che ich noch niemalen weder in Natur, noch im Ku- pferstiche gesehen hatte, aber bey den angestellten Versuchen ungemein bewährt befand.
Anfänglich hatte mir durch den Tischer nur eine zur Probe verfertigen lassen, weil das mir zugeschick- te Model alt und unbrauchbar war. Als ich aber diese Falle so bequem und nützlich befand, so ließ de- ren noch acht Stück a 8 Gr. verfertigen, und in mei- nen Gärten hin und wieder aufstellen, da denn im ersten Jahre 36 Maulwürfe wie auch eine große Wasser-Maus nur mit der ersten Falle alleine ge- fangen worden.
Und obgleich meine Leute seit der Zeit bestän- dig viele damit gefangen, so stellen sich doch immer wieder andere von den benachbarten Gärten und an- dern Orten ein, indem meine Nachbaren hierinnen zum Theil sehr nachläßig sind, und sich nicht die ge- ringste Mühe geben, solche hinweg zu fangen.
Jch betheure hiermit, daß diese Maschine ihrer Bequemlichkeit und großen Nutzens halber fast mit Gelde nicht zu bezahlen ist, indem man dadurch vie- ler Plage entlediget wird.
Wenn man diese hat, so kan man alle andere Fallen entbehren und alles mühsamen Nachstellens überhoben seyn.
Und ich hoffe daher, daß die Beschreibung der- selben, welche nebst dem Kupfer dazu hernach solgen sol, den Garten-Liebhabern und Land-Wirthen um desto angenehmer seyn werde, da meines Wissens noch in keinem Oeconomischen Buche etwas davon zu finden ist.
§. 19.
Das ſechſte Capitel. Von einigen
che ich noch niemalen weder in Natur, noch im Ku- pferſtiche geſehen hatte, aber bey den angeſtellten Verſuchen ungemein bewaͤhrt befand.
Anfaͤnglich hatte mir durch den Tiſcher nur eine zur Probe verfertigen laſſen, weil das mir zugeſchick- te Model alt und unbrauchbar war. Als ich aber dieſe Falle ſo bequem und nuͤtzlich befand, ſo ließ de- ren noch acht Stuͤck a 8 Gr. verfertigen, und in mei- nen Gaͤrten hin und wieder aufſtellen, da denn im erſten Jahre 36 Maulwuͤrfe wie auch eine große Waſſer-Maus nur mit der erſten Falle alleine ge- fangen worden.
Und obgleich meine Leute ſeit der Zeit beſtaͤn- dig viele damit gefangen, ſo ſtellen ſich doch immer wieder andere von den benachbarten Gaͤrten und an- dern Orten ein, indem meine Nachbaren hierinnen zum Theil ſehr nachlaͤßig ſind, und ſich nicht die ge- ringſte Muͤhe geben, ſolche hinweg zu fangen.
Jch betheure hiermit, daß dieſe Maſchine ihrer Bequemlichkeit und großen Nutzens halber faſt mit Gelde nicht zu bezahlen iſt, indem man dadurch vie- ler Plage entlediget wird.
Wenn man dieſe hat, ſo kan man alle andere Fallen entbehren und alles muͤhſamen Nachſtellens uͤberhoben ſeyn.
Und ich hoffe daher, daß die Beſchreibung der- ſelben, welche nebſt dem Kupfer dazu hernach ſolgen ſol, den Garten-Liebhabern und Land-Wirthen um deſto angenehmer ſeyn werde, da meines Wiſſens noch in keinem Oeconomiſchen Buche etwas davon zu finden iſt.
§. 19.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0210"n="196"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das ſechſte Capitel. Von einigen</hi></fw><lb/>
che ich noch niemalen weder in Natur, noch im Ku-<lb/>
pferſtiche geſehen hatte, aber bey den angeſtellten<lb/>
Verſuchen ungemein bewaͤhrt befand.</p><lb/><p>Anfaͤnglich hatte mir durch den Tiſcher nur eine<lb/>
zur Probe verfertigen laſſen, weil das mir zugeſchick-<lb/>
te Model alt und unbrauchbar war. Als ich aber<lb/>
dieſe Falle ſo bequem und nuͤtzlich befand, ſo ließ de-<lb/>
ren noch acht Stuͤck <hirendition="#aq">a</hi> 8 Gr. verfertigen, und in mei-<lb/>
nen Gaͤrten hin und wieder aufſtellen, da denn im<lb/>
erſten Jahre 36 Maulwuͤrfe wie auch eine große<lb/>
Waſſer-Maus nur mit der erſten Falle alleine ge-<lb/>
fangen worden.</p><lb/><p>Und obgleich meine Leute ſeit der Zeit beſtaͤn-<lb/>
dig viele damit gefangen, ſo ſtellen ſich doch immer<lb/>
wieder andere von den benachbarten Gaͤrten und an-<lb/>
dern Orten ein, indem meine Nachbaren hierinnen<lb/>
zum Theil ſehr nachlaͤßig ſind, und ſich nicht die ge-<lb/>
ringſte Muͤhe geben, ſolche hinweg zu fangen.</p><lb/><p>Jch betheure hiermit, daß dieſe Maſchine ihrer<lb/>
Bequemlichkeit und großen Nutzens halber faſt mit<lb/>
Gelde nicht zu bezahlen iſt, indem man dadurch vie-<lb/>
ler Plage entlediget wird.</p><lb/><p>Wenn man dieſe hat, ſo kan man alle andere<lb/>
Fallen entbehren und alles muͤhſamen Nachſtellens<lb/>
uͤberhoben ſeyn.</p><lb/><p>Und ich hoffe daher, daß die Beſchreibung der-<lb/>ſelben, welche nebſt dem Kupfer dazu hernach ſolgen<lb/>ſol, den Garten-Liebhabern und Land-Wirthen um<lb/>
deſto angenehmer ſeyn werde, da meines Wiſſens<lb/>
noch in keinem Oeconomiſchen Buche etwas davon<lb/>
zu finden iſt.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 19.</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[196/0210]
Das ſechſte Capitel. Von einigen
che ich noch niemalen weder in Natur, noch im Ku-
pferſtiche geſehen hatte, aber bey den angeſtellten
Verſuchen ungemein bewaͤhrt befand.
Anfaͤnglich hatte mir durch den Tiſcher nur eine
zur Probe verfertigen laſſen, weil das mir zugeſchick-
te Model alt und unbrauchbar war. Als ich aber
dieſe Falle ſo bequem und nuͤtzlich befand, ſo ließ de-
ren noch acht Stuͤck a 8 Gr. verfertigen, und in mei-
nen Gaͤrten hin und wieder aufſtellen, da denn im
erſten Jahre 36 Maulwuͤrfe wie auch eine große
Waſſer-Maus nur mit der erſten Falle alleine ge-
fangen worden.
Und obgleich meine Leute ſeit der Zeit beſtaͤn-
dig viele damit gefangen, ſo ſtellen ſich doch immer
wieder andere von den benachbarten Gaͤrten und an-
dern Orten ein, indem meine Nachbaren hierinnen
zum Theil ſehr nachlaͤßig ſind, und ſich nicht die ge-
ringſte Muͤhe geben, ſolche hinweg zu fangen.
Jch betheure hiermit, daß dieſe Maſchine ihrer
Bequemlichkeit und großen Nutzens halber faſt mit
Gelde nicht zu bezahlen iſt, indem man dadurch vie-
ler Plage entlediget wird.
Wenn man dieſe hat, ſo kan man alle andere
Fallen entbehren und alles muͤhſamen Nachſtellens
uͤberhoben ſeyn.
Und ich hoffe daher, daß die Beſchreibung der-
ſelben, welche nebſt dem Kupfer dazu hernach ſolgen
ſol, den Garten-Liebhabern und Land-Wirthen um
deſto angenehmer ſeyn werde, da meines Wiſſens
noch in keinem Oeconomiſchen Buche etwas davon
zu finden iſt.
§. 19.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/210>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.