tempel im Lande auf 545 gestiegen. Ein wichtiger Fortschritt im Bau der Häuser war die Einführung der Dachziegeln.
Der 42. Mikado, Mommu-Tenno (697--707), zwang die Bauern zur Cultur des Maulbeer- und des Lackbaumes, legte Märkte an, revidierte die Gesetze und förderte das Studium der chinesischen Philosophie. -- Der buddhistische Priester Dosho, welcher während seiner Regierung starb, hatte die Verbrennung seiner Leiche ange- ordnet und damit den Grund zur Leichenverbrennung gelegt, welche später wenigstens bei einer Secte, den Monto, allgemein gebräuch- lich wurde.
Aus der Zeit der Kaiserin Gemmei-Tenno (708--714), des 43. Herrschers, ist die Anlage einer Strasse durch Mino und Shinano, also des Nakasendo, erwähnenswerth, sowie die Entdeckung einer Kupfermine in Musashi. In diese Periode fällt die Compilation der ältesten noch vorhandenen Annalen, des Kojiki, welchem unter der nächsten Herrschaft, derjenigen der Kaiserin Gensho-Tenno (715-- 723), die Herausgabe des Nihongi als der zweitältesten Quelle der alten japanischen Geschichte folgte. Im übrigen ist noch von beiden Fürstinnen zu erwähnen, dass sie die Zahl der vorhandenen Provinzen vermehrten und ihnen neben anderen Dewa und Mutsu zufügten; die Emishi des nördlichen Hondo waren also unterworfen. Aber unter der Regierung des 45. Mikado, Shomu-Tenno (723--748), machten sie einen Aufstand, wurden von Fujiwara-no-Umakai, der gegen sie ausgesandt wurde, von neuem geschlagen und zum Theil unter die anderen Provinzen vertheilt. Um neue Aufstände zu verhüten, wurde kurze Zeit darauf auch das Fort von Taga angelegt (724). Dasselbe befand sich in der Nähe des Dorfes Shikawa 21/2 ri östlich der Stadt Sendai. Die Stelle wird heute noch durch einen Denkstein angedeutet, das Taga-jo-no-hi, oder Denkmal vom Schloss Taga, das älteste in Japan. Es ist eine 6 Fuss hohe und 3,4 Fuss breite, graugrüne Platte von Sericitschiefer, deren eine abgeschliffene Seite eine chinesische Inschrift trägt *). Die Regierung des Shomau-Tenno zeichnete sich aus durch die Pflege der chinesischen Gelehrsamkeit unter Leitung von Shimotsu-Michi-no-Makibe, der 19 Jahre in China den Studien gelebt hatte und nach seiner Rückkehr zum Range eines Udaijin stieg. Bemerkenswerther als durch dieses ist er für die Geschichte der japanischen Civilisation als Erfinder der Silbenschrift, des Katakana, welche er von chinesischen Zeichen
*) Näheres über dasselbe findet sich in Rein: "Die Küste von Sendai und Nambu" in den Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft etc., 7. Heft, pag. 26.
I. Geschichte des japanischen Volkes.
tempel im Lande auf 545 gestiegen. Ein wichtiger Fortschritt im Bau der Häuser war die Einführung der Dachziegeln.
Der 42. Mikado, Mommu-Tennô (697—707), zwang die Bauern zur Cultur des Maulbeer- und des Lackbaumes, legte Märkte an, revidierte die Gesetze und förderte das Studium der chinesischen Philosophie. — Der buddhistische Priester Dôshô, welcher während seiner Regierung starb, hatte die Verbrennung seiner Leiche ange- ordnet und damit den Grund zur Leichenverbrennung gelegt, welche später wenigstens bei einer Secte, den Monto, allgemein gebräuch- lich wurde.
Aus der Zeit der Kaiserin Gemmei-Tennô (708—714), des 43. Herrschers, ist die Anlage einer Strasse durch Mino und Shinano, also des Nakasendô, erwähnenswerth, sowie die Entdeckung einer Kupfermine in Musashi. In diese Periode fällt die Compilation der ältesten noch vorhandenen Annalen, des Kojiki, welchem unter der nächsten Herrschaft, derjenigen der Kaiserin Genshô-Tennô (715— 723), die Herausgabe des Nihongi als der zweitältesten Quelle der alten japanischen Geschichte folgte. Im übrigen ist noch von beiden Fürstinnen zu erwähnen, dass sie die Zahl der vorhandenen Provinzen vermehrten und ihnen neben anderen Dewa und Mutsu zufügten; die Emishi des nördlichen Hondo waren also unterworfen. Aber unter der Regierung des 45. Mikado, Shomu-Tennô (723—748), machten sie einen Aufstand, wurden von Fujiwara-no-Umakai, der gegen sie ausgesandt wurde, von neuem geschlagen und zum Theil unter die anderen Provinzen vertheilt. Um neue Aufstände zu verhüten, wurde kurze Zeit darauf auch das Fort von Taga angelegt (724). Dasselbe befand sich in der Nähe des Dorfes Shikawa 2½ ri östlich der Stadt Sendai. Die Stelle wird heute noch durch einen Denkstein angedeutet, das Taga-jô-no-hi, oder Denkmal vom Schloss Taga, das älteste in Japan. Es ist eine 6 Fuss hohe und 3,4 Fuss breite, graugrüne Platte von Sericitschiefer, deren eine abgeschliffene Seite eine chinesische Inschrift trägt *). Die Regierung des Shomû-Tennô zeichnete sich aus durch die Pflege der chinesischen Gelehrsamkeit unter Leitung von Shimotsu-Michi-no-Makibe, der 19 Jahre in China den Studien gelebt hatte und nach seiner Rückkehr zum Range eines Udaijin stieg. Bemerkenswerther als durch dieses ist er für die Geschichte der japanischen Civilisation als Erfinder der Silbenschrift, des Katakana, welche er von chinesischen Zeichen
*) Näheres über dasselbe findet sich in Rein: »Die Küste von Sendai und Nambu« in den Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft etc., 7. Heft, pag. 26.
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I. Geschichte des japanischen Volkes.
tempel im Lande auf 545 gestiegen. Ein wichtiger Fortschritt im
Bau der Häuser war die Einführung der Dachziegeln.
Der 42. Mikado, Mommu-Tennô (697—707), zwang die Bauern
zur Cultur des Maulbeer- und des Lackbaumes, legte Märkte an,
revidierte die Gesetze und förderte das Studium der chinesischen
Philosophie. — Der buddhistische Priester Dôshô, welcher während
seiner Regierung starb, hatte die Verbrennung seiner Leiche ange-
ordnet und damit den Grund zur Leichenverbrennung gelegt, welche
später wenigstens bei einer Secte, den Monto, allgemein gebräuch-
lich wurde.
Aus der Zeit der Kaiserin Gemmei-Tennô (708—714), des
43. Herrschers, ist die Anlage einer Strasse durch Mino und Shinano,
also des Nakasendô, erwähnenswerth, sowie die Entdeckung einer
Kupfermine in Musashi. In diese Periode fällt die Compilation der
ältesten noch vorhandenen Annalen, des Kojiki, welchem unter der
nächsten Herrschaft, derjenigen der Kaiserin Genshô-Tennô (715—
723), die Herausgabe des Nihongi als der zweitältesten Quelle der
alten japanischen Geschichte folgte. Im übrigen ist noch von beiden
Fürstinnen zu erwähnen, dass sie die Zahl der vorhandenen Provinzen
vermehrten und ihnen neben anderen Dewa und Mutsu zufügten; die
Emishi des nördlichen Hondo waren also unterworfen. Aber unter
der Regierung des 45. Mikado, Shomu-Tennô (723—748), machten
sie einen Aufstand, wurden von Fujiwara-no-Umakai, der gegen
sie ausgesandt wurde, von neuem geschlagen und zum Theil unter
die anderen Provinzen vertheilt. Um neue Aufstände zu verhüten,
wurde kurze Zeit darauf auch das Fort von Taga angelegt (724).
Dasselbe befand sich in der Nähe des Dorfes Shikawa 2½ ri östlich
der Stadt Sendai. Die Stelle wird heute noch durch einen Denkstein
angedeutet, das Taga-jô-no-hi, oder Denkmal vom Schloss Taga,
das älteste in Japan. Es ist eine 6 Fuss hohe und 3,4 Fuss breite,
graugrüne Platte von Sericitschiefer, deren eine abgeschliffene Seite
eine chinesische Inschrift trägt *). Die Regierung des Shomû-Tennô
zeichnete sich aus durch die Pflege der chinesischen Gelehrsamkeit
unter Leitung von Shimotsu-Michi-no-Makibe, der 19 Jahre
in China den Studien gelebt hatte und nach seiner Rückkehr zum
Range eines Udaijin stieg. Bemerkenswerther als durch dieses ist
er für die Geschichte der japanischen Civilisation als Erfinder der
Silbenschrift, des Katakana, welche er von chinesischen Zeichen
*) Näheres über dasselbe findet sich in Rein: »Die Küste von Sendai und
Nambu« in den Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft etc., 7. Heft, pag. 26.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/280>, abgerufen am 24.11.2024.
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