Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

Das sechste Capitel. Von einigen
und die Falle, vermittelst der Zunge gestellet wird,
wie aus dem Kupfer zu ersehen.

Die Seiten-Breter müssen also gemachet wer-
den, daß sie, wenn sie gleich in der Erde von der
Feuchtigkeit gequollen, dennoch leicht ein- und aus-
gehen. Daher kan man sich auch, wie ich jetzo
pflege, stat derselben eiferner Bleche bedienen, bey
welchem man wegen des Verquellens nichts befürch-
ten darf.

Den Faden muß man auf den Klötzlein B. accu-
rat in dem Mittel Puncte der Schwehre mit einer
kleinen Klammer von Drat anmachen, damit das
Klötzlein mit seinen Seiten-Bretergen bey dem
auf- und niedergehen nicht auf eine Seite mehr
hange, als auf die andere, denn sonst würde die Fal-
le dann und wann stocken.

Und eben deswegen muß man auch durch das
Quer Holz C. ein klein Loch bohren, und zwar genau
über der in das Ober-Klötzgen eingeschlagenen klei-
nen Klammer, damit der Faden senkrecht hin-
durch gehe.

Diese Falle wird also gestellet, daß ihre zwey
Löcher, zu beyden Seiten, accurat vor den Haupt-
Gang des Maulwurfs gehen. Alsdenn werden
Stücken Rasen, oder Breter über die befindlichen
Klunzen geleget, damit nicht des Tages Licht, viel-
weniger die Sonne hinein scheinen kan.

Noch viel besser ist es aber, wenn zwey Stücker
Bret, anderthalb Schuh lang, wie ein Dach zu-
sammen genagelt, und darüber gestellet werden,
wodurch auch noch der Nutzen erhalten wird, daß

der

Das ſechſte Capitel. Von einigen
und die Falle, vermittelſt der Zunge geſtellet wird,
wie aus dem Kupfer zu erſehen.

Die Seiten-Breter muͤſſen alſo gemachet wer-
den, daß ſie, wenn ſie gleich in der Erde von der
Feuchtigkeit gequollen, dennoch leicht ein- und aus-
gehen. Daher kan man ſich auch, wie ich jetzo
pflege, ſtat derſelben eiferner Bleche bedienen, bey
welchem man wegen des Verquellens nichts befuͤrch-
ten darf.

Den Faden muß man auf den Kloͤtzlein B. accu-
rat in dem Mittel Puncte der Schwehre mit einer
kleinen Klammer von Drat anmachen, damit das
Kloͤtzlein mit ſeinen Seiten-Bretergen bey dem
auf- und niedergehen nicht auf eine Seite mehr
hange, als auf die andere, denn ſonſt wuͤrde die Fal-
le dann und wann ſtocken.

Und eben deswegen muß man auch durch das
Quer Holz C. ein klein Loch bohren, und zwar genau
uͤber der in das Ober-Kloͤtzgen eingeſchlagenen klei-
nen Klammer, damit der Faden ſenkrecht hin-
durch gehe.

Dieſe Falle wird alſo geſtellet, daß ihre zwey
Loͤcher, zu beyden Seiten, accurat vor den Haupt-
Gang des Maulwurfs gehen. Alsdenn werden
Stuͤcken Raſen, oder Breter uͤber die befindlichen
Klunzen geleget, damit nicht des Tages Licht, viel-
weniger die Sonne hinein ſcheinen kan.

Noch viel beſſer iſt es aber, wenn zwey Stuͤcker
Bret, anderthalb Schuh lang, wie ein Dach zu-
ſammen genagelt, und daruͤber geſtellet werden,
wodurch auch noch der Nutzen erhalten wird, daß

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0214" n="200"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das &#x017F;ech&#x017F;te Capitel. Von einigen</hi></fw><lb/>
und die Falle, vermittel&#x017F;t der Zunge ge&#x017F;tellet wird,<lb/>
wie aus dem Kupfer zu er&#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p>Die Seiten-Breter mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en al&#x017F;o gemachet wer-<lb/>
den, daß &#x017F;ie, wenn &#x017F;ie gleich in der Erde von der<lb/>
Feuchtigkeit gequollen, dennoch leicht ein- und aus-<lb/>
gehen. Daher kan man &#x017F;ich auch, wie ich jetzo<lb/>
pflege, &#x017F;tat der&#x017F;elben eiferner Bleche bedienen, bey<lb/>
welchem man wegen des Verquellens nichts befu&#x0364;rch-<lb/>
ten darf.</p><lb/>
          <p>Den Faden muß man auf den Klo&#x0364;tzlein <hi rendition="#aq">B.</hi> accu-<lb/>
rat in dem Mittel Puncte der Schwehre mit einer<lb/>
kleinen Klammer von Drat anmachen, damit das<lb/>
Klo&#x0364;tzlein mit &#x017F;einen Seiten-Bretergen bey dem<lb/>
auf- und niedergehen nicht auf eine Seite mehr<lb/>
hange, als auf die andere, denn &#x017F;on&#x017F;t wu&#x0364;rde die Fal-<lb/>
le dann und wann &#x017F;tocken.</p><lb/>
          <p>Und eben deswegen muß man auch durch das<lb/>
Quer Holz <hi rendition="#aq">C.</hi> ein klein Loch bohren, und zwar genau<lb/>
u&#x0364;ber der in das Ober-Klo&#x0364;tzgen einge&#x017F;chlagenen klei-<lb/>
nen Klammer, damit der Faden &#x017F;enkrecht hin-<lb/>
durch gehe.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Falle wird al&#x017F;o ge&#x017F;tellet, daß ihre zwey<lb/>
Lo&#x0364;cher, zu beyden Seiten, accurat vor den Haupt-<lb/>
Gang des Maulwurfs gehen. Alsdenn werden<lb/>
Stu&#x0364;cken Ra&#x017F;en, oder Breter u&#x0364;ber die befindlichen<lb/>
Klunzen geleget, damit nicht des Tages Licht, viel-<lb/>
weniger die Sonne hinein &#x017F;cheinen kan.</p><lb/>
          <p>Noch viel be&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t es aber, wenn zwey Stu&#x0364;cker<lb/>
Bret, anderthalb Schuh lang, wie ein Dach zu-<lb/>
&#x017F;ammen genagelt, und daru&#x0364;ber ge&#x017F;tellet werden,<lb/>
wodurch auch noch der Nutzen erhalten wird, daß<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0214] Das ſechſte Capitel. Von einigen und die Falle, vermittelſt der Zunge geſtellet wird, wie aus dem Kupfer zu erſehen. Die Seiten-Breter muͤſſen alſo gemachet wer- den, daß ſie, wenn ſie gleich in der Erde von der Feuchtigkeit gequollen, dennoch leicht ein- und aus- gehen. Daher kan man ſich auch, wie ich jetzo pflege, ſtat derſelben eiferner Bleche bedienen, bey welchem man wegen des Verquellens nichts befuͤrch- ten darf. Den Faden muß man auf den Kloͤtzlein B. accu- rat in dem Mittel Puncte der Schwehre mit einer kleinen Klammer von Drat anmachen, damit das Kloͤtzlein mit ſeinen Seiten-Bretergen bey dem auf- und niedergehen nicht auf eine Seite mehr hange, als auf die andere, denn ſonſt wuͤrde die Fal- le dann und wann ſtocken. Und eben deswegen muß man auch durch das Quer Holz C. ein klein Loch bohren, und zwar genau uͤber der in das Ober-Kloͤtzgen eingeſchlagenen klei- nen Klammer, damit der Faden ſenkrecht hin- durch gehe. Dieſe Falle wird alſo geſtellet, daß ihre zwey Loͤcher, zu beyden Seiten, accurat vor den Haupt- Gang des Maulwurfs gehen. Alsdenn werden Stuͤcken Raſen, oder Breter uͤber die befindlichen Klunzen geleget, damit nicht des Tages Licht, viel- weniger die Sonne hinein ſcheinen kan. Noch viel beſſer iſt es aber, wenn zwey Stuͤcker Bret, anderthalb Schuh lang, wie ein Dach zu- ſammen genagelt, und daruͤber geſtellet werden, wodurch auch noch der Nutzen erhalten wird, daß der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/214
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/214>, abgerufen am 21.11.2024.