Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Zweytes Cap. Von Erziehung §. 17. Wie dieNelken in ihrer Flor länger zu erhalten? Man kan die Nelken vierzehn Tage bis drey Alle Scherben werden in zwey bis drey Staf- Unter einer solchen Bedeckung sind sie auch zu- Von dem Ungeziefer, welche den Nelken viel §. 18. Es werdenaber die Stöcke aus folgenden Ursachen kränklich. Die bekantesten Krankheiten der Nelken, wel- 1) Wenn die Nelken nicht an einen temperirten Ort gestellet werden, und alzuviele Hitze und Dürre ausstehen müssen. 2) Von dem unrechten Begießen in den heißen Mittages-Stunden. 3) Wenn sie im Herbste so lange in den Garten stehen geblieben, und viele kalte Reifen und starke
Zweytes Cap. Von Erziehung §. 17. Wie dieNelken in ihrer Flor laͤnger zu erhalten? Man kan die Nelken vierzehn Tage bis drey Alle Scherben werden in zwey bis drey Staf- Unter einer ſolchen Bedeckung ſind ſie auch zu- Von dem Ungeziefer, welche den Nelken viel §. 18. Es werdenaber die Stoͤcke aus folgenden Urſachen kraͤnklich. Die bekanteſten Krankheiten der Nelken, wel- 1) Wenn die Nelken nicht an einen temperirten Ort geſtellet werden, und alzuviele Hitze und Duͤrre ausſtehen muͤſſen. 2) Von dem unrechten Begießen in den heißen Mittages-Stunden. 3) Wenn ſie im Herbſte ſo lange in den Garten ſtehen geblieben, und viele kalte Reifen und ſtarke
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0082" n="68"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Cap. Von Erziehung</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head>§. 17.</head><lb/> <note place="left">Wie die<lb/> Nelken in<lb/> ihrer Flor<lb/> laͤnger zu<lb/> erhalten?</note> <p>Man kan die Nelken vierzehn Tage bis drey<lb/> Wochen in ihrer Flor laͤnger erhalten, wenn man<lb/> ſie unter eine Bedeckung bringet, doch ſo, daß<lb/> ſie die Morgen- oder Abend-Sonne ein bis zwey<lb/> Stunden des Tages, wie auch der Luft von den<lb/> Seiten her, genieſen koͤnnen.</p><lb/> <p>Alle Scherben werden in zwey bis drey Staf-<lb/> feln, nach der Ordnung, und nach dem Unterſchie-<lb/> de der Farben, geſtellet.</p><lb/> <p>Unter einer ſolchen Bedeckung ſind ſie auch zu-<lb/> gleich vor allzuvielem Regen, welchen ſie nicht wohl<lb/> vertragen koͤnnen, geſichert.</p><lb/> <p>Von dem Ungeziefer, welche den Nelken viel<lb/> Schaden zufuͤgen, will ich alhier nichts gedenken,<lb/> weil in einem beſondern Capitel von den ſchaͤdli-<lb/> chen Thieren und Ungeziefer ſoll gehandelt werden,<lb/> alwo auch dasjenige, was hierher gehoͤret, wird zu<lb/> finden ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 18.</head><lb/> <note place="left">Es werden<lb/> aber die<lb/> Stoͤcke aus<lb/> folgenden<lb/> Urſachen<lb/> kraͤnklich.</note> <p>Die bekanteſten Krankheiten der Nelken, wel-<lb/> che ihnen den Untergang drohen, ſind, wenn ſie<lb/> den weißen und gelben Roſt, wie auch Laͤuſe, be-<lb/> kommen.</p><lb/> <list> <item>1) Wenn die Nelken nicht an einen temperirten<lb/> Ort geſtellet werden, und alzuviele Hitze und<lb/> Duͤrre ausſtehen muͤſſen.</item><lb/> <item>2) Von dem unrechten Begießen in den heißen<lb/> Mittages-Stunden.</item><lb/> <item>3) Wenn ſie im Herbſte ſo lange in den Garten<lb/> ſtehen geblieben, und viele kalte Reifen und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtarke</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0082]
Zweytes Cap. Von Erziehung
§. 17.
Man kan die Nelken vierzehn Tage bis drey
Wochen in ihrer Flor laͤnger erhalten, wenn man
ſie unter eine Bedeckung bringet, doch ſo, daß
ſie die Morgen- oder Abend-Sonne ein bis zwey
Stunden des Tages, wie auch der Luft von den
Seiten her, genieſen koͤnnen.
Alle Scherben werden in zwey bis drey Staf-
feln, nach der Ordnung, und nach dem Unterſchie-
de der Farben, geſtellet.
Unter einer ſolchen Bedeckung ſind ſie auch zu-
gleich vor allzuvielem Regen, welchen ſie nicht wohl
vertragen koͤnnen, geſichert.
Von dem Ungeziefer, welche den Nelken viel
Schaden zufuͤgen, will ich alhier nichts gedenken,
weil in einem beſondern Capitel von den ſchaͤdli-
chen Thieren und Ungeziefer ſoll gehandelt werden,
alwo auch dasjenige, was hierher gehoͤret, wird zu
finden ſeyn.
§. 18.
Die bekanteſten Krankheiten der Nelken, wel-
che ihnen den Untergang drohen, ſind, wenn ſie
den weißen und gelben Roſt, wie auch Laͤuſe, be-
kommen.
1) Wenn die Nelken nicht an einen temperirten
Ort geſtellet werden, und alzuviele Hitze und
Duͤrre ausſtehen muͤſſen.
2) Von dem unrechten Begießen in den heißen
Mittages-Stunden.
3) Wenn ſie im Herbſte ſo lange in den Garten
ſtehen geblieben, und viele kalte Reifen und
ſtarke
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/82 |
Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/82>, abgerufen am 22.07.2024. |