Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.noch weniger vertheilen kann, wenn sie nur von auch knopfes zu Wusterhausen an der Dosse, (S. Hannöv. Beytr. 1761. N. 49. p. 773.) sahe man einen solchen Schein eine halbe Stunde lang nach einem heftigen daselbst entstandenen Wet- terschlage leuchten. Da aber dieser Schlag keinen Schaden gethan, so vermuthe ich, daß er eine und andere Ableitung aussen an dem Thurme gefunden hat. -- Seneca sagt auch schon (in Quaest. nat. L. I. c. 1.) daß zuweilen auf bemeldetes Licht ein würklicher Schlag als ein Blitz entstehe. -- Hr. Franklin hat bey seinem Vorschlage, den Blitz abzuwenden, auch auf die Schiffe gedacht, (Exp. and Obss. p. 62. und p. 90.) weil selbige, zumal in heissen Welt- gegenden, sehr der Gefahr vom Einschlagen ausgesetzet sind. Er will demnach, daß von den eisernen Spitzen der Mastbäume längst der Wand bis ins Wasser, (nicht, wie Hr. Mylius in seinem Auszuge Phys. Bel. XVII. St. p. 465. und 468. es fälschlich ausdrücket, bis in das Tauwerk, oder in die Schiffseile ein metallener Drath geführet werde. Eben dieses hat auch nachmals Hr. D. Watson in einem eigenen Schreiben an den Lord Anson (Phil. Trans. Vol. LII p. 629.) angerathen. *) S. Plinius Hist. nat. L. II. c. 37. Die paarweise erschei- F 3
noch weniger vertheilen kann, wenn ſie nur von auch knopfes zu Wuſterhauſen an der Doſſe, (S. Hannoͤv. Beytr. 1761. N. 49. p. 773.) ſahe man einen ſolchen Schein eine halbe Stunde lang nach einem heftigen daſelbſt entſtandenen Wet- terſchlage leuchten. Da aber dieſer Schlag keinen Schaden gethan, ſo vermuthe ich, daß er eine und andere Ableitung auſſen an dem Thurme gefunden hat. — Seneca ſagt auch ſchon (in Quæſt. nat. L. I. c. 1.) daß zuweilen auf bemeldetes Licht ein wuͤrklicher Schlag als ein Blitz entſtehe. — Hr. Franklin hat bey ſeinem Vorſchlage, den Blitz abzuwenden, auch auf die Schiffe gedacht, (Exp. and Obſſ. p. 62. und p. 90.) weil ſelbige, zumal in heiſſen Welt- gegenden, ſehr der Gefahr vom Einſchlagen ausgeſetzet ſind. Er will demnach, daß von den eiſernen Spitzen der Maſtbaͤume laͤngſt der Wand bis ins Waſſer, (nicht, wie Hr. Mylius in ſeinem Auszuge Phyſ. Bel. XVII. St. p. 465. und 468. es faͤlſchlich ausdruͤcket, bis in das Tauwerk, oder in die Schiffſeile ein metallener Drath gefuͤhret werde. Eben dieſes hat auch nachmals Hr. D. Watſon in einem eigenen Schreiben an den Lord Anſon (Phil. Tranſ. Vol. LII p. 629.) angerathen. *) S. Plinius Hiſt. nat. L. II. c. 37. Die paarweiſe erſchei- F 3
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noch weniger vertheilen kann, wenn ſie nur von
einer Spitze aufgefangen wird, als wenn ſie
auf mehrere zugleich herabſtroͤmet: ſo mag
wohl zum Theil daher die Bemerkung der Al-
ten einigen Grund haben, daß eine einzelne der-
gleichen Flamme auf einem Schiffe von gefaͤhr-
licher Vorbedeutung, wenn ihrer aber ein Paar
ſich ſehen lieſſen, ſolches ein gluͤckliches Zeichen
bey einem Ungewitter ſey *). Es kann aber
auch
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*) S. Plinius Hiſt. nat. L. II. c. 37. Die paarweiſe
erſchei-
*) knopfes zu Wuſterhauſen an der Doſſe, (S.
Hannoͤv. Beytr. 1761. N. 49. p. 773.) ſahe man
einen ſolchen Schein eine halbe Stunde lang
nach einem heftigen daſelbſt entſtandenen Wet-
terſchlage leuchten. Da aber dieſer Schlag
keinen Schaden gethan, ſo vermuthe ich, daß
er eine und andere Ableitung auſſen an dem
Thurme gefunden hat. — Seneca ſagt auch
ſchon (in Quæſt. nat. L. I. c. 1.) daß zuweilen
auf bemeldetes Licht ein wuͤrklicher Schlag als
ein Blitz entſtehe. — Hr. Franklin hat bey
ſeinem Vorſchlage, den Blitz abzuwenden, auch
auf die Schiffe gedacht, (Exp. and Obſſ. p. 62.
und p. 90.) weil ſelbige, zumal in heiſſen Welt-
gegenden, ſehr der Gefahr vom Einſchlagen
ausgeſetzet ſind. Er will demnach, daß von den
eiſernen Spitzen der Maſtbaͤume laͤngſt der
Wand bis ins Waſſer, (nicht, wie Hr. Mylius
in ſeinem Auszuge Phyſ. Bel. XVII. St. p. 465.
und 468. es faͤlſchlich ausdruͤcket, bis in das
Tauwerk, oder in die Schiffſeile ein metallener
Drath gefuͤhret werde. Eben dieſes hat auch
nachmals Hr. D. Watſon in einem eigenen
Schreiben an den Lord Anſon (Phil. Tranſ.
Vol. LII p. 629.) angerathen.
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