ordentlich gewöhnlich, sonsten wird das Bier nim- mermehr so gut und kräftig werden.
Das beste Merkmahl ob der Hopfen zeitig, ist dieses, wenn die Hopfen-Köpfe gelbig werden.
Doch am sichersten ist die Zeitigung zu bemer- ken, wenn man einen Kopf abreisset, und dessen Blätterlein oder Schupen auf hebet, und beobach- tet, ob vieler gelber Staub zwischen solchen sich befindet, und bey dem Angreifen an den Fingern hangen bleibet, ist dieses, so muß man die Ernde gewiß vornchmen.
Haben aber die Hopfen-Köpfe ihre Blätter aufgeschlossen, und sich von einander gegeben, so ist die Ernde zu langsam, und die Samen-Körner fallen bey dem Abschneiden heraus.
§. 23.
Wenn man also mit der Ernde den AnfangWie die Bramen. und der Ho- pfen sol ab- geschniten werden? machet, so schneidet man die Ranken anderthalb Schuh hoch über der Erde an den Stangen ab, ziehet solche samt den Hopfen aus der Erde her- aus, und drehet die Bramen mit der Hand an den Stangen ein wenig herum, so gehen sie benebst den daran befindlichen Hopfen ganz willig her- unter.
Mehrentheils, und sonderlich bey dürrem Wet- ter, sind die Stangen schwer mit den Händen her- auszubringen. Wenn sie nun nicht willig aus der Erde herausgehen wollen, so kan man solche mit einem Hebehaume vermittelst einer kleinen Kette oder Stricke, welcher so wohl um die Hopfen-
Stan-
Vom Hopfen-Bau.
ordentlich gewoͤhnlich, ſonſten wird das Bier nim- mermehr ſo gut und kraͤftig werden.
Das beſte Merkmahl ob der Hopfen zeitig, iſt dieſes, wenn die Hopfen-Koͤpfe gelbig werden.
Doch am ſicherſten iſt die Zeitigung zu bemer- ken, wenn man einen Kopf abreiſſet, und deſſen Blaͤtterlein oder Schupen auf hebet, und beobach- tet, ob vieler gelber Staub zwiſchen ſolchen ſich befindet, und bey dem Angreifen an den Fingern hangen bleibet, iſt dieſes, ſo muß man die Ernde gewiß vornchmen.
Haben aber die Hopfen-Koͤpfe ihre Blaͤtter aufgeſchloſſen, und ſich von einander gegeben, ſo iſt die Ernde zu langſam, und die Samen-Koͤrner fallen bey dem Abſchneiden heraus.
§. 23.
Wenn man alſo mit der Ernde den AnfangWie die Bramen. und der Ho- pfen ſol ab- geſchniten werden? machet, ſo ſchneidet man die Ranken anderthalb Schuh hoch uͤber der Erde an den Stangen ab, ziehet ſolche ſamt den Hopfen aus der Erde her- aus, und drehet die Bramen mit der Hand an den Stangen ein wenig herum, ſo gehen ſie benebſt den daran befindlichen Hopfen ganz willig her- unter.
Mehrentheils, und ſonderlich bey duͤrrem Wet- ter, ſind die Stangen ſchwer mit den Haͤnden her- auszubringen. Wenn ſie nun nicht willig aus der Erde herausgehen wollen, ſo kan man ſolche mit einem Hebehaume vermittelſt einer kleinen Kette oder Stricke, welcher ſo wohl um die Hopfen-
Stan-
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Vom Hopfen-Bau.
ordentlich gewoͤhnlich, ſonſten wird das Bier nim-
mermehr ſo gut und kraͤftig werden.
Das beſte Merkmahl ob der Hopfen zeitig, iſt
dieſes, wenn die Hopfen-Koͤpfe gelbig werden.
Doch am ſicherſten iſt die Zeitigung zu bemer-
ken, wenn man einen Kopf abreiſſet, und deſſen
Blaͤtterlein oder Schupen auf hebet, und beobach-
tet, ob vieler gelber Staub zwiſchen ſolchen ſich
befindet, und bey dem Angreifen an den Fingern
hangen bleibet, iſt dieſes, ſo muß man die Ernde
gewiß vornchmen.
Haben aber die Hopfen-Koͤpfe ihre Blaͤtter
aufgeſchloſſen, und ſich von einander gegeben, ſo
iſt die Ernde zu langſam, und die Samen-Koͤrner
fallen bey dem Abſchneiden heraus.
§. 23.
Wenn man alſo mit der Ernde den Anfang
machet, ſo ſchneidet man die Ranken anderthalb
Schuh hoch uͤber der Erde an den Stangen ab,
ziehet ſolche ſamt den Hopfen aus der Erde her-
aus, und drehet die Bramen mit der Hand an den
Stangen ein wenig herum, ſo gehen ſie benebſt
den daran befindlichen Hopfen ganz willig her-
unter.
Wie die
Bramen.
und der Ho-
pfen ſol ab-
geſchniten
werden?
Mehrentheils, und ſonderlich bey duͤrrem Wet-
ter, ſind die Stangen ſchwer mit den Haͤnden her-
auszubringen. Wenn ſie nun nicht willig aus der
Erde herausgehen wollen, ſo kan man ſolche mit
einem Hebehaume vermittelſt einer kleinen Kette
oder Stricke, welcher ſo wohl um die Hopfen-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/45>, abgerufen am 22.02.2025.
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