Dieses müssen auch die Herren Schweden mehr als zu wohl eingesehen haben, indem sie sich jetzo auch auf dergleichen Plantagen befleißigen. Jch selbst habe 1752. 1200 Stück Hopfen-Fechser nach Gothenburg senden müssen, welche auch un- gemein sollen angeschlagen seyn.
§. 6.
Die Hopfen- Berge sollen nicht an Fahr-Wege gebracht werden.
Die mehresten Hopfen-Meister wollen durch- aus nicht rathen, daß man einen Hopfen-Berg an eine Land- oder Heer Straße anlegen solle, und geben dabey vor, daß in heissen Sommer-Tagen, wenn der Hopfen in der Blüte stünde, bey dem Vorbeyfahren, der Staub ans der Straße durch die Winde in die Höhe und auf die Blüthen ge- trieben würde.
Und eben hiervon käme mehrentheils in dür- ren Jahren die bey uns so genante rothe Lohe in den Hopfen, welches ein Mehl-Thau ist, wovon der Hopfen verdürbet, daß man keine Köpfe davon ein- ernden kan, und dessen Blätter wie Gerberloh an- zusehen sind.
Jch will eben nicht gänzlich behaupten, daß dieses Angeben seine Gewißheit habe, doch aber habe ich augemerket, daß die Hopfen-Berge wel- che an dergleichen Fahr-Wegen gestanden, eher als andere von dem Mehl-Thau betroffen, und we- nig, auch wohl gar keinen Hopfen getragen haben.
§. 7.
Erſtes Cap.
Dieſes muͤſſen auch die Herren Schweden mehr als zu wohl eingeſehen haben, indem ſie ſich jetzo auch auf dergleichen Plantagen befleißigen. Jch ſelbſt habe 1752. 1200 Stuͤck Hopfen-Fechſer nach Gothenburg ſenden muͤſſen, welche auch un- gemein ſollen angeſchlagen ſeyn.
§. 6.
Die Hopfen- Berge ſollen nicht an Fahr-Wege gebracht werden.
Die mehreſten Hopfen-Meiſter wollen durch- aus nicht rathen, daß man einen Hopfen-Berg an eine Land- oder Heer Straße anlegen ſolle, und geben dabey vor, daß in heiſſen Sommer-Tagen, wenn der Hopfen in der Bluͤte ſtuͤnde, bey dem Vorbeyfahren, der Staub ans der Straße durch die Winde in die Hoͤhe und auf die Bluͤthen ge- trieben wuͤrde.
Und eben hiervon kaͤme mehrentheils in duͤr- ren Jahren die bey uns ſo genante rothe Lohe in den Hopfen, welches ein Mehl-Thau iſt, wovon der Hopfen verduͤrbet, daß man keine Koͤpfe davon ein- ernden kan, und deſſen Blaͤtter wie Gerberloh an- zuſehen ſind.
Jch will eben nicht gaͤnzlich behaupten, daß dieſes Angeben ſeine Gewißheit habe, doch aber habe ich augemerket, daß die Hopfen-Berge wel- che an dergleichen Fahr-Wegen geſtanden, eher als andere von dem Mehl-Thau betroffen, und we- nig, auch wohl gar keinen Hopfen getragen haben.
§. 7.
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Erſtes Cap.
Dieſes muͤſſen auch die Herren Schweden mehr
als zu wohl eingeſehen haben, indem ſie ſich jetzo
auch auf dergleichen Plantagen befleißigen. Jch
ſelbſt habe 1752. 1200 Stuͤck Hopfen-Fechſer
nach Gothenburg ſenden muͤſſen, welche auch un-
gemein ſollen angeſchlagen ſeyn.
§. 6.
Die mehreſten Hopfen-Meiſter wollen durch-
aus nicht rathen, daß man einen Hopfen-Berg an
eine Land- oder Heer Straße anlegen ſolle, und
geben dabey vor, daß in heiſſen Sommer-Tagen,
wenn der Hopfen in der Bluͤte ſtuͤnde, bey dem
Vorbeyfahren, der Staub ans der Straße durch
die Winde in die Hoͤhe und auf die Bluͤthen ge-
trieben wuͤrde.
Und eben hiervon kaͤme mehrentheils in duͤr-
ren Jahren die bey uns ſo genante rothe Lohe in
den Hopfen, welches ein Mehl-Thau iſt, wovon der
Hopfen verduͤrbet, daß man keine Koͤpfe davon ein-
ernden kan, und deſſen Blaͤtter wie Gerberloh an-
zuſehen ſind.
Jch will eben nicht gaͤnzlich behaupten, daß
dieſes Angeben ſeine Gewißheit habe, doch aber
habe ich augemerket, daß die Hopfen-Berge wel-
che an dergleichen Fahr-Wegen geſtanden, eher
als andere von dem Mehl-Thau betroffen, und we-
nig, auch wohl gar keinen Hopfen getragen haben.
§. 7.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/26>, abgerufen am 22.02.2025.
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