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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Vom Hopfen-Bau.
§. 13.

Wenn die Fechser eines Fingers dicke, undWie die
Fechser sol-
len gepflan-
zet werden?

sonsten frisch und gut sind, so kan man nur einen
einzigen in jedes Loch, welche, wo sich die Linien
durchschneiden, mit einen Pflanzer senckrecht ge-
machet werden, stocken, so daß der Keim einen hal-
ben Zol tief mit in die Erde kömt.

Auch muß die Erde an die Fechser mit dem
Pflanzer fein angedruckt werden, damit sie desto
eher bekleiben können.

Sollten aber die Fechser sehr schwach und dün-
ne seyn, so können auch zwey in ein Loch gestecket
werden. Einige stecken auch ohne Unterschied,
drey und viere in ein Loch, wovon ich aber nicht
viel halte. Wenn sie sonsten gut sind hat man sol-
ches nicht nöthig, denn sie werden schon Neben-
Fechser und Ranken hervor bringen.

Einige legen auch die Fechser schief in die Er-
de, in hierzu gemachte Grüblein, wie die Wein-
Fechser, welches ich aber nicht billigen kan, indem
die schief liegenden Wurzeln, wenn man sie in Zu-
kunft mit der Hacke aufräumet, Noth leiden und
zerschunden werden.

Die beste Zeit die Hopfen-Fechser zu stecken
ist die Helfte des Aprils; doch ist solches, nachdem
es die Witterung giebet, theils eher, theils auch
später vorzunehmen.

So bald als die Pflanzung geschehen, wird
ein kleiner Pfahl nahe an den Fechser augestecket,

und
B 2
Vom Hopfen-Bau.
§. 13.

Wenn die Fechſer eines Fingers dicke, undWie die
Fechſer ſol-
len gepflan-
zet werden?

ſonſten friſch und gut ſind, ſo kan man nur einen
einzigen in jedes Loch, welche, wo ſich die Linien
durchſchneiden, mit einen Pflanzer ſenckrecht ge-
machet werden, ſtocken, ſo daß der Keim einen hal-
ben Zol tief mit in die Erde koͤmt.

Auch muß die Erde an die Fechſer mit dem
Pflanzer fein angedruckt werden, damit ſie deſto
eher bekleiben koͤnnen.

Sollten aber die Fechſer ſehr ſchwach und duͤn-
ne ſeyn, ſo koͤnnen auch zwey in ein Loch geſtecket
werden. Einige ſtecken auch ohne Unterſchied,
drey und viere in ein Loch, wovon ich aber nicht
viel halte. Wenn ſie ſonſten gut ſind hat man ſol-
ches nicht noͤthig, denn ſie werden ſchon Neben-
Fechſer und Ranken hervor bringen.

Einige legen auch die Fechſer ſchief in die Er-
de, in hierzu gemachte Gruͤblein, wie die Wein-
Fechſer, welches ich aber nicht billigen kan, indem
die ſchief liegenden Wurzeln, wenn man ſie in Zu-
kunft mit der Hacke aufraͤumet, Noth leiden und
zerſchunden werden.

Die beſte Zeit die Hopfen-Fechſer zu ſtecken
iſt die Helfte des Aprils; doch iſt ſolches, nachdem
es die Witterung giebet, theils eher, theils auch
ſpaͤter vorzunehmen.

So bald als die Pflanzung geſchehen, wird
ein kleiner Pfahl nahe an den Fechſer augeſtecket,

und
B 2
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[19/0033] Vom Hopfen-Bau. §. 13. Wenn die Fechſer eines Fingers dicke, und ſonſten friſch und gut ſind, ſo kan man nur einen einzigen in jedes Loch, welche, wo ſich die Linien durchſchneiden, mit einen Pflanzer ſenckrecht ge- machet werden, ſtocken, ſo daß der Keim einen hal- ben Zol tief mit in die Erde koͤmt. Wie die Fechſer ſol- len gepflan- zet werden? Auch muß die Erde an die Fechſer mit dem Pflanzer fein angedruckt werden, damit ſie deſto eher bekleiben koͤnnen. Sollten aber die Fechſer ſehr ſchwach und duͤn- ne ſeyn, ſo koͤnnen auch zwey in ein Loch geſtecket werden. Einige ſtecken auch ohne Unterſchied, drey und viere in ein Loch, wovon ich aber nicht viel halte. Wenn ſie ſonſten gut ſind hat man ſol- ches nicht noͤthig, denn ſie werden ſchon Neben- Fechſer und Ranken hervor bringen. Einige legen auch die Fechſer ſchief in die Er- de, in hierzu gemachte Gruͤblein, wie die Wein- Fechſer, welches ich aber nicht billigen kan, indem die ſchief liegenden Wurzeln, wenn man ſie in Zu- kunft mit der Hacke aufraͤumet, Noth leiden und zerſchunden werden. Die beſte Zeit die Hopfen-Fechſer zu ſtecken iſt die Helfte des Aprils; doch iſt ſolches, nachdem es die Witterung giebet, theils eher, theils auch ſpaͤter vorzunehmen. So bald als die Pflanzung geſchehen, wird ein kleiner Pfahl nahe an den Fechſer augeſtecket, und B 2

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/33>, abgerufen am 24.11.2024.