Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.konnte man augenscheinlich spüren, daß die Zer- einer *) Philos. Trans. Vol. LIII. p. 94. Dabey auch die
Abbildung der geschmolzenen meßingnen Spitze sich befindet. konnte man augenſcheinlich ſpuͤren, daß die Zer- einer *) Philoſ. Tranſ. Vol. LIII. p. 94. Dabey auch die
Abbildung der geſchmolzenen meßingnen Spitze ſich befindet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="31"/> konnte man augenſcheinlich ſpuͤren, daß die Zer-<lb/> ſtoͤhrung deſſelben durch bemeldete Anſtalt abge-<lb/> wendet worden ſey. Oben auf der Stange,<lb/> welche man an den Schorſteinen dieſes Hau-<lb/> ſes einige Fuß hoͤher angebracht hatte, war ein<lb/> meßingener 10. Zoll langer, 2 Linien dicker, am<lb/> Ende ſcharf zugeſpitzter Drath befeſtiget.<lb/> Nachdem nun der Blitz darauf gefallen, wa-<lb/> ren nur etwa 2½ Zoll von der duͤnnen Spitze<lb/> abgeſchmolzen: das uͤbrige des Drathes, der<lb/> Stange beym Schorſteine, welche ½ Zoll dick<lb/> war, und der Ableitung, die aus eiſernen vier-<lb/> eckten nicht viel uͤber ¼ Zoll dicken Stangen mit<lb/> Gliedern zuſammengefuͤget, und auſſen an der<lb/> Mauer befeſtiget war, hatte, ſo wie das Haus<lb/> ſelbſt, keinen Schaden gelitten. Ein Mann,<lb/> der ſich eben in einem Zimmer bey einem Fen-<lb/> ſter, welches etwa 2 Fuß von der Ableitung ent-<lb/> fernet war, an die Mauer gelehnet hatte, em-<lb/> pfand bey dem Schlage eine ſtarke Erſchuͤtte-<lb/> rung. Dieſes geſchahe im Jahr 1760. und<lb/> ward 1761. aus Philadelphia von Hrn. <hi rendition="#fr">Rin-<lb/> nersley</hi> bekannt gemacht <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Philoſ. Tranſ. Vol. LIII. p.</hi> 94. Dabey auch die<lb/> Abbildung der geſchmolzenen meßingnen Spitze<lb/> ſich befindet.</note>. Nach ſolcher<lb/> Probe von der Richtigkeit der 10 Jahr zuvor<lb/> geaͤuſſerten Franklinſchen Vermuthung ward die<lb/> Erfindung mit groſſem Zutrauen weiter in Nord-<lb/> america ausgebreitet, und man bezeuget, daß<lb/> ſeit der Zeit kein Gebaͤude daſelbſt, welches mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">einer</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0031]
konnte man augenſcheinlich ſpuͤren, daß die Zer-
ſtoͤhrung deſſelben durch bemeldete Anſtalt abge-
wendet worden ſey. Oben auf der Stange,
welche man an den Schorſteinen dieſes Hau-
ſes einige Fuß hoͤher angebracht hatte, war ein
meßingener 10. Zoll langer, 2 Linien dicker, am
Ende ſcharf zugeſpitzter Drath befeſtiget.
Nachdem nun der Blitz darauf gefallen, wa-
ren nur etwa 2½ Zoll von der duͤnnen Spitze
abgeſchmolzen: das uͤbrige des Drathes, der
Stange beym Schorſteine, welche ½ Zoll dick
war, und der Ableitung, die aus eiſernen vier-
eckten nicht viel uͤber ¼ Zoll dicken Stangen mit
Gliedern zuſammengefuͤget, und auſſen an der
Mauer befeſtiget war, hatte, ſo wie das Haus
ſelbſt, keinen Schaden gelitten. Ein Mann,
der ſich eben in einem Zimmer bey einem Fen-
ſter, welches etwa 2 Fuß von der Ableitung ent-
fernet war, an die Mauer gelehnet hatte, em-
pfand bey dem Schlage eine ſtarke Erſchuͤtte-
rung. Dieſes geſchahe im Jahr 1760. und
ward 1761. aus Philadelphia von Hrn. Rin-
nersley bekannt gemacht *). Nach ſolcher
Probe von der Richtigkeit der 10 Jahr zuvor
geaͤuſſerten Franklinſchen Vermuthung ward die
Erfindung mit groſſem Zutrauen weiter in Nord-
america ausgebreitet, und man bezeuget, daß
ſeit der Zeit kein Gebaͤude daſelbſt, welches mit
einer
*) Philoſ. Tranſ. Vol. LIII. p. 94. Dabey auch die
Abbildung der geſchmolzenen meßingnen Spitze
ſich befindet.
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Zitationshilfe: | Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reimarus_blitze_1769/31>, abgerufen am 17.02.2025. |