ishikari. Diese Provinz, benannt nach dem grössten Flusse der Insel, hat jedenfalls eine bedeutende Zukunft. Sapporo, die vom Kaitakushi gegründete, neue Hauptstadt von Yezo liegt hier unter 43° 3' 56″ N. und 141″ 42' 49″ O. Gr. 18 Meter über dem Meer an einem Nebenflusse des Ishikari. Die Stadt hat eine unter ameri- kanischer Leitung stehende landwirthschaftliche Schule und ander öffentliche Anstalten und soll in amerikanischem Style angelegt sein. Eine der ersten Sorgen des Kaitakushi war die Errichtung eines Yo- shiwara, heisst es. Bedeutender und blühender ist bis jetzt das Städtchen Ishikari an der Mündung des gleichnamigen Flusses, seiner ausgedehnten Lachsfischerei wegen. 5. Teshio, nordwärts von voriger längs des Japanisch-tatarischen Meeres. Ihr Hauptort heisst Rurumoppe, hat nur 500 Bewohner, ist aber bemerkenswerth als nördlichste, meteorologische Beobach- tungsstation. 6. Kitami. Diese Provinz zieht am Ochotskischen Meer hin von der Nordspitze der Insel Yezo, bis zum nordöstlichen Ende, dem Cap Shiretoko. Mombetsu ist Hauptort mit 400 Einwohnern, Sôya an der Strasse La Perouse, Ueberfahrtsort nach Sachalin. 7. Nemuro, die östlichste und kleinste Provinz der Insel mit der gleichnamigen Stadt (an der Walvis-bay von Vries). Die Stadt Nemuro hat 1400 Einwohner. 8. Kushiru, gleich den beiden folgenden Provinzen an der Süd- küste gelegen, hat den Hafen Akeshi mit 1000 Bewohnern zur Hauptstadt. 9. Tokachi, trägt den Namen des zweitgrössten Flusses der Insel. Hiroo oder Birô, ein Hafenplatz, ist Hauptort.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/660>, abgerufen am 27.11.2024.