allerdings richtig sey, wie in einigen Büchern an- gegeben wird, daß man die Maulwürfe auf eine ganz simple Art ohne einzige Maschine, blos in glasurten Töpfen fangen könne.
Nur kömt es ebenfals darauf an, daß man hier- zu einen richtigen Paß hat. Jn solchen wird der Topf vollig eingegraben, so, daß er mit dem Ran- de einen Zol tief in der Erde stehet, welche auch rings herum muß angedrücket werden.
Jn den Topf thut man ebenfalls einen Zoll hoch Erde, und wenn man einige Regen-Würmer mit hinein wirft, so werden die Maulwürfe desto eher hinein gelocket.
Die Oefnung des Topfes wird mit Strohhäl- men bedecket, so daß immer einer an den andern zu liegen kömt, auf welche man etwas leichtes mit der Hand abgerissenes Gras streuet.
Wenn nun die Maulwürfe nach dem andern Theile des Passes zu wollen, so fallen sie in den Topf. Stehet aber der Topf zu hoch, so wühlen sie um denselben herum, bis sie wieder in ihren Gang kommen.
Wenn ein Maulwurf hinein gefallen und sich eine Zeitlang darinnen im Creise herum getummelt, so fängt er an zu zischen und zu pfeifen, wodurch noch mehr andere herbey kommen, und ebenfalls hinein fallen.
Wenn aber ein alter ausgelerneter an den Topf kömt, so gehet er nicht leicht hinein, sondern wühlet und scharret so lange Erde herbey bis endlich der Topf vol wird.
So
6. Theil. N
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer
allerdings richtig ſey, wie in einigen Buͤchern an- gegeben wird, daß man die Maulwuͤrfe auf eine ganz ſimple Art ohne einzige Maſchine, blos in glaſurten Toͤpfen fangen koͤnne.
Nur koͤmt es ebenfals darauf an, daß man hier- zu einen richtigen Paß hat. Jn ſolchen wird der Topf vollig eingegraben, ſo, daß er mit dem Ran- de einen Zol tief in der Erde ſtehet, welche auch rings herum muß angedruͤcket werden.
Jn den Topf thut man ebenfalls einen Zoll hoch Erde, und wenn man einige Regen-Wuͤrmer mit hinein wirft, ſo werden die Maulwuͤrfe deſto eher hinein gelocket.
Die Oefnung des Topfes wird mit Strohhaͤl- men bedecket, ſo daß immer einer an den andern zu liegen koͤmt, auf welche man etwas leichtes mit der Hand abgeriſſenes Gras ſtreuet.
Wenn nun die Maulwuͤrfe nach dem andern Theile des Paſſes zu wollen, ſo fallen ſie in den Topf. Stehet aber der Topf zu hoch, ſo wuͤhlen ſie um denſelben herum, bis ſie wieder in ihren Gang kommen.
Wenn ein Maulwurf hinein gefallen und ſich eine Zeitlang darinnen im Creiſe herum getummelt, ſo faͤngt er an zu ziſchen und zu pfeifen, wodurch noch mehr andere herbey kommen, und ebenfalls hinein fallen.
Wenn aber ein alter ausgelerneter an den Topf koͤmt, ſo gehet er nicht leicht hinein, ſondern wuͤhlet und ſcharret ſo lange Erde herbey bis endlich der Topf vol wird.
So
6. Theil. N
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[193/0207]
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer
allerdings richtig ſey, wie in einigen Buͤchern an-
gegeben wird, daß man die Maulwuͤrfe auf eine
ganz ſimple Art ohne einzige Maſchine, blos in
glaſurten Toͤpfen fangen koͤnne.
Nur koͤmt es ebenfals darauf an, daß man hier-
zu einen richtigen Paß hat. Jn ſolchen wird der
Topf vollig eingegraben, ſo, daß er mit dem Ran-
de einen Zol tief in der Erde ſtehet, welche auch
rings herum muß angedruͤcket werden.
Jn den Topf thut man ebenfalls einen Zoll
hoch Erde, und wenn man einige Regen-Wuͤrmer
mit hinein wirft, ſo werden die Maulwuͤrfe deſto
eher hinein gelocket.
Die Oefnung des Topfes wird mit Strohhaͤl-
men bedecket, ſo daß immer einer an den andern zu
liegen koͤmt, auf welche man etwas leichtes mit der
Hand abgeriſſenes Gras ſtreuet.
Wenn nun die Maulwuͤrfe nach dem andern
Theile des Paſſes zu wollen, ſo fallen ſie in den
Topf. Stehet aber der Topf zu hoch, ſo wuͤhlen
ſie um denſelben herum, bis ſie wieder in ihren
Gang kommen.
Wenn ein Maulwurf hinein gefallen und ſich
eine Zeitlang darinnen im Creiſe herum getummelt,
ſo faͤngt er an zu ziſchen und zu pfeifen, wodurch
noch mehr andere herbey kommen, und ebenfalls
hinein fallen.
Wenn aber ein alter ausgelerneter an den
Topf koͤmt, ſo gehet er nicht leicht hinein, ſondern
wuͤhlet und ſcharret ſo lange Erde herbey bis endlich
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/207>, abgerufen am 16.07.2024.
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