Höhe. Der Otomi-toge am Wege von Hakone nach Subashiri auf der Ostseite des Fuji hat 1031 Meter Höhe, der Hakone-Pass, wo der Tokaido den Rücken überschreitet, liegt 855 Meter hoch. Hier war das Kuwan oder Thor, die wichtige Grenzwache, welche man beim Eintritt in das Kuwanto (den Osten vom Thore) überschreiten musste. Hakone-toge am Tokaido, Kobotoke-toge am Koshiu- kaido, Usui-toge am Nakasendo, Mikuni-toge am Echigo-kaido, Sano-toge am Aidzu-kaido und Shirasaka-toge am Oshiu-kaido sind die grossen Gebirgspforten, durch welche man sich der Tiefebene des Kuwanto und seiner Hauptstadt nähert.
Der Ort Hakone liegt 741 Meter hoch an einem hübschen Gebirgs- see, dessen Abfluss, der Haya-gawa, in einem Bogen zum Meere bei Odawara eilt. Die ganze Gegend, insbesondere das Gebiet innerhalb dieses Bogens pflegt man das Hakonegebirge zu nennen. Das- selbe gehört zu den lieblichsten vulkanischen Gebirgslandschaften Japans. Muntere Bäche und prächtige kühle Wälder, viele Thermen, darunter mehrere Solfataren, und Bäder und eine industrielle, freund- liche Bevölkerung zeichnen dasselbe aus, und da es in einem Tage und bequem von Yokohama aus zu erreichen ist, bildet es die von den Fremden besuchteste und gekannteste Landschaft. Der höchste Gipfel in ihr führt den häufigen Namen Komaga-take und hat 1345 Meter Höhe.
Nordöstlich vom Hakonegebirge und in genau westlicher Richtung von Yokohama erhebt sich ein wenigstens nach Süden und Osten isoliertes Gebirgsmassiv zu 1324 Meter Höhe. Es ist der O-yama.
Die Halbinsel Idzu, obgleich nicht mehr zum Kuwanto zäh- lend, reiht sich geologisch und orographisch dem Hakonegebirge so innig an, dass sie ebenfalls hier kurz besprochen werden muss. Ihr hervorragendster Gipfel, der Amagi-san, hat 1430 Meter Höhe, ein anderer Berg, der Kuro-take, wird zu 905 Meter angegeben. Auch die Sieben-Inseln (Shichi-to oder Idzu-no-sho-to) schliessen sich, wie politisch, so auch ihrer vulkanischen Natur nach hier an. Mihara- yama auf Oshima (Vries-Is.), Otoko-yama auf Miyake-shima und Nishi-yama auf Hachijo-shima erheben sich 700--860 Meter hoch.
Auf der Halbinsel Kadsusa-Awa sind bis jetzt noch keine genaueren hypsometrischen Messungen vorgenommen worden. Sie hat ebenfalls beträchtliche Berge, namentlich in dem ostwestlich gerich- teten Höhenzuge an der Grenze beider Provinzen, z. B. den Kiyo- sumi-yama, den Shimidzu-yama. Bekannter und auffälliger sind einige andere von Wallfahrern vielbesuchte Gipfel, namentlich
Rein, Japan I. 6
Gebirge der Insel Hondo.
Höhe. Der Otomi-tôge am Wege von Hakone nach Subashiri auf der Ostseite des Fuji hat 1031 Meter Höhe, der Hakone-Pass, wo der Tôkaidô den Rücken überschreitet, liegt 855 Meter hoch. Hier war das Kuwan oder Thor, die wichtige Grenzwache, welche man beim Eintritt in das Kuwantô (den Osten vom Thore) überschreiten musste. Hakone-tôge am Tôkaidô, Kobotoke-tôge am Koshiu- kaidô, Usui-tôge am Nakasendô, Mikuni-tôge am Echigô-kaidô, Sano-tôge am Aidzu-kaidô und Shirasaka-tôge am Ôshiu-kaidô sind die grossen Gebirgspforten, durch welche man sich der Tiefebene des Kuwantô und seiner Hauptstadt nähert.
Der Ort Hakone liegt 741 Meter hoch an einem hübschen Gebirgs- see, dessen Abfluss, der Haya-gawa, in einem Bogen zum Meere bei Odawara eilt. Die ganze Gegend, insbesondere das Gebiet innerhalb dieses Bogens pflegt man das Hakonegebirge zu nennen. Das- selbe gehört zu den lieblichsten vulkanischen Gebirgslandschaften Japans. Muntere Bäche und prächtige kühle Wälder, viele Thermen, darunter mehrere Solfataren, und Bäder und eine industrielle, freund- liche Bevölkerung zeichnen dasselbe aus, und da es in einem Tage und bequem von Yokohama aus zu erreichen ist, bildet es die von den Fremden besuchteste und gekannteste Landschaft. Der höchste Gipfel in ihr führt den häufigen Namen Komaga-take und hat 1345 Meter Höhe.
Nordöstlich vom Hakonegebirge und in genau westlicher Richtung von Yokohama erhebt sich ein wenigstens nach Süden und Osten isoliertes Gebirgsmassiv zu 1324 Meter Höhe. Es ist der Ô-yama.
Die Halbinsel Idzu, obgleich nicht mehr zum Kuwantô zäh- lend, reiht sich geologisch und orographisch dem Hakonegebirge so innig an, dass sie ebenfalls hier kurz besprochen werden muss. Ihr hervorragendster Gipfel, der Amagi-san, hat 1430 Meter Höhe, ein anderer Berg, der Kuro-take, wird zu 905 Meter angegeben. Auch die Sieben-Inseln (Shichi-tô oder Idzu-no-sho-tô) schliessen sich, wie politisch, so auch ihrer vulkanischen Natur nach hier an. Mihara- yama auf Ôshima (Vries-Is.), Otoko-yama auf Miyake-shima und Nishi-yama auf Hachijô-shima erheben sich 700—860 Meter hoch.
Auf der Halbinsel Kadsusa-Awa sind bis jetzt noch keine genaueren hypsometrischen Messungen vorgenommen worden. Sie hat ebenfalls beträchtliche Berge, namentlich in dem ostwestlich gerich- teten Höhenzuge an der Grenze beider Provinzen, z. B. den Kiyo- sumi-yama, den Shimidzu-yama. Bekannter und auffälliger sind einige andere von Wallfahrern vielbesuchte Gipfel, namentlich
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Gebirge der Insel Hondo.
Höhe. Der Otomi-tôge am Wege von Hakone nach Subashiri auf
der Ostseite des Fuji hat 1031 Meter Höhe, der Hakone-Pass, wo
der Tôkaidô den Rücken überschreitet, liegt 855 Meter hoch. Hier
war das Kuwan oder Thor, die wichtige Grenzwache, welche man
beim Eintritt in das Kuwantô (den Osten vom Thore) überschreiten
musste. Hakone-tôge am Tôkaidô, Kobotoke-tôge am Koshiu-
kaidô, Usui-tôge am Nakasendô, Mikuni-tôge am Echigô-kaidô,
Sano-tôge am Aidzu-kaidô und Shirasaka-tôge am Ôshiu-kaidô
sind die grossen Gebirgspforten, durch welche man sich der Tiefebene
des Kuwantô und seiner Hauptstadt nähert.
Der Ort Hakone liegt 741 Meter hoch an einem hübschen Gebirgs-
see, dessen Abfluss, der Haya-gawa, in einem Bogen zum Meere bei
Odawara eilt. Die ganze Gegend, insbesondere das Gebiet innerhalb
dieses Bogens pflegt man das Hakonegebirge zu nennen. Das-
selbe gehört zu den lieblichsten vulkanischen Gebirgslandschaften
Japans. Muntere Bäche und prächtige kühle Wälder, viele Thermen,
darunter mehrere Solfataren, und Bäder und eine industrielle, freund-
liche Bevölkerung zeichnen dasselbe aus, und da es in einem Tage
und bequem von Yokohama aus zu erreichen ist, bildet es die von
den Fremden besuchteste und gekannteste Landschaft. Der höchste
Gipfel in ihr führt den häufigen Namen Komaga-take und hat
1345 Meter Höhe.
Nordöstlich vom Hakonegebirge und in genau westlicher Richtung
von Yokohama erhebt sich ein wenigstens nach Süden und Osten
isoliertes Gebirgsmassiv zu 1324 Meter Höhe. Es ist der Ô-yama.
Die Halbinsel Idzu, obgleich nicht mehr zum Kuwantô zäh-
lend, reiht sich geologisch und orographisch dem Hakonegebirge so
innig an, dass sie ebenfalls hier kurz besprochen werden muss. Ihr
hervorragendster Gipfel, der Amagi-san, hat 1430 Meter Höhe, ein
anderer Berg, der Kuro-take, wird zu 905 Meter angegeben. Auch
die Sieben-Inseln (Shichi-tô oder Idzu-no-sho-tô) schliessen sich, wie
politisch, so auch ihrer vulkanischen Natur nach hier an. Mihara-
yama auf Ôshima (Vries-Is.), Otoko-yama auf Miyake-shima und
Nishi-yama auf Hachijô-shima erheben sich 700—860 Meter hoch.
Auf der Halbinsel Kadsusa-Awa sind bis jetzt noch keine
genaueren hypsometrischen Messungen vorgenommen worden. Sie hat
ebenfalls beträchtliche Berge, namentlich in dem ostwestlich gerich-
teten Höhenzuge an der Grenze beider Provinzen, z. B. den Kiyo-
sumi-yama, den Shimidzu-yama. Bekannter und auffälliger
sind einige andere von Wallfahrern vielbesuchte Gipfel, namentlich
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/103>, abgerufen am 28.11.2024.
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