Familie Klippfische (Squamipennes), japanisch Hata- tate. Diese interessante Gruppe meist kleiner Fische, gleich ausge- zeichnet durch eigenthümliche Gestalt und Zeichnung, sowie durch hohe Farbenpracht, wird überall auf der Erde nur durch warme Strömungen aus ihrer tropischen Heimath in etwas höhere Breiten geführt, so auch aus den indischen und malayischen Gewässern bis zu den wärmeren Gestaden Japans. Arten der Gattungen Chaetodon, Heniochus, Holacanthus, Platax, Pimelepterus, Histiopterus und Sca- rodon, denen wir im Winter nur in den genannten tropischen Meeren begegnen, spielen während des Sommers in gewohnter Weise auch um die Klippen Japans und zeigen dabei ihre bunten Bänder und Flecken, wie ihre meist grossen, eigenthümlich gestalteten und schil- lernden Flossen. Kann auch keine unter ihnen mit dem stolzen Engelfisch Westindiens (Holacanthus ciliaris) oder dem Kaiserfisch (H. imperator) des Indischen Oceans sich messen, so gehören doch ihr naher Verwandter, der Hatatate-nori (H. septentrionalis), ferner der sehr geschätzte Tafel-visch Holländisch-Indiens (Heniochus macro- lepidopterus), japanisch Ko-hatatate, Chaetodon strigatus, sowie Sca- rodon fasciatus und S. punctatus ebenfalls zu den besten Repräsen- tanten der farbenreichen, glänzenden tropischen Fischfauna.
Familie der Panzerwangen (Cataphracti), auch der Knurrhähne (Triglidae). Wie die deutschen Namen Knurrhahn, Seekukuk, Panzerhahn, Flughahn, Drachenkopf, Kopffisch, Ulkfisch, Seeteufel etc, theils auf die Eigenschaft dieser Thiere, ausserhalb des Wassers bei ausgespreizten grossen Brustflossen knurrende Töne von sich zu geben, theils auf die unverhältnissmässig grossen Köpfe und die ganze hässliche Gestalt hinweisen, so hat man auch bei anderen Völkern diesen Eindrücken Ausdruck gegeben. So nennt der Japaner z. B. Pelor japonicum C. und V. Oni-o-koze, d. h. teufel-ähnlich. Nur in wenigen Gattungen nähern sich die Panzer- wangen normalen Fischgestalten, so namentlich bei Sebastes. Der Aehnlichkeit einer sehr bekannten Art derselben (S. marmoratus C. und V.) mit den Sägebarschen gibt der Japaner durch die Benen- nung ara-kaba Ausdruck. Die japanischen Meere beherbergen Arten der Gattungen: Chirus, Agrammus, Sebastes, Scorpaena, Synanceia, Pterois, Apistus, Tetraroge, Haploactes, Minous, Pelor, Platyce- phalus, Trigla, Dactylopterus, Cottus. Platycephalus guttatus, Kochi genannt, wird mit Gobioniden vornehmlich in den Flussmündungen gefangen.
Die Familie der Drachenfische (Trachinidae) ist durch die Gattungen Uranoscopus, Percis, Sillago und Latilus vertreten und
VIII. Fauna.
Familie Klippfische (Squamipennes), japanisch Hata- tate. Diese interessante Gruppe meist kleiner Fische, gleich ausge- zeichnet durch eigenthümliche Gestalt und Zeichnung, sowie durch hohe Farbenpracht, wird überall auf der Erde nur durch warme Strömungen aus ihrer tropischen Heimath in etwas höhere Breiten geführt, so auch aus den indischen und malayischen Gewässern bis zu den wärmeren Gestaden Japans. Arten der Gattungen Chaetodon, Heniochus, Holacanthus, Platax, Pimelepterus, Histiopterus und Sca- rodon, denen wir im Winter nur in den genannten tropischen Meeren begegnen, spielen während des Sommers in gewohnter Weise auch um die Klippen Japans und zeigen dabei ihre bunten Bänder und Flecken, wie ihre meist grossen, eigenthümlich gestalteten und schil- lernden Flossen. Kann auch keine unter ihnen mit dem stolzen Engelfisch Westindiens (Holacanthus ciliaris) oder dem Kaiserfisch (H. imperator) des Indischen Oceans sich messen, so gehören doch ihr naher Verwandter, der Hatatate-nori (H. septentrionalis), ferner der sehr geschätzte Tafel-visch Holländisch-Indiens (Heniochus macro- lepidopterus), japanisch Ko-hatatate, Chaetodon strigatus, sowie Sca- rodon fasciatus und S. punctatus ebenfalls zu den besten Repräsen- tanten der farbenreichen, glänzenden tropischen Fischfauna.
Familie der Panzerwangen (Cataphracti), auch der Knurrhähne (Triglidae). Wie die deutschen Namen Knurrhahn, Seekukuk, Panzerhahn, Flughahn, Drachenkopf, Kopffisch, Ulkfisch, Seeteufel etc, theils auf die Eigenschaft dieser Thiere, ausserhalb des Wassers bei ausgespreizten grossen Brustflossen knurrende Töne von sich zu geben, theils auf die unverhältnissmässig grossen Köpfe und die ganze hässliche Gestalt hinweisen, so hat man auch bei anderen Völkern diesen Eindrücken Ausdruck gegeben. So nennt der Japaner z. B. Pelor japonicum C. und V. Oni-o-koze, d. h. teufel-ähnlich. Nur in wenigen Gattungen nähern sich die Panzer- wangen normalen Fischgestalten, so namentlich bei Sebastes. Der Aehnlichkeit einer sehr bekannten Art derselben (S. marmoratus C. und V.) mit den Sägebarschen gibt der Japaner durch die Benen- nung ara-kaba Ausdruck. Die japanischen Meere beherbergen Arten der Gattungen: Chirus, Agrammus, Sebastes, Scorpaena, Synanceïa, Pterois, Apistus, Tetraroge, Haploactes, Minous, Pelor, Platyce- phalus, Trigla, Dactylopterus, Cottus. Platycephalus guttatus, Kochi genannt, wird mit Gobioniden vornehmlich in den Flussmündungen gefangen.
Die Familie der Drachenfische (Trachinidae) ist durch die Gattungen Uranoscopus, Percis, Sillago und Latilus vertreten und
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VIII. Fauna.
Familie Klippfische (Squamipennes), japanisch Hata-
tate. Diese interessante Gruppe meist kleiner Fische, gleich ausge-
zeichnet durch eigenthümliche Gestalt und Zeichnung, sowie durch
hohe Farbenpracht, wird überall auf der Erde nur durch warme
Strömungen aus ihrer tropischen Heimath in etwas höhere Breiten
geführt, so auch aus den indischen und malayischen Gewässern bis
zu den wärmeren Gestaden Japans. Arten der Gattungen Chaetodon,
Heniochus, Holacanthus, Platax, Pimelepterus, Histiopterus und Sca-
rodon, denen wir im Winter nur in den genannten tropischen Meeren
begegnen, spielen während des Sommers in gewohnter Weise auch
um die Klippen Japans und zeigen dabei ihre bunten Bänder und
Flecken, wie ihre meist grossen, eigenthümlich gestalteten und schil-
lernden Flossen. Kann auch keine unter ihnen mit dem stolzen
Engelfisch Westindiens (Holacanthus ciliaris) oder dem Kaiserfisch
(H. imperator) des Indischen Oceans sich messen, so gehören doch
ihr naher Verwandter, der Hatatate-nori (H. septentrionalis), ferner
der sehr geschätzte Tafel-visch Holländisch-Indiens (Heniochus macro-
lepidopterus), japanisch Ko-hatatate, Chaetodon strigatus, sowie Sca-
rodon fasciatus und S. punctatus ebenfalls zu den besten Repräsen-
tanten der farbenreichen, glänzenden tropischen Fischfauna.
Familie der Panzerwangen (Cataphracti), auch der
Knurrhähne (Triglidae). Wie die deutschen Namen Knurrhahn,
Seekukuk, Panzerhahn, Flughahn, Drachenkopf, Kopffisch, Ulkfisch,
Seeteufel etc, theils auf die Eigenschaft dieser Thiere, ausserhalb des
Wassers bei ausgespreizten grossen Brustflossen knurrende Töne von
sich zu geben, theils auf die unverhältnissmässig grossen Köpfe
und die ganze hässliche Gestalt hinweisen, so hat man auch bei
anderen Völkern diesen Eindrücken Ausdruck gegeben. So nennt
der Japaner z. B. Pelor japonicum C. und V. Oni-o-koze, d. h.
teufel-ähnlich. Nur in wenigen Gattungen nähern sich die Panzer-
wangen normalen Fischgestalten, so namentlich bei Sebastes. Der
Aehnlichkeit einer sehr bekannten Art derselben (S. marmoratus C.
und V.) mit den Sägebarschen gibt der Japaner durch die Benen-
nung ara-kaba Ausdruck. Die japanischen Meere beherbergen Arten
der Gattungen: Chirus, Agrammus, Sebastes, Scorpaena, Synanceïa,
Pterois, Apistus, Tetraroge, Haploactes, Minous, Pelor, Platyce-
phalus, Trigla, Dactylopterus, Cottus. Platycephalus guttatus, Kochi
genannt, wird mit Gobioniden vornehmlich in den Flussmündungen
gefangen.
Die Familie der Drachenfische (Trachinidae) ist durch
die Gattungen Uranoscopus, Percis, Sillago und Latilus vertreten und
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/244>, abgerufen am 28.11.2024.
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