sern versehen. Der Geruch derselben ist garstig- und sehr empfindlich. Sie vermehren sich ebenfals durch ihre Neben-Zwiebeln.
Der neuankommende holländische Gärtner, hat in seiner Beschreibung von Blumen-Zwiebeln pag. 77. von diesen Zwiebeln ganz falsch angege- ben, daß sie aus vielen Schupen zusammen gesetzet wären.
Entweder es ist dieses ein greulicher Druckfeh- ler oder der Auctor muß diese Zwiebeln nicht ken- nen und gar nicht untersuchet haben.
Bey der Kayser-Krone mit vergüldeten und versilberten Blättern, (Corona imperialis folio vario Tournef.) habe ich einigemal angemerket, daß sie, wenn man sie über vier Jahr an einem Orte stehen läst, aus ihrer Art gehen und ihre Neben-Zwiebeln, sich mit ihren Blättern in die grüne und gemeine Sorte verändern. Um deß- willen thut man am besten, wenn sie alle drey Jahr ausgehoben und versetzt werden.
Die Aushebung der Zwiebeln darf nicht eher vorgenommen werden, als bis die Stengel welk und gelbe geworden sind, welches gemeiniglich zu Ende des Julius geschiehet. Solche länger in der Erde zu lassen, ist nicht rathsam, sonst setzen die Zwiebeln wiederum frische Fasern an.
Die ausgehobenen Zwiebeln verwahret man so lange an einem schattigen Orte im Hause, oder scharret sie in die Erde, bis man sie im August wiederum einen guten halben Schuh tief in das Land pflanzet.
§. 36.
Das fuͤnfte Capitel.
ſern verſehen. Der Geruch derſelben iſt garſtig- und ſehr empfindlich. Sie vermehren ſich ebenfals durch ihre Neben-Zwiebeln.
Der neuankommende hollaͤndiſche Gaͤrtner, hat in ſeiner Beſchreibung von Blumen-Zwiebeln pag. 77. von dieſen Zwiebeln ganz falſch angege- ben, daß ſie aus vielen Schupen zuſammen geſetzet waͤren.
Entweder es iſt dieſes ein greulicher Druckfeh- ler oder der Auctor muß dieſe Zwiebeln nicht ken- nen und gar nicht unterſuchet haben.
Bey der Kayſer-Krone mit verguͤldeten und verſilberten Blaͤttern, (Corona imperialis folio vario Tournef.) habe ich einigemal angemerket, daß ſie, wenn man ſie uͤber vier Jahr an einem Orte ſtehen laͤſt, aus ihrer Art gehen und ihre Neben-Zwiebeln, ſich mit ihren Blaͤttern in die gruͤne und gemeine Sorte veraͤndern. Um deß- willen thut man am beſten, wenn ſie alle drey Jahr ausgehoben und verſetzt werden.
Die Aushebung der Zwiebeln darf nicht eher vorgenommen werden, als bis die Stengel welk und gelbe geworden ſind, welches gemeiniglich zu Ende des Julius geſchiehet. Solche laͤnger in der Erde zu laſſen, iſt nicht rathſam, ſonſt ſetzen die Zwiebeln wiederum friſche Faſern an.
Die ausgehobenen Zwiebeln verwahret man ſo lange an einem ſchattigen Orte im Hauſe, oder ſcharret ſie in die Erde, bis man ſie im Auguſt wiederum einen guten halben Schuh tief in das Land pflanzet.
§. 36.
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Das fuͤnfte Capitel.
ſern verſehen. Der Geruch derſelben iſt garſtig-
und ſehr empfindlich. Sie vermehren ſich ebenfals
durch ihre Neben-Zwiebeln.
Der neuankommende hollaͤndiſche Gaͤrtner,
hat in ſeiner Beſchreibung von Blumen-Zwiebeln
pag. 77. von dieſen Zwiebeln ganz falſch angege-
ben, daß ſie aus vielen Schupen zuſammen geſetzet
waͤren.
Entweder es iſt dieſes ein greulicher Druckfeh-
ler oder der Auctor muß dieſe Zwiebeln nicht ken-
nen und gar nicht unterſuchet haben.
Bey der Kayſer-Krone mit verguͤldeten und
verſilberten Blaͤttern, (Corona imperialis folio
vario Tournef.) habe ich einigemal angemerket,
daß ſie, wenn man ſie uͤber vier Jahr an einem
Orte ſtehen laͤſt, aus ihrer Art gehen und ihre
Neben-Zwiebeln, ſich mit ihren Blaͤttern in die
gruͤne und gemeine Sorte veraͤndern. Um deß-
willen thut man am beſten, wenn ſie alle drey
Jahr ausgehoben und verſetzt werden.
Die Aushebung der Zwiebeln darf nicht eher
vorgenommen werden, als bis die Stengel welk
und gelbe geworden ſind, welches gemeiniglich zu
Ende des Julius geſchiehet. Solche laͤnger in der
Erde zu laſſen, iſt nicht rathſam, ſonſt ſetzen die
Zwiebeln wiederum friſche Faſern an.
Die ausgehobenen Zwiebeln verwahret man
ſo lange an einem ſchattigen Orte im Hauſe, oder
ſcharret ſie in die Erde, bis man ſie im Auguſt
wiederum einen guten halben Schuh tief in das
Land pflanzet.
§. 36.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/170>, abgerufen am 16.02.2025.
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