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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Von einigen Zwiebel Gewächsen.
Denn da dergleichen Dinge hohl liegen, so behält
die Luft, zu der Oberfläche des Bodens einen Zu-
gang, daß derselbe trocken bleibet, und die Zwiebeln
nicht so leicht faulen können.

Diese Verwahrung eines solchen Bettes, hat
man nicht als unnöthig anzusehen: Denn obgleich
die Hyacinthen-Zwiebeln ziemlichen Frost ausste-
hen können, so ist doch derselbe, wenn er zu tief in
die Erde hinein dringet, wie es denn in manchen
Wintern wohl anderthalb auch wohl zwey Schuh
tief zu frieren pfleget, denenselben gefährlich, und
machet, daß die Blumen schwach werden, und die
Zwiebeln an ihrer Gröse merklich abnehmen.

Die gedachte Bedeckung aber hat man nicht eher
vorzunehmen, als wenn man befürchtet, daß die
Kälte alzusehr in die Erde hinein dringen würde.

Schädlich wäre es auch, wenn man das Bette
zu zeitig, oder aber zu dicke, bedecken wolte. Denn
dadurch würde man die Zwiebeln gleichsam zwin-
gen, daß sie ihre Flor zwar zeitiger geben, aber auch
hernach durch die kalten Lüfte desto eher vergehen
müsten.

Fält gelindes Wetter ein, so muß man die Be-
deckung wegnehmen, und solche bey dem Bette lie-
gen lassen, um dieselbe, im Fal der Noth, wieder bey
der Hand zu haben.

Solten aber die starken Fröste zu lange anhal-
ten, so nehme man die Bedeckung nicht eher hin-
weg, bis man merket, daß sich die Witterung än-
dern wil, welches nicht leicht eher geschiehet als zu
Anfange des Merzes.

Es

Von einigen Zwiebel Gewaͤchſen.
Denn da dergleichen Dinge hohl liegen, ſo behaͤlt
die Luft, zu der Oberflaͤche des Bodens einen Zu-
gang, daß derſelbe trocken bleibet, und die Zwiebeln
nicht ſo leicht faulen koͤnnen.

Dieſe Verwahrung eines ſolchen Bettes, hat
man nicht als unnoͤthig anzuſehen: Denn obgleich
die Hyacinthen-Zwiebeln ziemlichen Froſt ausſte-
hen koͤnnen, ſo iſt doch derſelbe, wenn er zu tief in
die Erde hinein dringet, wie es denn in manchen
Wintern wohl anderthalb auch wohl zwey Schuh
tief zu frieren pfleget, denenſelben gefaͤhrlich, und
machet, daß die Blumen ſchwach werden, und die
Zwiebeln an ihrer Groͤſe merklich abnehmen.

Die gedachte Bedeckung aber hat man nicht eher
vorzunehmen, als wenn man befuͤrchtet, daß die
Kaͤlte alzuſehr in die Erde hinein dringen wuͤrde.

Schaͤdlich waͤre es auch, wenn man das Bette
zu zeitig, oder aber zu dicke, bedecken wolte. Denn
dadurch wuͤrde man die Zwiebeln gleichſam zwin-
gen, daß ſie ihre Flor zwar zeitiger geben, aber auch
hernach durch die kalten Luͤfte deſto eher vergehen
muͤſten.

Faͤlt gelindes Wetter ein, ſo muß man die Be-
deckung wegnehmen, und ſolche bey dem Bette lie-
gen laſſen, um dieſelbe, im Fal der Noth, wieder bey
der Hand zu haben.

Solten aber die ſtarken Froͤſte zu lange anhal-
ten, ſo nehme man die Bedeckung nicht eher hin-
weg, bis man merket, daß ſich die Witterung aͤn-
dern wil, welches nicht leicht eher geſchiehet als zu
Anfange des Merzes.

Es
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[125/0139] Von einigen Zwiebel Gewaͤchſen. Denn da dergleichen Dinge hohl liegen, ſo behaͤlt die Luft, zu der Oberflaͤche des Bodens einen Zu- gang, daß derſelbe trocken bleibet, und die Zwiebeln nicht ſo leicht faulen koͤnnen. Dieſe Verwahrung eines ſolchen Bettes, hat man nicht als unnoͤthig anzuſehen: Denn obgleich die Hyacinthen-Zwiebeln ziemlichen Froſt ausſte- hen koͤnnen, ſo iſt doch derſelbe, wenn er zu tief in die Erde hinein dringet, wie es denn in manchen Wintern wohl anderthalb auch wohl zwey Schuh tief zu frieren pfleget, denenſelben gefaͤhrlich, und machet, daß die Blumen ſchwach werden, und die Zwiebeln an ihrer Groͤſe merklich abnehmen. Die gedachte Bedeckung aber hat man nicht eher vorzunehmen, als wenn man befuͤrchtet, daß die Kaͤlte alzuſehr in die Erde hinein dringen wuͤrde. Schaͤdlich waͤre es auch, wenn man das Bette zu zeitig, oder aber zu dicke, bedecken wolte. Denn dadurch wuͤrde man die Zwiebeln gleichſam zwin- gen, daß ſie ihre Flor zwar zeitiger geben, aber auch hernach durch die kalten Luͤfte deſto eher vergehen muͤſten. Faͤlt gelindes Wetter ein, ſo muß man die Be- deckung wegnehmen, und ſolche bey dem Bette lie- gen laſſen, um dieſelbe, im Fal der Noth, wieder bey der Hand zu haben. Solten aber die ſtarken Froͤſte zu lange anhal- ten, ſo nehme man die Bedeckung nicht eher hin- weg, bis man merket, daß ſich die Witterung aͤn- dern wil, welches nicht leicht eher geſchiehet als zu Anfange des Merzes. Es

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/139>, abgerufen am 22.11.2024.