Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.schädl. Thieren und Ungeziefer. Man nimt ein Pfund Potasche und ein halbPfund ungelöschten Kalk, thut es in einen eiser- nen Topf, und gieset zwey Kannen Wasser darauf, lässet es etwa eine halbe Stunde kochen, dann nimt man es vom Feuer, und läst es stehen bis es klar wird. Das klare wird hernach abgegossen, das dicke aber so im Topfe geblieben, kan mit frischem Wasser noch einmal aufgekochet, wieder aufgekläret und gebrauchet werden. Das aufge- klärte thut man wieder in den eisernen vorher ge- reinigten Topf und dazu gestossenen gemeinen Schwefel ein halb Pfund, lässet es zwey bis drey Stunden kochen, und mit einen eisernen Löffel zu- weilen umrühren, so wird sich der Schwefel grö- stentheils auflösen. Zuletzt thut man von den braunen Dastenkraute ein viertel Pfund oder et- was mehr darzu, lässet es ein wenig aufkochen und gieset es durch ein Sieb oder grobe Leinwand. Man muß aber kein Zinn oder Kupfer-Geschirr dazu brauchen, weil es solche sehr verderbet, auch dafür sorgen, daß es nicht zu nahe an Silber komt welches schwarz davon wird. Dieses Was- ser kan hernach an die Oerter, wo es nöthig, ge- gossen, oder auf eine bequeme Weise appliciret werden. Ob sich dieses Mittel in der Ausübung so Wenn man die Orangen-Bäume damit be- weil
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. Man nimt ein Pfund Potaſche und ein halbPfund ungeloͤſchten Kalk, thut es in einen eiſer- nen Topf, und gieſet zwey Kannen Waſſer darauf, laͤſſet es etwa eine halbe Stunde kochen, dann nimt man es vom Feuer, und laͤſt es ſtehen bis es klar wird. Das klare wird hernach abgegoſſen, das dicke aber ſo im Topfe geblieben, kan mit friſchem Waſſer noch einmal aufgekochet, wieder aufgeklaͤret und gebrauchet werden. Das aufge- klaͤrte thut man wieder in den eiſernen vorher ge- reinigten Topf und dazu geſtoſſenen gemeinen Schwefel ein halb Pfund, laͤſſet es zwey bis drey Stunden kochen, und mit einen eiſernen Loͤffel zu- weilen umruͤhren, ſo wird ſich der Schwefel groͤ- ſtentheils aufloͤſen. Zuletzt thut man von den braunen Daſtenkraute ein viertel Pfund oder et- was mehr darzu, laͤſſet es ein wenig aufkochen und gieſet es durch ein Sieb oder grobe Leinwand. Man muß aber kein Zinn oder Kupfer-Geſchirr dazu brauchen, weil es ſolche ſehr verderbet, auch dafuͤr ſorgen, daß es nicht zu nahe an Silber komt welches ſchwarz davon wird. Dieſes Waſ- ſer kan hernach an die Oerter, wo es noͤthig, ge- goſſen, oder auf eine bequeme Weiſe appliciret werden. Ob ſich dieſes Mittel in der Ausuͤbung ſo Wenn man die Orangen-Baͤume damit be- weil
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0269" n="255"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.</hi></fw><lb/> Man nimt ein Pfund Potaſche und ein halb<lb/> Pfund ungeloͤſchten Kalk, thut es in einen eiſer-<lb/> nen Topf, und gieſet zwey Kannen Waſſer darauf,<lb/> laͤſſet es etwa eine halbe Stunde kochen, dann<lb/> nimt man es vom Feuer, und laͤſt es ſtehen bis es<lb/> klar wird. Das klare wird hernach abgegoſſen,<lb/> das dicke aber ſo im Topfe geblieben, kan mit<lb/> friſchem Waſſer noch einmal aufgekochet, wieder<lb/> aufgeklaͤret und gebrauchet werden. Das aufge-<lb/> klaͤrte thut man wieder in den eiſernen vorher ge-<lb/> reinigten Topf und dazu geſtoſſenen gemeinen<lb/> Schwefel ein halb Pfund, laͤſſet es zwey bis drey<lb/> Stunden kochen, und mit einen eiſernen Loͤffel zu-<lb/> weilen umruͤhren, ſo wird ſich der Schwefel groͤ-<lb/> ſtentheils aufloͤſen. Zuletzt thut man von den<lb/> braunen Daſtenkraute ein viertel Pfund oder et-<lb/> was mehr darzu, laͤſſet es ein wenig aufkochen und<lb/> gieſet es durch ein Sieb oder grobe Leinwand.<lb/> Man muß aber kein Zinn oder Kupfer-Geſchirr<lb/> dazu brauchen, weil es ſolche ſehr verderbet, auch<lb/> dafuͤr ſorgen, daß es nicht zu nahe an Silber<lb/> komt welches ſchwarz davon wird. Dieſes Waſ-<lb/> ſer kan hernach an die Oerter, wo es noͤthig, ge-<lb/> goſſen, oder auf eine bequeme Weiſe appliciret<lb/> werden.</p><lb/> <p>Ob ſich dieſes Mittel in der Ausuͤbung ſo<lb/> kraͤftig beweiſen wird, daß die Ameiſen dadurch<lb/> vertilget werden, kan einen jeden die Erfahrung<lb/> bey einem angeſtellten Verſuche lehren.</p><lb/> <p>Wenn man die Orangen-Baͤume damit be-<lb/> gieſen wollte, ſo ſcheinet es mir gefaͤhrlich zu ſeyn,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weil</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0269]
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
Man nimt ein Pfund Potaſche und ein halb
Pfund ungeloͤſchten Kalk, thut es in einen eiſer-
nen Topf, und gieſet zwey Kannen Waſſer darauf,
laͤſſet es etwa eine halbe Stunde kochen, dann
nimt man es vom Feuer, und laͤſt es ſtehen bis es
klar wird. Das klare wird hernach abgegoſſen,
das dicke aber ſo im Topfe geblieben, kan mit
friſchem Waſſer noch einmal aufgekochet, wieder
aufgeklaͤret und gebrauchet werden. Das aufge-
klaͤrte thut man wieder in den eiſernen vorher ge-
reinigten Topf und dazu geſtoſſenen gemeinen
Schwefel ein halb Pfund, laͤſſet es zwey bis drey
Stunden kochen, und mit einen eiſernen Loͤffel zu-
weilen umruͤhren, ſo wird ſich der Schwefel groͤ-
ſtentheils aufloͤſen. Zuletzt thut man von den
braunen Daſtenkraute ein viertel Pfund oder et-
was mehr darzu, laͤſſet es ein wenig aufkochen und
gieſet es durch ein Sieb oder grobe Leinwand.
Man muß aber kein Zinn oder Kupfer-Geſchirr
dazu brauchen, weil es ſolche ſehr verderbet, auch
dafuͤr ſorgen, daß es nicht zu nahe an Silber
komt welches ſchwarz davon wird. Dieſes Waſ-
ſer kan hernach an die Oerter, wo es noͤthig, ge-
goſſen, oder auf eine bequeme Weiſe appliciret
werden.
Ob ſich dieſes Mittel in der Ausuͤbung ſo
kraͤftig beweiſen wird, daß die Ameiſen dadurch
vertilget werden, kan einen jeden die Erfahrung
bey einem angeſtellten Verſuche lehren.
Wenn man die Orangen-Baͤume damit be-
gieſen wollte, ſo ſcheinet es mir gefaͤhrlich zu ſeyn,
weil
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |