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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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V. Hydrographie des Landes.
zuführt, und wendet sich hierauf gen Nordwesten. Bald empfängt er
von links den Tadami-gawa, der ihn an Länge des Laufes über-
trifft. Es ist dies der Abfluss des Ose-no-numa auf der Nord-
westseite des Gebirges von Nikko und nicht weit vom Quellgebiete
des Tone, welcher sich später mit einem zweiten ansehnlichen Quell-
bache auf der Ostseite vom Akayasu-yama vereinigt. Beim Orte
Tsu-gawa ändert der O-kawa seinen Namen, durchschneidet eine Meile
weiter das Grenzgebirge von Echigo und macht hier, eingeengt durch
steile Felsen, eine Anzahl Stromschnellen, über welche indess Boote
von Tsugawa aus gelenkt werden, so dass man den Weg von 18 ri
(91/2 g. M.) nach Niigata in einem Tage zu Wasser zurücklegt, auf
den man sonst mindestens doppelt so viel Zeit verwenden müsste.
Bald nach dem Eintritt in die Provinz Echigo nimmt der Tsu-gawa
den Namen Aga-gawa an und sendet einen Arm rechts gen Nord-
westen ab, der in seinem Unterlaufe sowohl mit dem Hauptflusse,
als auch mit dem weiter nördlich mündenden Ara-kawa durch Canäle
in Verbindung steht. Im Gebiete des unteren Shinano-gawa und
Aga-gawa befinden sich auch eine Anzahl flacher Süsswasserseen, so der
Fukushima-gata, Yora-gata, Toyano-gata und mehrere andere.

Im südlichen Echigo ist der Seki-gawa, an welchem Takata
liegt und der wenige ri weiter nördlich bei Imamachi und Kuroi
mündet, noch als Abfluss des Sees von Nojiri zu erwähnen; endlich
auch noch weiter südlich der Hime-gawa, welcher in Shinano an
der Ostseite des Schneegebirges entspringt und sich nordwärts an dem
kleinen ehemaligen Schlosstädtchen Itoyegawa vorbei zum Japani-
schen Meere wendet.

3. Der dritte unter den Sandai-ka, der Kiso-gawa, entspringt,
wie schon angedeutet wurde, nicht weit von dem Saigawa und Torii-
toge in Shinano. Der linken Seite des reizenden Thales entlang,
welches sein Oberlauf in südwestlicher Richtung hier bildet, folgt der
Nakasendo, dann nach dem Uebergang in die Provinz Mino erweitert
und vertieft sich sein Bett mit der Aufnahme ansehnlicher Neben-
flüsse von der rechten Seite her. Unter diesen sind namentlich her-
vorzuheben:

Der Hida-gawa. Derselbe heisst in Hida Masuda-gawa
und hat seine Quellen in einem grossen Sumpfe am Norikura des
Schneegebirges, von wo er einen südöstlichen Lauf nimmt und in
Mino bei Ota, kurz bevor der Nakasendo von der linken Seite des
Kiso-gawa auf die rechte dauernd übertritt, mündet. Hier beginnt
der Unterlauf des Hauptflusses und die reichbewässerte, höchst frucht-
bare Alluvialebene von Mino, Owari und Theilen der Provinz Ise.

V. Hydrographie des Landes.
zuführt, und wendet sich hierauf gen Nordwesten. Bald empfängt er
von links den Tadami-gawa, der ihn an Länge des Laufes über-
trifft. Es ist dies der Abfluss des Ose-no-numa auf der Nord-
westseite des Gebirges von Nikkô und nicht weit vom Quellgebiete
des Tone, welcher sich später mit einem zweiten ansehnlichen Quell-
bache auf der Ostseite vom Akayasu-yama vereinigt. Beim Orte
Tsu-gawa ändert der Ô-kawa seinen Namen, durchschneidet eine Meile
weiter das Grenzgebirge von Echigo und macht hier, eingeengt durch
steile Felsen, eine Anzahl Stromschnellen, über welche indess Boote
von Tsugawa aus gelenkt werden, so dass man den Weg von 18 ri
(9½ g. M.) nach Niigata in einem Tage zu Wasser zurücklegt, auf
den man sonst mindestens doppelt so viel Zeit verwenden müsste.
Bald nach dem Eintritt in die Provinz Echigo nimmt der Tsu-gawa
den Namen Aga-gawa an und sendet einen Arm rechts gen Nord-
westen ab, der in seinem Unterlaufe sowohl mit dem Hauptflusse,
als auch mit dem weiter nördlich mündenden Ara-kawa durch Canäle
in Verbindung steht. Im Gebiete des unteren Shinano-gawa und
Aga-gawa befinden sich auch eine Anzahl flacher Süsswasserseen, so der
Fukushima-gata, Yora-gata, Toyano-gata und mehrere andere.

Im südlichen Echigo ist der Seki-gawa, an welchem Takata
liegt und der wenige ri weiter nördlich bei Imamachi und Kuroi
mündet, noch als Abfluss des Sees von Nojiri zu erwähnen; endlich
auch noch weiter südlich der Hime-gawa, welcher in Shinano an
der Ostseite des Schneegebirges entspringt und sich nordwärts an dem
kleinen ehemaligen Schlosstädtchen Itoyegawa vorbei zum Japani-
schen Meere wendet.

3. Der dritte unter den Sandai-ka, der Kiso-gawa, entspringt,
wie schon angedeutet wurde, nicht weit von dem Saigawa und Torii-
tôge in Shinano. Der linken Seite des reizenden Thales entlang,
welches sein Oberlauf in südwestlicher Richtung hier bildet, folgt der
Nakasendô, dann nach dem Uebergang in die Provinz Mino erweitert
und vertieft sich sein Bett mit der Aufnahme ansehnlicher Neben-
flüsse von der rechten Seite her. Unter diesen sind namentlich her-
vorzuheben:

Der Hida-gawa. Derselbe heisst in Hida Masuda-gawa
und hat seine Quellen in einem grossen Sumpfe am Norikura des
Schneegebirges, von wo er einen südöstlichen Lauf nimmt und in
Mino bei Ota, kurz bevor der Nakasendô von der linken Seite des
Kiso-gawa auf die rechte dauernd übertritt, mündet. Hier beginnt
der Unterlauf des Hauptflusses und die reichbewässerte, höchst frucht-
bare Alluvialebene von Mino, Owari und Theilen der Provinz Ise.

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[106/0128] V. Hydrographie des Landes. zuführt, und wendet sich hierauf gen Nordwesten. Bald empfängt er von links den Tadami-gawa, der ihn an Länge des Laufes über- trifft. Es ist dies der Abfluss des Ose-no-numa auf der Nord- westseite des Gebirges von Nikkô und nicht weit vom Quellgebiete des Tone, welcher sich später mit einem zweiten ansehnlichen Quell- bache auf der Ostseite vom Akayasu-yama vereinigt. Beim Orte Tsu-gawa ändert der Ô-kawa seinen Namen, durchschneidet eine Meile weiter das Grenzgebirge von Echigo und macht hier, eingeengt durch steile Felsen, eine Anzahl Stromschnellen, über welche indess Boote von Tsugawa aus gelenkt werden, so dass man den Weg von 18 ri (9½ g. M.) nach Niigata in einem Tage zu Wasser zurücklegt, auf den man sonst mindestens doppelt so viel Zeit verwenden müsste. Bald nach dem Eintritt in die Provinz Echigo nimmt der Tsu-gawa den Namen Aga-gawa an und sendet einen Arm rechts gen Nord- westen ab, der in seinem Unterlaufe sowohl mit dem Hauptflusse, als auch mit dem weiter nördlich mündenden Ara-kawa durch Canäle in Verbindung steht. Im Gebiete des unteren Shinano-gawa und Aga-gawa befinden sich auch eine Anzahl flacher Süsswasserseen, so der Fukushima-gata, Yora-gata, Toyano-gata und mehrere andere. Im südlichen Echigo ist der Seki-gawa, an welchem Takata liegt und der wenige ri weiter nördlich bei Imamachi und Kuroi mündet, noch als Abfluss des Sees von Nojiri zu erwähnen; endlich auch noch weiter südlich der Hime-gawa, welcher in Shinano an der Ostseite des Schneegebirges entspringt und sich nordwärts an dem kleinen ehemaligen Schlosstädtchen Itoyegawa vorbei zum Japani- schen Meere wendet. 3. Der dritte unter den Sandai-ka, der Kiso-gawa, entspringt, wie schon angedeutet wurde, nicht weit von dem Saigawa und Torii- tôge in Shinano. Der linken Seite des reizenden Thales entlang, welches sein Oberlauf in südwestlicher Richtung hier bildet, folgt der Nakasendô, dann nach dem Uebergang in die Provinz Mino erweitert und vertieft sich sein Bett mit der Aufnahme ansehnlicher Neben- flüsse von der rechten Seite her. Unter diesen sind namentlich her- vorzuheben: Der Hida-gawa. Derselbe heisst in Hida Masuda-gawa und hat seine Quellen in einem grossen Sumpfe am Norikura des Schneegebirges, von wo er einen südöstlichen Lauf nimmt und in Mino bei Ota, kurz bevor der Nakasendô von der linken Seite des Kiso-gawa auf die rechte dauernd übertritt, mündet. Hier beginnt der Unterlauf des Hauptflusses und die reichbewässerte, höchst frucht- bare Alluvialebene von Mino, Owari und Theilen der Provinz Ise.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/128>, abgerufen am 26.11.2024.