b) Iwo-shima, die Schwefel-Insel, mit activem Vulkan im Süden, sowie eine Anzahl anderer kleiner Eilande.
Die Inseln Iki und Tsushima bilden zwei selbständige Pro- vinzen, welche zu keinem der do oder Landschaftsbezirke gerechnet werden. Iki-no-kuni umfasst 2,6 Quadratmeilen und 33000 Bewohner. Es gehörte früher dem Daimio Matsuura, welcher zu Katsumoto auf der Nordseite der Insel wohnte. Diese Stadt zählt gegen 4900 Ein- wohner, Gonoiira an der Südwestküste 2800 Einwohner, 33° 52' N. und 10° 61/2' westlich von Tokio. Nach den Angaben japanischer Karten ist der Hafenort Ishida an der Südostküste gleich weit, näm- lich 15 ri (8 Meilen) von den Städten Hirado und Kuratsu entfernt.
Tsushima war Jahrhunderte hindurch im Besitz der Familie So mit 100000 koku. Die Hauptstadt (Fuchiu) heisst jetzt Idzu- nohara, hat 8800 Bewohner und liegt unter 34° 121/2' N. und 10° 29' westlich von Tokio. Die Insel hat ein Areal von 12,31 Quadrat- meilen und eine Bevölkerung von 30000 Bewohnern. Sie liegt gleich weit, nämlich 48 ri, von Iki und von Korea, mit dem sie in Handels- beziehungen steht.
IX. Der Hokkaido oder die Nordseestrasse.
Mit diesem Namen bezeichnet man seit der Regierung Meiji die Insel Yezo nebst den Kurilen, welche als achter do oder Strassen- bezirk dem Reiche zugefügt und in 11 Provinzen getheilt wurden. Das Gebiet steht als Colonie unter besonderer Verwaltung, genannt Kaitakushi *), welche bisher enorme Summen verschlungen und damit wenig Erspriessliches bewirkt hat. Dies ist in Kürze das unter den Fremden Japans herrschende Urteil. Wen dabei die meiste Schuld trifft, ob die Regierung, ob ihre amerikanischen Beamten und Be- rather, ob ungünstige sonstige Verhältnisse, ist bezüglich des Resul- tates zunächst einerlei. Nur eins will ich hier hervorheben, nämlich, dass die amerikanische Art des Betriebes der Landwirthschaft für japanische Verhältnisse wohl die ungeeignetste ist, welche man sich denken kann und darum war Japan bezüglich der Colonisation von Yezo schlecht berathen, wenn es zu Bruder Jonathan in die Lehre ging.
Nach dem, was in früheren Abschnitten über Orographie und Klima der Insel Yezo bemerkt wurde, müssen sich alle Hoffnungen auf einen lucrativen Ackerbau auf den Südwesten der Insel und ins- besondere auf die Ebenen des Ishikari und seiner Nebenflüsse be-
*) Kaitaku, die Eröffnung, Verbesserung wüsten Landes, und shi, machen, bewirken.
III. Topographie.
b) Iwo-shima, die Schwefel-Insel, mit activem Vulkan im Süden, sowie eine Anzahl anderer kleiner Eilande.
Die Inseln Iki und Tsushima bilden zwei selbständige Pro- vinzen, welche zu keinem der dô oder Landschaftsbezirke gerechnet werden. Iki-no-kuni umfasst 2,6 Quadratmeilen und 33000 Bewohner. Es gehörte früher dem Daimio Matsuura, welcher zu Katsumoto auf der Nordseite der Insel wohnte. Diese Stadt zählt gegen 4900 Ein- wohner, Gônoiira an der Südwestküste 2800 Einwohner, 33° 52' N. und 10° 6½' westlich von Tôkio. Nach den Angaben japanischer Karten ist der Hafenort Ishida an der Südostküste gleich weit, näm- lich 15 ri (8 Meilen) von den Städten Hirado und Kuratsu entfernt.
Tsushima war Jahrhunderte hindurch im Besitz der Familie Sô mit 100000 koku. Die Hauptstadt (Fuchiu) heisst jetzt Idzu- nohara, hat 8800 Bewohner und liegt unter 34° 12½' N. und 10° 29' westlich von Tôkio. Die Insel hat ein Areal von 12,31 Quadrat- meilen und eine Bevölkerung von 30000 Bewohnern. Sie liegt gleich weit, nämlich 48 ri, von Iki und von Korea, mit dem sie in Handels- beziehungen steht.
IX. Der Hokkaidô oder die Nordseestrasse.
Mit diesem Namen bezeichnet man seit der Regierung Meiji die Insel Yezo nebst den Kurilen, welche als achter dô oder Strassen- bezirk dem Reiche zugefügt und in 11 Provinzen getheilt wurden. Das Gebiet steht als Colonie unter besonderer Verwaltung, genannt Kaitakushi *), welche bisher enorme Summen verschlungen und damit wenig Erspriessliches bewirkt hat. Dies ist in Kürze das unter den Fremden Japans herrschende Urteil. Wen dabei die meiste Schuld trifft, ob die Regierung, ob ihre amerikanischen Beamten und Be- rather, ob ungünstige sonstige Verhältnisse, ist bezüglich des Resul- tates zunächst einerlei. Nur eins will ich hier hervorheben, nämlich, dass die amerikanische Art des Betriebes der Landwirthschaft für japanische Verhältnisse wohl die ungeeignetste ist, welche man sich denken kann und darum war Japan bezüglich der Colonisation von Yezo schlecht berathen, wenn es zu Bruder Jonathan in die Lehre ging.
Nach dem, was in früheren Abschnitten über Orographie und Klima der Insel Yezo bemerkt wurde, müssen sich alle Hoffnungen auf einen lucrativen Ackerbau auf den Südwesten der Insel und ins- besondere auf die Ebenen des Ishikari und seiner Nebenflüsse be-
*) Kaitaku, die Eröffnung, Verbesserung wüsten Landes, und shi, machen, bewirken.
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III. Topographie.
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Süden, sowie eine Anzahl anderer kleiner Eilande.
Die Inseln Iki und Tsushima bilden zwei selbständige Pro-
vinzen, welche zu keinem der dô oder Landschaftsbezirke gerechnet
werden. Iki-no-kuni umfasst 2,6 Quadratmeilen und 33000 Bewohner.
Es gehörte früher dem Daimio Matsuura, welcher zu Katsumoto
auf der Nordseite der Insel wohnte. Diese Stadt zählt gegen 4900 Ein-
wohner, Gônoiira an der Südwestküste 2800 Einwohner, 33° 52'
N. und 10° 6½' westlich von Tôkio. Nach den Angaben japanischer
Karten ist der Hafenort Ishida an der Südostküste gleich weit, näm-
lich 15 ri (8 Meilen) von den Städten Hirado und Kuratsu entfernt.
Tsushima war Jahrhunderte hindurch im Besitz der Familie
Sô mit 100000 koku. Die Hauptstadt (Fuchiu) heisst jetzt Idzu-
nohara, hat 8800 Bewohner und liegt unter 34° 12½' N. und 10°
29' westlich von Tôkio. Die Insel hat ein Areal von 12,31 Quadrat-
meilen und eine Bevölkerung von 30000 Bewohnern. Sie liegt gleich
weit, nämlich 48 ri, von Iki und von Korea, mit dem sie in Handels-
beziehungen steht.
IX. Der Hokkaidô oder die Nordseestrasse.
Mit diesem Namen bezeichnet man seit der Regierung Meiji die
Insel Yezo nebst den Kurilen, welche als achter dô oder Strassen-
bezirk dem Reiche zugefügt und in 11 Provinzen getheilt wurden.
Das Gebiet steht als Colonie unter besonderer Verwaltung, genannt
Kaitakushi *), welche bisher enorme Summen verschlungen und damit
wenig Erspriessliches bewirkt hat. Dies ist in Kürze das unter den
Fremden Japans herrschende Urteil. Wen dabei die meiste Schuld
trifft, ob die Regierung, ob ihre amerikanischen Beamten und Be-
rather, ob ungünstige sonstige Verhältnisse, ist bezüglich des Resul-
tates zunächst einerlei. Nur eins will ich hier hervorheben, nämlich,
dass die amerikanische Art des Betriebes der Landwirthschaft für
japanische Verhältnisse wohl die ungeeignetste ist, welche man sich
denken kann und darum war Japan bezüglich der Colonisation von
Yezo schlecht berathen, wenn es zu Bruder Jonathan in die Lehre ging.
Nach dem, was in früheren Abschnitten über Orographie und
Klima der Insel Yezo bemerkt wurde, müssen sich alle Hoffnungen
auf einen lucrativen Ackerbau auf den Südwesten der Insel und ins-
besondere auf die Ebenen des Ishikari und seiner Nebenflüsse be-
*) Kaitaku, die Eröffnung, Verbesserung wüsten Landes, und shi, machen,
bewirken.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/658>, abgerufen am 13.11.2024.
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