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Reil, Johann Christian: Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen. Halle, 1803.

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Vorrede.

Vorreden sind die Pathenbriefe der Schriftsteller,
durch welche sie das Publikum einladen, ihre
Kindlein aus der Taufe zu heben. Sie enthalten
meistens viel Schönes, aber wenig Wahres.
Ueberall findet man in ihnen nur einen Hebel
aller schriftstellerischen Anstrengungen, nemlich
reinen Drang, das Menschengeschlecht klüger
und besser zu machen. Nichts von überspannter
Schätzung seiner selbst, von Ehrsucht oder Hab-
sucht, von einem Seitenblick auf die Börse des
Verlegers, nichts von dem Bestreben, sich durch

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Vorrede.

Vorreden ſind die Pathenbriefe der Schriftſteller,
durch welche ſie das Publikum einladen, ihre
Kindlein aus der Taufe zu heben. Sie enthalten
meiſtens viel Schönes, aber wenig Wahres.
Ueberall findet man in ihnen nur einen Hebel
aller ſchriftſtelleriſchen Anſtrengungen, nemlich
reinen Drang, das Menſchengeſchlecht klüger
und beſſer zu machen. Nichts von überſpannter
Schätzung ſeiner ſelbſt, von Ehrſucht oder Hab-
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Verlegers, nichts von dem Beſtreben, ſich durch

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[[3]/0008] Vorrede. Vorreden ſind die Pathenbriefe der Schriftſteller, durch welche ſie das Publikum einladen, ihre Kindlein aus der Taufe zu heben. Sie enthalten meiſtens viel Schönes, aber wenig Wahres. Ueberall findet man in ihnen nur einen Hebel aller ſchriftſtelleriſchen Anſtrengungen, nemlich reinen Drang, das Menſchengeſchlecht klüger und beſſer zu machen. Nichts von überſpannter Schätzung ſeiner ſelbſt, von Ehrſucht oder Hab- ſucht, von einem Seitenblick auf die Börſe des Verlegers, nichts von dem Beſtreben, ſich durch A 2

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Zitationshilfe: Reil, Johann Christian: Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen. Halle, 1803, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reil_curmethode_1803/8>, abgerufen am 27.11.2024.