Akebia, Acer, Polygonum und Lilium, da auf dasselbe das Vorkommen der ersteren sich beschränkt, die drei anderen Gattungen aber nirgends anderwärts so artenreich und massenhaft vertreten sind. Endlich können wir unser Gebiet auch mit Fug und Recht das Reich der Saxifrageen nennen, obgleich die Artenzahl des Genus Saxifraga in Japan eine verhältnissmässig geringe ist und dasselbe in der Zusam- mensetzung der alpinen Flora keineswegs die Bedeutung hat, wie in den europäischen Hochgebirgen. Aber der grosse Formenreichthum der Familie, wie er sich in 14 wohlbegründeten Gattungen ausspricht, wird in keinem anderen Vegetationsgebiete auch nur annähernd er- reicht.
Dieses nordöstliche Monsungebiet kann nach den beiden Meeres- theilen, um die es sich ausbreitet, in eine südliche und eine nörd- liche Zone getheilt werden. Jene, das Gebiet des Gelben Meeres, ist die Heimath der Camellie und anderer immergrüner Ternstroemia- ceen, der wintergrünen Magnoliaceen, Araliaceen, Laurineen, der lorbeerblätterigen Eichen und des Bambusrohres. In der nördlichen Zone, dem Gebiete des Japanischen Meeres, finden wir die periodisch belaubten Glieder der genannten Familien, wie Actinidia, Stachyurus, Magnolia hypoleuca und M. Kobus, Schizandra, Kadsura, Cercidi- phyllum, Trochodendron, Acanthopanax, Lindera und statt der hohen Bambusrohre die Zwergbambus- und riesigen Polygonum-Arten, ins- besondere P. cuspidatum, P. Sieboldi und P. Sachalinense. Durch den Kuro-shiwo rückt die Zone der Camellien bei den japanischen Inseln weiter nach Norden, als auf der Seite des Festlandes.
Will man die Nadelhölzer mit in Betracht ziehen, so ist die Umgebung des Gelben Meeres die Heimath der Sciadopitys, Crypto- meria, Thuja und Biota, sowie mehrerer Retinisporen, des Ginkgo und der Podocarpus-Arten, während das Gebiet des Japanischen Meeres als Region der Kiefern, Tannen, Lärchen, Eiben und Wach- holder zu bezeichnen ist. Die erstgenannten Nadelhölzer gehören meist sehr alten Typen an, welche sich schon zur Zeit der mittleren Jurabildungen im Gebiete des heutigen Japanischen Meeres befanden und erst am Schlusse der Tertiärzeit weiter nach Süden rückten.
Dies führt uns zu unseren Schlussbetrachtungen, zur Deutung der Beziehungen der Flora des nordöstlichen Monsungebietes zu derjenigen der atlantischen Waldregion Nordamerikas, bei welcher wir im wesent- lichen Asa Gray folgen.
Aus der Untersuchung und Vergleichung der zahlreichen mittel- und jungtertiären Pflanzenreste, wie sie an hunderten von Stellen und unter den verschiedensten Breiten in allen circumpolaren Ländern und
VII. Die Flora der japanischen Inseln.
Akebia, Acer, Polygonum und Lilium, da auf dasselbe das Vorkommen der ersteren sich beschränkt, die drei anderen Gattungen aber nirgends anderwärts so artenreich und massenhaft vertreten sind. Endlich können wir unser Gebiet auch mit Fug und Recht das Reich der Saxifrageen nennen, obgleich die Artenzahl des Genus Saxifraga in Japan eine verhältnissmässig geringe ist und dasselbe in der Zusam- mensetzung der alpinen Flora keineswegs die Bedeutung hat, wie in den europäischen Hochgebirgen. Aber der grosse Formenreichthum der Familie, wie er sich in 14 wohlbegründeten Gattungen ausspricht, wird in keinem anderen Vegetationsgebiete auch nur annähernd er- reicht.
Dieses nordöstliche Monsungebiet kann nach den beiden Meeres- theilen, um die es sich ausbreitet, in eine südliche und eine nörd- liche Zone getheilt werden. Jene, das Gebiet des Gelben Meeres, ist die Heimath der Camellie und anderer immergrüner Ternstroemia- ceen, der wintergrünen Magnoliaceen, Araliaceen, Laurineen, der lorbeerblätterigen Eichen und des Bambusrohres. In der nördlichen Zone, dem Gebiete des Japanischen Meeres, finden wir die periodisch belaubten Glieder der genannten Familien, wie Actinidia, Stachyurus, Magnolia hypoleuca und M. Kobus, Schizandra, Kadsura, Cercidi- phyllum, Trochodendron, Acanthopanax, Lindera und statt der hohen Bambusrohre die Zwergbambus- und riesigen Polygonum-Arten, ins- besondere P. cuspidatum, P. Sieboldi und P. Sachalinense. Durch den Kuro-shiwo rückt die Zone der Camellien bei den japanischen Inseln weiter nach Norden, als auf der Seite des Festlandes.
Will man die Nadelhölzer mit in Betracht ziehen, so ist die Umgebung des Gelben Meeres die Heimath der Sciadopitys, Crypto- meria, Thuja und Biota, sowie mehrerer Retinisporen, des Ginkgo und der Podocarpus-Arten, während das Gebiet des Japanischen Meeres als Region der Kiefern, Tannen, Lärchen, Eiben und Wach- holder zu bezeichnen ist. Die erstgenannten Nadelhölzer gehören meist sehr alten Typen an, welche sich schon zur Zeit der mittleren Jurabildungen im Gebiete des heutigen Japanischen Meeres befanden und erst am Schlusse der Tertiärzeit weiter nach Süden rückten.
Dies führt uns zu unseren Schlussbetrachtungen, zur Deutung der Beziehungen der Flora des nordöstlichen Monsungebietes zu derjenigen der atlantischen Waldregion Nordamerikas, bei welcher wir im wesent- lichen Asa Gray folgen.
Aus der Untersuchung und Vergleichung der zahlreichen mittel- und jungtertiären Pflanzenreste, wie sie an hunderten von Stellen und unter den verschiedensten Breiten in allen circumpolaren Ländern und
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VII. Die Flora der japanischen Inseln.
Akebia, Acer, Polygonum und Lilium, da auf dasselbe das Vorkommen
der ersteren sich beschränkt, die drei anderen Gattungen aber nirgends
anderwärts so artenreich und massenhaft vertreten sind. Endlich
können wir unser Gebiet auch mit Fug und Recht das Reich der
Saxifrageen nennen, obgleich die Artenzahl des Genus Saxifraga in
Japan eine verhältnissmässig geringe ist und dasselbe in der Zusam-
mensetzung der alpinen Flora keineswegs die Bedeutung hat, wie in
den europäischen Hochgebirgen. Aber der grosse Formenreichthum
der Familie, wie er sich in 14 wohlbegründeten Gattungen ausspricht,
wird in keinem anderen Vegetationsgebiete auch nur annähernd er-
reicht.
Dieses nordöstliche Monsungebiet kann nach den beiden Meeres-
theilen, um die es sich ausbreitet, in eine südliche und eine nörd-
liche Zone getheilt werden. Jene, das Gebiet des Gelben Meeres,
ist die Heimath der Camellie und anderer immergrüner Ternstroemia-
ceen, der wintergrünen Magnoliaceen, Araliaceen, Laurineen, der
lorbeerblätterigen Eichen und des Bambusrohres. In der nördlichen
Zone, dem Gebiete des Japanischen Meeres, finden wir die periodisch
belaubten Glieder der genannten Familien, wie Actinidia, Stachyurus,
Magnolia hypoleuca und M. Kobus, Schizandra, Kadsura, Cercidi-
phyllum, Trochodendron, Acanthopanax, Lindera und statt der hohen
Bambusrohre die Zwergbambus- und riesigen Polygonum-Arten, ins-
besondere P. cuspidatum, P. Sieboldi und P. Sachalinense. Durch den
Kuro-shiwo rückt die Zone der Camellien bei den japanischen Inseln
weiter nach Norden, als auf der Seite des Festlandes.
Will man die Nadelhölzer mit in Betracht ziehen, so ist die
Umgebung des Gelben Meeres die Heimath der Sciadopitys, Crypto-
meria, Thuja und Biota, sowie mehrerer Retinisporen, des Ginkgo
und der Podocarpus-Arten, während das Gebiet des Japanischen
Meeres als Region der Kiefern, Tannen, Lärchen, Eiben und Wach-
holder zu bezeichnen ist. Die erstgenannten Nadelhölzer gehören
meist sehr alten Typen an, welche sich schon zur Zeit der mittleren
Jurabildungen im Gebiete des heutigen Japanischen Meeres befanden
und erst am Schlusse der Tertiärzeit weiter nach Süden rückten.
Dies führt uns zu unseren Schlussbetrachtungen, zur Deutung der
Beziehungen der Flora des nordöstlichen Monsungebietes zu derjenigen
der atlantischen Waldregion Nordamerikas, bei welcher wir im wesent-
lichen Asa Gray folgen.
Aus der Untersuchung und Vergleichung der zahlreichen mittel-
und jungtertiären Pflanzenreste, wie sie an hunderten von Stellen und
unter den verschiedensten Breiten in allen circumpolaren Ländern und
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/220>, abgerufen am 22.11.2024.
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