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Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.

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besonders, wenn solche warm sind, wird sie auch
nicht leicht durchgelassen: vornehmlich aber ist

bekannt,
Körper electrisiret sey, und der andere gar
nicht, oder weniger, oder auf entgegengesetzte
Weise, welches letztere die gröste Würkung gie-
bet: ferner, daß, wenn diese Körper einander
nahe kommen, sich ein Mittel dazwischen be-
finde, welches die Electricität nicht frey durch-
lässet. Dieses bringen wir durch Kunst zuwege;
die Natur brauchet dazu aber die Wolken, und
die Luft zwischen ihnen und den Körpern auf
der Erde. Electricitätskundige reden zwar
auch von aufwärts fahrenden Blitzen: in der
That aber wird durch ihre Meynung unser
Satz nicht umgestossen, weil sie doch einen Ge-
genstand in den Wolken verstehen. Hr. Frank-
lin hatte
schon 1753. durch verschiedene ge-
schickte Versuche eine oftmalige Veränderung
des Zustandes der Wolken, bey einem Gewit-
ter, bemerket. (S. seine Lett. 12. 13.) Herr
Kinnersley setzte bie Beobachtungen fort, und
Herr Watson meldet eben dasselbe; (Phil.
Trans. Vol. LIV. p.
207.) ja Herr Franklin mey-
net
gefunden zu haben, daß sich am öftersten
an den Wolken der Zustand der Electricität be-
fände, welchen er negativ nennet. In dieser
Hinsicht saget er, daß in solchem Falle die Ma-
terie des Blitzes von der Erde aufwärts nach
den Wolken zu fahre. Er wünschet aber doch,
daß man noch deshalben die Würkungen der
Wetterschläge genauer untersuchen möge. Auch
erinnert er selbst (Lett. XII. p. 116. sq.) daß in
den Folgen des Blitzes, wie auch in der Ab-
wendung desselben, kein Unterschied daraus er-
wachse, indem die Metalle und spitzen Stan-
gen

beſonders, wenn ſolche warm ſind, wird ſie auch
nicht leicht durchgelaſſen: vornehmlich aber iſt

bekannt,
Koͤrper electriſiret ſey, und der andere gar
nicht, oder weniger, oder auf entgegengeſetzte
Weiſe, welches letztere die groͤſte Wuͤrkung gie-
bet: ferner, daß, wenn dieſe Koͤrper einander
nahe kommen, ſich ein Mittel dazwiſchen be-
finde, welches die Electricitaͤt nicht frey durch-
laͤſſet. Dieſes bringen wir durch Kunſt zuwege;
die Natur brauchet dazu aber die Wolken, und
die Luft zwiſchen ihnen und den Koͤrpern auf
der Erde. Electricitaͤtskundige reden zwar
auch von aufwaͤrts fahrenden Blitzen: in der
That aber wird durch ihre Meynung unſer
Satz nicht umgeſtoſſen, weil ſie doch einen Ge-
genſtand in den Wolken verſtehen. Hr. Frank-
lin hatte
ſchon 1753. durch verſchiedene ge-
ſchickte Verſuche eine oftmalige Veraͤnderung
des Zuſtandes der Wolken, bey einem Gewit-
ter, bemerket. (S. ſeine Lett. 12. 13.) Herr
Kinnersley ſetzte bie Beobachtungen fort, und
Herr Watſon meldet eben daſſelbe; (Phil.
Tranſ. Vol. LIV. p.
207.) ja Herr Franklin mey-
net
gefunden zu haben, daß ſich am oͤfterſten
an den Wolken der Zuſtand der Electricitaͤt be-
faͤnde, welchen er negativ nennet. In dieſer
Hinſicht ſaget er, daß in ſolchem Falle die Ma-
terie des Blitzes von der Erde aufwaͤrts nach
den Wolken zu fahre. Er wuͤnſchet aber doch,
daß man noch deshalben die Wuͤrkungen der
Wetterſchlaͤge genauer unterſuchen moͤge. Auch
erinnert er ſelbſt (Lett. XII. p. 116. ſq.) daß in
den Folgen des Blitzes, wie auch in der Ab-
wendung deſſelben, kein Unterſchied daraus er-
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[66/0066] beſonders, wenn ſolche warm ſind, wird ſie auch nicht leicht durchgelaſſen: vornehmlich aber iſt bekannt, *) *) Koͤrper electriſiret ſey, und der andere gar nicht, oder weniger, oder auf entgegengeſetzte Weiſe, welches letztere die groͤſte Wuͤrkung gie- bet: ferner, daß, wenn dieſe Koͤrper einander nahe kommen, ſich ein Mittel dazwiſchen be- finde, welches die Electricitaͤt nicht frey durch- laͤſſet. Dieſes bringen wir durch Kunſt zuwege; die Natur brauchet dazu aber die Wolken, und die Luft zwiſchen ihnen und den Koͤrpern auf der Erde. Electricitaͤtskundige reden zwar auch von aufwaͤrts fahrenden Blitzen: in der That aber wird durch ihre Meynung unſer Satz nicht umgeſtoſſen, weil ſie doch einen Ge- genſtand in den Wolken verſtehen. Hr. Frank- lin hatte ſchon 1753. durch verſchiedene ge- ſchickte Verſuche eine oftmalige Veraͤnderung des Zuſtandes der Wolken, bey einem Gewit- ter, bemerket. (S. ſeine Lett. 12. 13.) Herr Kinnersley ſetzte bie Beobachtungen fort, und Herr Watſon meldet eben daſſelbe; (Phil. Tranſ. Vol. LIV. p. 207.) ja Herr Franklin mey- net gefunden zu haben, daß ſich am oͤfterſten an den Wolken der Zuſtand der Electricitaͤt be- faͤnde, welchen er negativ nennet. In dieſer Hinſicht ſaget er, daß in ſolchem Falle die Ma- terie des Blitzes von der Erde aufwaͤrts nach den Wolken zu fahre. Er wuͤnſchet aber doch, daß man noch deshalben die Wuͤrkungen der Wetterſchlaͤge genauer unterſuchen moͤge. Auch erinnert er ſelbſt (Lett. XII. p. 116. ſq.) daß in den Folgen des Blitzes, wie auch in der Ab- wendung deſſelben, kein Unterſchied daraus er- wachſe, indem die Metalle und ſpitzen Stan- gen

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Zitationshilfe: Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reimarus_blitze_1769/66>, abgerufen am 22.11.2024.