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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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4. Periode. Das Shogunat der Ashikaga vom Falle der Hojo etc.
gebliebenen Sohn des Hojo Takatoki), zahlreiche Volontäre aus Sagami
und Musashi, die Moriyoshi hassten, um sich sammelte und gegen
Kamakura rückte. Der Mikado ertheilte nun dem Takauji Auftrag,
den Aufstand zu unterdrücken. Dieser that es, vereinigte sich aber
schliesslich in Totomi mit seinem verjagten Bruder Tadayoshi, mar-
schierte mit ihm gegen Kamakura, wurde hier von der Bevölkerung
als Befreier von der Tyrannei des Moriyoshi mit Jubel empfangen
und erklärte sich nun selbst zum Shogun (1335), hatte aber noch
manchen Kampf zu bestehen, bis er endlich auch vom Mikado (1338)
officiell als solcher anerkannt wurde. Sein grösster Gegner war
Nitta-Yoshisada, dem das verrätherische, treulose Wesen seines
entfernten Verwandten im höchsten Grade verhasst war. Go-Daigo-
Tenno, dem allmählich die Augen aufgingen, beauftragte die beiden
Nitta, den Usurpator von Kamakura und seinen Anhang zu züchtigen.
In Totomi stiess ihr Heer mit dem des Ashikaga-Takayoshi zusammen.
Trotz kleiner Misserfolge setzten sie ihren Marsch auf Kamakura fort.
Da sammelte Takauji hier alle verfügbaren Streitkräfte, rückte dem
kaiserlichen Heere über den Hakone-Pass entgegen und schlug das-
selbe bei Takenoshita (1336) total. Nach diesem Siege sammelten
sich viele der bisher unentschiedenen Lehnsherren des Kuwanto und
anderer Provinzen unter seinen Fahnen. Rasch führte er sie den
Tokaido entlang nach Kioto. Der Mikado und sein Anhang mussten
abermals flüchten und fanden eine Zuflucht im Miidera oberhalb
Otsu am Hiyesan. Von hier sandte er neue Aufrufe zur Unterstützung
gegen den undankbaren Rebellen an seine Getreuen. Viele kamen
denselben nach. Die Fürsten von Oshiu und Sanindo, Minamoto
Akiye
und Nawa-Osatoshi, sowie vor allem Akamatsu-Nori-
mura
von Harima erneuten den früheren Bund zur Unterstützung
des Mikado und sammelten die zu Schiff von Kiushiu ankommenden
Genossen. Der alte tapfere und ehrenwerthe Kusunoki-Masashige
von Kawachi stiess zu ihnen und stellte sich an ihre Spitze. Die
Ashikaga hatten unterdess den Hof aus der Tempelfeste Miidera nach
den oberen Klöstern des Hiyesan vertrieben, doch wurden sie nun
selbst aus dem Miidera durch die anrückenden Verbündeten verdrängt.
Dann griff Masashige mit den beiden Nitta den Takauji in Kioto
selbst an, so unerwartet ungestüm, dass dieser kaum Zeit hatte, sich
nach seinem Hauptquartiere nach Hiogo zu flüchten. Der Mikado
wurde im Triumphe wieder in seine Hauptstadt geführt. Er ernannte
nun Yoshisada zum Gouverneur von Chiugoku, Minamoto Akiye wurde
mit erhöhtem Militärrange nach Oshiu zurück und Kikuchi Taka-
toshi
dem Feinde nachgesandt nach Setsu. Er erlitt jedoch mehrere

4. Periode. Das Shôgunat der Ashikaga vom Falle der Hôjô etc.
gebliebenen Sohn des Hôjô Takatoki), zahlreiche Volontäre aus Sagami
und Musashi, die Moriyoshi hassten, um sich sammelte und gegen
Kamakura rückte. Der Mikado ertheilte nun dem Takauji Auftrag,
den Aufstand zu unterdrücken. Dieser that es, vereinigte sich aber
schliesslich in Tôtomi mit seinem verjagten Bruder Tadayoshi, mar-
schierte mit ihm gegen Kamakura, wurde hier von der Bevölkerung
als Befreier von der Tyrannei des Moriyoshi mit Jubel empfangen
und erklärte sich nun selbst zum Shôgun (1335), hatte aber noch
manchen Kampf zu bestehen, bis er endlich auch vom Mikado (1338)
officiell als solcher anerkannt wurde. Sein grösster Gegner war
Nitta-Yoshisada, dem das verrätherische, treulose Wesen seines
entfernten Verwandten im höchsten Grade verhasst war. Go-Daigô-
Tennô, dem allmählich die Augen aufgingen, beauftragte die beiden
Nitta, den Usurpator von Kamakura und seinen Anhang zu züchtigen.
In Tôtomi stiess ihr Heer mit dem des Ashikaga-Takayoshi zusammen.
Trotz kleiner Misserfolge setzten sie ihren Marsch auf Kamakura fort.
Da sammelte Takauji hier alle verfügbaren Streitkräfte, rückte dem
kaiserlichen Heere über den Hakone-Pass entgegen und schlug das-
selbe bei Takenoshita (1336) total. Nach diesem Siege sammelten
sich viele der bisher unentschiedenen Lehnsherren des Kuwantô und
anderer Provinzen unter seinen Fahnen. Rasch führte er sie den
Tôkaidô entlang nach Kiôto. Der Mikado und sein Anhang mussten
abermals flüchten und fanden eine Zuflucht im Miidera oberhalb
Otsu am Hiyesan. Von hier sandte er neue Aufrufe zur Unterstützung
gegen den undankbaren Rebellen an seine Getreuen. Viele kamen
denselben nach. Die Fürsten von Ôshiu und Sanindô, Minamoto
Akiye
und Nawa-Osatoshi, sowie vor allem Akamatsu-Nori-
mura
von Harima erneuten den früheren Bund zur Unterstützung
des Mikado und sammelten die zu Schiff von Kiushiu ankommenden
Genossen. Der alte tapfere und ehrenwerthe Kusunoki-Masashige
von Kawachi stiess zu ihnen und stellte sich an ihre Spitze. Die
Ashikaga hatten unterdess den Hof aus der Tempelfeste Miidera nach
den oberen Klöstern des Hiyesan vertrieben, doch wurden sie nun
selbst aus dem Miidera durch die anrückenden Verbündeten verdrängt.
Dann griff Masashige mit den beiden Nitta den Takauji in Kiôto
selbst an, so unerwartet ungestüm, dass dieser kaum Zeit hatte, sich
nach seinem Hauptquartiere nach Hiogo zu flüchten. Der Mikado
wurde im Triumphe wieder in seine Hauptstadt geführt. Er ernannte
nun Yoshisada zum Gouverneur von Chiugoku, Minamoto Akiye wurde
mit erhöhtem Militärrange nach Ôshiu zurück und Kikuchi Taka-
toshi
dem Feinde nachgesandt nach Setsu. Er erlitt jedoch mehrere

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[293/0319] 4. Periode. Das Shôgunat der Ashikaga vom Falle der Hôjô etc. gebliebenen Sohn des Hôjô Takatoki), zahlreiche Volontäre aus Sagami und Musashi, die Moriyoshi hassten, um sich sammelte und gegen Kamakura rückte. Der Mikado ertheilte nun dem Takauji Auftrag, den Aufstand zu unterdrücken. Dieser that es, vereinigte sich aber schliesslich in Tôtomi mit seinem verjagten Bruder Tadayoshi, mar- schierte mit ihm gegen Kamakura, wurde hier von der Bevölkerung als Befreier von der Tyrannei des Moriyoshi mit Jubel empfangen und erklärte sich nun selbst zum Shôgun (1335), hatte aber noch manchen Kampf zu bestehen, bis er endlich auch vom Mikado (1338) officiell als solcher anerkannt wurde. Sein grösster Gegner war Nitta-Yoshisada, dem das verrätherische, treulose Wesen seines entfernten Verwandten im höchsten Grade verhasst war. Go-Daigô- Tennô, dem allmählich die Augen aufgingen, beauftragte die beiden Nitta, den Usurpator von Kamakura und seinen Anhang zu züchtigen. In Tôtomi stiess ihr Heer mit dem des Ashikaga-Takayoshi zusammen. Trotz kleiner Misserfolge setzten sie ihren Marsch auf Kamakura fort. Da sammelte Takauji hier alle verfügbaren Streitkräfte, rückte dem kaiserlichen Heere über den Hakone-Pass entgegen und schlug das- selbe bei Takenoshita (1336) total. Nach diesem Siege sammelten sich viele der bisher unentschiedenen Lehnsherren des Kuwantô und anderer Provinzen unter seinen Fahnen. Rasch führte er sie den Tôkaidô entlang nach Kiôto. Der Mikado und sein Anhang mussten abermals flüchten und fanden eine Zuflucht im Miidera oberhalb Otsu am Hiyesan. Von hier sandte er neue Aufrufe zur Unterstützung gegen den undankbaren Rebellen an seine Getreuen. Viele kamen denselben nach. Die Fürsten von Ôshiu und Sanindô, Minamoto Akiye und Nawa-Osatoshi, sowie vor allem Akamatsu-Nori- mura von Harima erneuten den früheren Bund zur Unterstützung des Mikado und sammelten die zu Schiff von Kiushiu ankommenden Genossen. Der alte tapfere und ehrenwerthe Kusunoki-Masashige von Kawachi stiess zu ihnen und stellte sich an ihre Spitze. Die Ashikaga hatten unterdess den Hof aus der Tempelfeste Miidera nach den oberen Klöstern des Hiyesan vertrieben, doch wurden sie nun selbst aus dem Miidera durch die anrückenden Verbündeten verdrängt. Dann griff Masashige mit den beiden Nitta den Takauji in Kiôto selbst an, so unerwartet ungestüm, dass dieser kaum Zeit hatte, sich nach seinem Hauptquartiere nach Hiogo zu flüchten. Der Mikado wurde im Triumphe wieder in seine Hauptstadt geführt. Er ernannte nun Yoshisada zum Gouverneur von Chiugoku, Minamoto Akiye wurde mit erhöhtem Militärrange nach Ôshiu zurück und Kikuchi Taka- toshi dem Feinde nachgesandt nach Setsu. Er erlitt jedoch mehrere

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/319>, abgerufen am 25.11.2024.