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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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schädl. Thieren und Ungeziefer.
wäre den jungen Pflänzlein mehr schädlich als
nützlich.

§. 51.
Von Amerisen.

Von Vertilgung der Ameisen habe bereits imVon Vertil-
gung der
Ameisen.

zweyten Theile des Land- und Garten-Scha-
tzes
gehandelt und einige Mittel wider dieselben
angegeben.

Jch will daher nur noch eins hinzufügen,
welches ich öfters mit guter Wirkung gebrauchet.
Es wird solches in Heinrich Hessens Garten-
Lust
im andern Theile p. m. 15. angeführt und
bestehet in folgendem:

"Die Ameisen zu vertreiben, muß man ein
"oder mehr Beine nehmen, davon das Fleisch
"fast abgenommen ist. Diese werden auf die Erde
"an solche Oerter geleget, wo sich diese kleine Thier-
"lein aufzuhalten pflegen, da sie dann durch die-
"sen Köder oder angenehme Lockspeise angezogen
"werden, und in großer Menge herbey kommen.
"Wann diese Beine vol sitzen, ziehet man
"sie zurücke, und wo dieses öfters geschiehet, so kan
"man sie ohne viele Mühe vertilgen.

Jch habe damit also verfahren: Wenn die
Ameisen an den Braten-Knochen sich haufen-
weise angehänget, so habe ich solche in einen gla-
surten Topf, welcher halb mit Wasser angefüllet
war, abgeschüttelt oder mit einem Flederwische ab-
gestrichen, daß die Ameisen darein gefallen sind.
Alsdenn habe sie mit einem Stecklein stark in dem
Wasser herum gerühret, daß sie ersauffen müssen.
Den Knochen aber habe ich alsobald wiederum

an

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
waͤre den jungen Pflaͤnzlein mehr ſchaͤdlich als
nuͤtzlich.

§. 51.
Von Ameriſen.

Von Vertilgung der Ameiſen habe bereits imVon Vertil-
gung der
Ameiſen.

zweyten Theile des Land- und Garten-Scha-
tzes
gehandelt und einige Mittel wider dieſelben
angegeben.

Jch will daher nur noch eins hinzufuͤgen,
welches ich oͤfters mit guter Wirkung gebrauchet.
Es wird ſolches in Heinrich Heſſens Garten-
Luſt
im andern Theile p. m. 15. angefuͤhrt und
beſtehet in folgendem:

„Die Ameiſen zu vertreiben, muß man ein
„oder mehr Beine nehmen, davon das Fleiſch
„faſt abgenommen iſt. Dieſe werden auf die Erde
„an ſolche Oerter geleget, wo ſich dieſe kleine Thier-
„lein aufzuhalten pflegen, da ſie dann durch die-
„ſen Koͤder oder angenehme Lockſpeiſe angezogen
„werden, und in großer Menge herbey kommen.
„Wann dieſe Beine vol ſitzen, ziehet man
„ſie zuruͤcke, und wo dieſes oͤfters geſchiehet, ſo kan
„man ſie ohne viele Muͤhe vertilgen.

Jch habe damit alſo verfahren: Wenn die
Ameiſen an den Braten-Knochen ſich haufen-
weiſe angehaͤnget, ſo habe ich ſolche in einen gla-
ſurten Topf, welcher halb mit Waſſer angefuͤllet
war, abgeſchuͤttelt oder mit einem Flederwiſche ab-
geſtrichen, daß die Ameiſen darein gefallen ſind.
Alsdenn habe ſie mit einem Stecklein ſtark in dem
Waſſer herum geruͤhret, daß ſie erſauffen muͤſſen.
Den Knochen aber habe ich alſobald wiederum

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[253/0267] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. waͤre den jungen Pflaͤnzlein mehr ſchaͤdlich als nuͤtzlich. §. 51. Von Ameriſen. Von Vertilgung der Ameiſen habe bereits im zweyten Theile des Land- und Garten-Scha- tzes gehandelt und einige Mittel wider dieſelben angegeben. Von Vertil- gung der Ameiſen. Jch will daher nur noch eins hinzufuͤgen, welches ich oͤfters mit guter Wirkung gebrauchet. Es wird ſolches in Heinrich Heſſens Garten- Luſt im andern Theile p. m. 15. angefuͤhrt und beſtehet in folgendem: „Die Ameiſen zu vertreiben, muß man ein „oder mehr Beine nehmen, davon das Fleiſch „faſt abgenommen iſt. Dieſe werden auf die Erde „an ſolche Oerter geleget, wo ſich dieſe kleine Thier- „lein aufzuhalten pflegen, da ſie dann durch die- „ſen Koͤder oder angenehme Lockſpeiſe angezogen „werden, und in großer Menge herbey kommen. „Wann dieſe Beine vol ſitzen, ziehet man „ſie zuruͤcke, und wo dieſes oͤfters geſchiehet, ſo kan „man ſie ohne viele Muͤhe vertilgen. Jch habe damit alſo verfahren: Wenn die Ameiſen an den Braten-Knochen ſich haufen- weiſe angehaͤnget, ſo habe ich ſolche in einen gla- ſurten Topf, welcher halb mit Waſſer angefuͤllet war, abgeſchuͤttelt oder mit einem Flederwiſche ab- geſtrichen, daß die Ameiſen darein gefallen ſind. Alsdenn habe ſie mit einem Stecklein ſtark in dem Waſſer herum geruͤhret, daß ſie erſauffen muͤſſen. Den Knochen aber habe ich alſobald wiederum an

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/267>, abgerufen am 23.11.2024.