Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.schädl. Thieren und Ungeziefer. Oesters ungemeinen Schaden, so daß sie, mehr uns zuStrafen, Als uns Nutzen zu verschaffen. Mehrentheils erzeuget scheinen; sonderlich wenn sie sich mehren, Wie sie denn besonders fruchtbar, da sie leicht die Saat verheeren Und des Landmanns ganze Hofnung oft betrübt genug verzehren. Doch wird eine weise Vorsicht auch hierbey mit Recht erkannt, Da sie, welches wir nicht fassen, von sich selber aufzuhb- ren, Und als zu verschwinden scheinen, da gewiß ein ganzes Land Sonst, wenn dieses nicht geschähe, nur durch Mäuse blos, zur Wüste. Werden müste. Denn es wäre zu erweisen, daß, von einer Maus allein, Auf die Art wie sie sich mehren, über hundert und noch mehr, Blos in einer Jahres-Zeit würde ausgehecket seyn etc. §. 35. Gleichwie die Hamster auf den Aeckern, alsoVon Was- die O 5
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. Oeſters ungemeinen Schaden, ſo daß ſie, mehr uns zuStrafen, Als uns Nutzen zu verſchaffen. Mehrentheils erzeuget ſcheinen; ſonderlich wenn ſie ſich mehren, Wie ſie denn beſonders fruchtbar, da ſie leicht die Saat verheeren Und des Landmanns ganze Hofnung oft betruͤbt genug verzehren. Doch wird eine weiſe Vorſicht auch hierbey mit Recht erkannt, Da ſie, welches wir nicht faſſen, von ſich ſelber aufzuhb- ren, Und als zu verſchwinden ſcheinen, da gewiß ein ganzes Land Sonſt, wenn dieſes nicht geſchaͤhe, nur durch Maͤuſe blos, zur Wuͤſte. Werden muͤſte. Denn es waͤre zu erweiſen, daß, von einer Maus allein, Auf die Art wie ſie ſich mehren, uͤber hundert und noch mehr, Blos in einer Jahres-Zeit wuͤrde ausgehecket ſeyn ꝛc. §. 35. Gleichwie die Hamſter auf den Aeckern, alſoVon Waſ- die O 5
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ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
Oeſters ungemeinen Schaden, ſo daß ſie, mehr uns zu
Strafen,
Als uns Nutzen zu verſchaffen.
Mehrentheils erzeuget ſcheinen; ſonderlich wenn ſie ſich
mehren,
Wie ſie denn beſonders fruchtbar, da ſie leicht die Saat
verheeren
Und des Landmanns ganze Hofnung oft betruͤbt genug
verzehren.
Doch wird eine weiſe Vorſicht auch hierbey mit Recht
erkannt,
Da ſie, welches wir nicht faſſen, von ſich ſelber aufzuhb-
ren,
Und als zu verſchwinden ſcheinen, da gewiß ein ganzes
Land
Sonſt, wenn dieſes nicht geſchaͤhe, nur durch Maͤuſe blos,
zur Wuͤſte.
Werden muͤſte.
Denn es waͤre zu erweiſen, daß, von einer Maus allein,
Auf die Art wie ſie ſich mehren, uͤber hundert und noch
mehr,
Blos in einer Jahres-Zeit wuͤrde ausgehecket ſeyn ꝛc.
§. 35.
Gleichwie die Hamſter auf den Aeckern, alſo
ſind die Waſſer-Maͤuſe in den Gaͤrten auſſer
Streit die allerſchlimſten und ſchadhafteſten Thie-
re. Sie ſind allen Garten-Fruͤchten als Sa-
men-Moͤhren, Peterſil-Wurzeln, Kohlrabi ꝛc.
ſonderlich aber den Artiſchocken-Wurzeln, wie auch
den groͤſten Obſt-Baͤumen recht gefaͤhrlich.
Die Kohlrabi uͤber der Erde koͤnnen ſie ſo artig aus-
hoͤlen, daß die aͤuſſerliche Schale der Kugeln bis
auf die darein gemachte Oefnung ganz bleibet, und
die
Von Waſ-
ſer-Maͤu-
ſen.
O 5
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