Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.Wasser, herunter gehen zu lassen, wie solches §. 7. Dieses ist es, was man eine Ableitung §. 8. Wir wollen demnach itzt die Spuren des an
Waſſer, herunter gehen zu laſſen, wie ſolches §. 7. Dieſes iſt es, was man eine Ableitung §. 8. Wir wollen demnach itzt die Spuren des an
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="10"/><hi rendition="#fr">Waſſer, herunter gehen zu laſſen, wie ſolches<lb/> Herr D. Franklin</hi> gerathen hatte, weil der<lb/> Blitz alsdann an dem Metalle ohne Schaden frey<lb/> herunter faͤhret, und das Gebaͤude verſchonet.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 7.</head><lb/> <p>Dieſes iſt es, was man eine <hi rendition="#fr">Ableitung</hi><lb/> des Blitzes nennet. Daß uns die Natur derglei-<lb/> chen Schutz wuͤrklich anzeige, und eben die Ei-<lb/> genſchaft der Metalle, den Blitz zu ſammlen oder<lb/> anzulocken, welche ſo oft, wie in oberwehnten<lb/> Beyſpielen, wo das Metall zerſtreuet gelegen,<lb/> Schaden verurſachet hat, auf ſolche Weiſe zur<lb/> Bedeckung und Sicherheit unſerer Gebaͤude<lb/> dienen koͤnne, werden folgende Beobachtungen<lb/> von Wetterſchlaͤgen, dabey ſchon ein merklicher<lb/> Theil der Gebaͤude durch ein zuſammenhaͤn-<lb/> gendes Metall beſchuͤtzet worden, klaͤrlich er-<lb/> weiſen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 8.</head><lb/> <p>Wir wollen demnach itzt die Spuren des<lb/> Wetterſtrahles, welcher auf hieſige <hi rendition="#fr">Nicolai</hi><lb/> Kirche gefallen iſt, in Erwaͤgung nehmen, da<lb/> die Beſchaffenheit, ſowohl der Beſchaͤdigung<lb/> als der Verſchonung, aus dem, was bisher<lb/> angefuͤhret worden, nunmehr leicht zu verſtehen<lb/> ſeyn wird. Der Thurm iſt bey 420 Fuß hoch:<lb/> die 216 Fuß hohe Spitze deſſelben, welche auf<lb/> ihrer Helmſtange einen Knopf und Fahne mit<lb/> einem Kreutze traͤget, iſt bekanntlich, wie bey<lb/> unſern andern Thuͤrmen mit Kupfer gedecket.<lb/> Dieſe Kupferdecke gehet von dem Knopfe an, bis<lb/> <fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0010]
Waſſer, herunter gehen zu laſſen, wie ſolches
Herr D. Franklin gerathen hatte, weil der
Blitz alsdann an dem Metalle ohne Schaden frey
herunter faͤhret, und das Gebaͤude verſchonet.
§. 7.
Dieſes iſt es, was man eine Ableitung
des Blitzes nennet. Daß uns die Natur derglei-
chen Schutz wuͤrklich anzeige, und eben die Ei-
genſchaft der Metalle, den Blitz zu ſammlen oder
anzulocken, welche ſo oft, wie in oberwehnten
Beyſpielen, wo das Metall zerſtreuet gelegen,
Schaden verurſachet hat, auf ſolche Weiſe zur
Bedeckung und Sicherheit unſerer Gebaͤude
dienen koͤnne, werden folgende Beobachtungen
von Wetterſchlaͤgen, dabey ſchon ein merklicher
Theil der Gebaͤude durch ein zuſammenhaͤn-
gendes Metall beſchuͤtzet worden, klaͤrlich er-
weiſen.
§. 8.
Wir wollen demnach itzt die Spuren des
Wetterſtrahles, welcher auf hieſige Nicolai
Kirche gefallen iſt, in Erwaͤgung nehmen, da
die Beſchaffenheit, ſowohl der Beſchaͤdigung
als der Verſchonung, aus dem, was bisher
angefuͤhret worden, nunmehr leicht zu verſtehen
ſeyn wird. Der Thurm iſt bey 420 Fuß hoch:
die 216 Fuß hohe Spitze deſſelben, welche auf
ihrer Helmſtange einen Knopf und Fahne mit
einem Kreutze traͤget, iſt bekanntlich, wie bey
unſern andern Thuͤrmen mit Kupfer gedecket.
Dieſe Kupferdecke gehet von dem Knopfe an, bis
an
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