Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.aber nicht nach ihrer Masse nicht gemählig ge- noch welche den Abfluß der elektrischen Materie verhindern: wie auch Hr. D. Watson, wenn er (Phil. Trans. Vol. LIV. p. 207.) meinet, das St. Elmesfeuer würde selten, oder gar nicht mehr auf Schiffen erscheinen, wenn man von dem Eisen der Flaggenstange eine Ableitung, durch einen metallenen Drath, bis ins Wasser mach- te, denn, eben darum erscheinet es schon itzt, weil die Gewittermaterie ziemlichermassen durch die Tauen u. s. w abgeleitet wird. *) Wie bey einem englischen Schiffe geschehen ist,
davon in den Phil. Trans. N. 492. p. 111. und in Hrn. Franklins Lett. 5 p. 90. erwähnet wird, auf dessen Mastbaumsspitzen dergleichen grosse electrische Flammen vor dem Wetterschlage ge- sehen wurden. Auf der Spitze des Thurm- knop- aber nicht nach ihrer Maſſe nicht gemaͤhlig ge- noch welche den Abfluß der elektriſchen Materie verhindern: wie auch Hr. D. Watſon, wenn er (Phil. Tranſ. Vol. LIV. p. 207.) meinet, das St. Elmesfeuer wuͤrde ſelten, oder gar nicht mehr auf Schiffen erſcheinen, wenn man von dem Eiſen der Flaggenſtange eine Ableitung, durch einen metallenen Drath, bis ins Waſſer mach- te, denn, eben darum erſcheinet es ſchon itzt, weil die Gewittermaterie ziemlichermaſſen durch die Tauen u. ſ. w abgeleitet wird. *) Wie bey einem engliſchen Schiffe geſchehen iſt,
davon in den Phil. Tranſ. N. 492. p. 111. und in Hrn. Franklins Lett. 5 p. 90. erwaͤhnet wird, auf deſſen Maſtbaumsſpitzen dergleichen groſſe electriſche Flammen vor dem Wetterſchlage ge- ſehen wurden. Auf der Spitze des Thurm- knop- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="84"/> aber nicht nach ihrer Maſſe nicht gemaͤhlig ge-<lb/> nug aufgefangen werden, oder nicht frey genug<lb/> ſich vertheilen kann, ſo entſtehet ein Schlag.<lb/> Weil es nun auch bey den Maſtbaͤumen der<lb/> Schiffe, die von harzigem Holze und noch dazu<lb/> mit Oehl beſtrichen, oder getheeret ſind, an der<lb/> noͤthigen Ableitung von dem oberen Eiſen feh-<lb/> let, da, was abgeleitet wird, nur laͤngſt dem<lb/> naſſen Tauwerke der getheerten Waͤnde des Ma-<lb/> ſtes, und von da uͤber Bord zu gehen ſcheinet,<lb/> ferner auch das Eiſen der Flaggenſtange nicht<lb/> ſpitz genug zur gemaͤhligen Auffangung der<lb/> Gewittermaterie iſt; ſo kann, wenn ſolche auf<lb/> einmal zu haͤufig heran koͤmmt, auf ein St.<lb/> Elmesfeuer auch wohl ein wuͤrklicher Blitz und<lb/> Schlag erfolgen <note xml:id="seg2pn_25_1" next="#seg2pn_25_2" place="foot" n="*)">Wie bey einem engliſchen Schiffe geſchehen iſt,<lb/> davon in den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>hil. Tranſ. N. 492. p.</hi> 111. und in<lb/> Hrn. <hi rendition="#fr">Franklins</hi> <hi rendition="#aq">Lett. 5 p.</hi> 90. erwaͤhnet wird,<lb/><choice><corr>auf</corr><sic>anf</sic></choice> deſſen Maſtbaumsſpitzen dergleichen groſſe<lb/> electriſche Flammen vor dem Wetterſchlage ge-<lb/> ſehen wurden. Auf der Spitze des Thurm-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">knop-</fw></note>. Da aber die Materie ſich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">noch</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_24_2" prev="#seg2pn_24_1" place="foot" n="*)">welche den Abfluß der elektriſchen Materie<lb/> verhindern: wie auch Hr. D. <hi rendition="#fr">Watſon</hi>, wenn er<lb/> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>hil. Tranſ. Vol. LIV. p.</hi> 207.) meinet, das St.<lb/> Elmesfeuer wuͤrde ſelten, oder gar nicht mehr<lb/> auf Schiffen erſcheinen, wenn man von dem<lb/> Eiſen der Flaggenſtange eine Ableitung, durch<lb/> einen metallenen Drath, bis ins Waſſer mach-<lb/> te, denn, eben darum erſcheinet es ſchon itzt,<lb/> weil die Gewittermaterie ziemlichermaſſen durch<lb/> die Tauen u. ſ. w abgeleitet wird.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0084]
aber nicht nach ihrer Maſſe nicht gemaͤhlig ge-
nug aufgefangen werden, oder nicht frey genug
ſich vertheilen kann, ſo entſtehet ein Schlag.
Weil es nun auch bey den Maſtbaͤumen der
Schiffe, die von harzigem Holze und noch dazu
mit Oehl beſtrichen, oder getheeret ſind, an der
noͤthigen Ableitung von dem oberen Eiſen feh-
let, da, was abgeleitet wird, nur laͤngſt dem
naſſen Tauwerke der getheerten Waͤnde des Ma-
ſtes, und von da uͤber Bord zu gehen ſcheinet,
ferner auch das Eiſen der Flaggenſtange nicht
ſpitz genug zur gemaͤhligen Auffangung der
Gewittermaterie iſt; ſo kann, wenn ſolche auf
einmal zu haͤufig heran koͤmmt, auf ein St.
Elmesfeuer auch wohl ein wuͤrklicher Blitz und
Schlag erfolgen *). Da aber die Materie ſich
noch
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*) Wie bey einem engliſchen Schiffe geſchehen iſt,
davon in den Phil. Tranſ. N. 492. p. 111. und in
Hrn. Franklins Lett. 5 p. 90. erwaͤhnet wird,
auf deſſen Maſtbaumsſpitzen dergleichen groſſe
electriſche Flammen vor dem Wetterſchlage ge-
ſehen wurden. Auf der Spitze des Thurm-
knop-
*) welche den Abfluß der elektriſchen Materie
verhindern: wie auch Hr. D. Watſon, wenn er
(Phil. Tranſ. Vol. LIV. p. 207.) meinet, das St.
Elmesfeuer wuͤrde ſelten, oder gar nicht mehr
auf Schiffen erſcheinen, wenn man von dem
Eiſen der Flaggenſtange eine Ableitung, durch
einen metallenen Drath, bis ins Waſſer mach-
te, denn, eben darum erſcheinet es ſchon itzt,
weil die Gewittermaterie ziemlichermaſſen durch
die Tauen u. ſ. w abgeleitet wird.
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Zitationshilfe: | Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reimarus_blitze_1769/84>, abgerufen am 16.02.2025. |