Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Das vierte Capitel. Von den den, doch können sie mehr Düngung von Rinder.Miste leiden, wenn nur derselbe so lange gelegen, daß er völlig verfaulet und fast zu Erde geworden. Denn es wäre gefährlich solchen eher zu gebrau- chen, indem sich sonsten noch zu viele Schärfe da- rinnen befinden dürfte, welche ebenermassen eine Fäulung verursachen würde. Das Bette, wo man die Anemonen-Wurzeln Es werden solche eben zu der Zeit zwey Zol tief, Man findet gemeiniglich bey dem Einlegen an Einige pflegen auch die Wurzeln, ehe sie sol- cken
Das vierte Capitel. Von den den, doch koͤnnen ſie mehr Duͤngung von Rinder.Miſte leiden, wenn nur derſelbe ſo lange gelegen, daß er voͤllig verfaulet und faſt zu Erde geworden. Denn es waͤre gefaͤhrlich ſolchen eher zu gebrau- chen, indem ſich ſonſten noch zu viele Schaͤrfe da- rinnen befinden duͤrfte, welche ebenermaſſen eine Faͤulung verurſachen wuͤrde. Das Bette, wo man die Anemonen-Wurzeln Es werden ſolche eben zu der Zeit zwey Zol tief, Man findet gemeiniglich bey dem Einlegen an Einige pflegen auch die Wurzeln, ehe ſie ſol- cken
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0126" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das vierte Capitel. Von den</hi></fw><lb/> den, doch koͤnnen ſie mehr Duͤngung von Rinder.<lb/> Miſte leiden, wenn nur derſelbe ſo lange gelegen,<lb/> daß er voͤllig verfaulet und faſt zu Erde geworden.<lb/> Denn es waͤre gefaͤhrlich ſolchen eher zu gebrau-<lb/> chen, indem ſich ſonſten noch zu viele Schaͤrfe da-<lb/> rinnen befinden duͤrfte, welche ebenermaſſen eine<lb/> Faͤulung verurſachen wuͤrde.</p><lb/> <p>Das Bette, wo man die Anemonen-Wurzeln<lb/> hinpflanzen wil, muß mit den Harken fein gleich<lb/> und eben gemachet werden. Hierauf ziehet man<lb/> mit Huͤlfe der Garten-Schnure, nach der Laͤnge<lb/> und Breite, Linien ſechs Zol weit von einander in<lb/> das Gevierte, und leget auf jeden Punct, wo ſich<lb/> die Linien durchſchneiden, eine Wurzel, welche Ab-<lb/> theilung bey ihrer Flor ein gutes Anſehen giebet.</p><lb/> <p>Es werden ſolche eben zu der Zeit zwey Zol tief,<lb/> wie die Ranunculen, in die Erde geleget.</p><lb/> <p>Man findet gemeiniglich bey dem Einlegen an<lb/> den Wurzeln angefaulte ſchwarze Flecke, welche<lb/> mit einem ſcharfen Meſſer bis auf das friſche muͤſ-<lb/> ſen ausgeſchnitten werden. Und dieſe Faulniß<lb/> komt mehrentheils von alzuvieler Naͤſſe her, wenn<lb/> man ſie nach dem Einlegen zu oft begieſſen laͤſt.<lb/> Wann aber das Laub hervor gekeimet, ſo koͤnnen ſie<lb/> das Begieſen wohl leiden.</p><lb/> <p>Einige pflegen auch die Wurzeln, ehe ſie ſol-<lb/> che in die Erde legen, eine Nacht in das Waſſer<lb/> einzuweichen, wovon ich aber nicht viel halte,<lb/> denn wenn ein ſtarker Regen darzu komt, ſo kan<lb/> es wohl nicht anders ſeyn, als daß ſie anfangen<lb/> zu faulen. Am beſten iſt es, wenn ſie fein tro-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">cken</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0126]
Das vierte Capitel. Von den
den, doch koͤnnen ſie mehr Duͤngung von Rinder.
Miſte leiden, wenn nur derſelbe ſo lange gelegen,
daß er voͤllig verfaulet und faſt zu Erde geworden.
Denn es waͤre gefaͤhrlich ſolchen eher zu gebrau-
chen, indem ſich ſonſten noch zu viele Schaͤrfe da-
rinnen befinden duͤrfte, welche ebenermaſſen eine
Faͤulung verurſachen wuͤrde.
Das Bette, wo man die Anemonen-Wurzeln
hinpflanzen wil, muß mit den Harken fein gleich
und eben gemachet werden. Hierauf ziehet man
mit Huͤlfe der Garten-Schnure, nach der Laͤnge
und Breite, Linien ſechs Zol weit von einander in
das Gevierte, und leget auf jeden Punct, wo ſich
die Linien durchſchneiden, eine Wurzel, welche Ab-
theilung bey ihrer Flor ein gutes Anſehen giebet.
Es werden ſolche eben zu der Zeit zwey Zol tief,
wie die Ranunculen, in die Erde geleget.
Man findet gemeiniglich bey dem Einlegen an
den Wurzeln angefaulte ſchwarze Flecke, welche
mit einem ſcharfen Meſſer bis auf das friſche muͤſ-
ſen ausgeſchnitten werden. Und dieſe Faulniß
komt mehrentheils von alzuvieler Naͤſſe her, wenn
man ſie nach dem Einlegen zu oft begieſſen laͤſt.
Wann aber das Laub hervor gekeimet, ſo koͤnnen ſie
das Begieſen wohl leiden.
Einige pflegen auch die Wurzeln, ehe ſie ſol-
che in die Erde legen, eine Nacht in das Waſſer
einzuweichen, wovon ich aber nicht viel halte,
denn wenn ein ſtarker Regen darzu komt, ſo kan
es wohl nicht anders ſeyn, als daß ſie anfangen
zu faulen. Am beſten iſt es, wenn ſie fein tro-
cken
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/126 |
Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/126>, abgerufen am 17.02.2025. |