hält sichs mit den Scherben eben so, wie oben an- gegeben worden.
Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehörige zubereitete Erde bekommen, und nach dieser Anweisung fleissig begattet und gewartet werden, so wachsen sie nicht nur vortreflich, sondern blü- hen auch desto reichlicher, so, daß mancher derer- selben drey, vier bis fünf Blumen an einander hervorbringen.
§. 12.
Wie die Flor länger zu erhal- ten?
Wer die Ranunculen in der Flor länger er- halten wil, der muß sie eine Zeitlang mit Wachs- Tuche, oder einer andern Beschirmung wider die Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede- [ck]ung so eingerichtet werden, daß man darunter hingehen, und die Blumen in ihrer Schönheit be- trachten kan.
So bald sie aber ihre Blätter fallen lassen, so muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft desto reifer und volkommener werden.
§. 13.
Von der Vermeh- rung durch den Samen.
Hingegen diejenigen, welche Samen von den Ranunculen ziehen wollen, müssen die Bede- ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen unterlassen, indem solcher ohne diß in den wenig- sten Jahren zur Reifung gelanget.
Die Vermehrung von den Samen habe ich niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei- nen Versuch anstellen und Gedult haben wil, der
wird
Das vierte Capitel. Von den
haͤlt ſichs mit den Scherben eben ſo, wie oben an- gegeben worden.
Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehoͤrige zubereitete Erde bekommen, und nach dieſer Anweiſung fleiſſig begattet und gewartet werden, ſo wachſen ſie nicht nur vortreflich, ſondern bluͤ- hen auch deſto reichlicher, ſo, daß mancher derer- ſelben drey, vier bis fuͤnf Blumen an einander hervorbringen.
§. 12.
Wie die Flor laͤnger zu erhal- ten?
Wer die Ranunculen in der Flor laͤnger er- halten wil, der muß ſie eine Zeitlang mit Wachs- Tuche, oder einer andern Beſchirmung wider die Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede- [ck]ung ſo eingerichtet werden, daß man darunter hingehen, und die Blumen in ihrer Schoͤnheit be- trachten kan.
So bald ſie aber ihre Blaͤtter fallen laſſen, ſo muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft deſto reifer und volkommener werden.
§. 13.
Von der Vermeh- rung durch den Samen.
Hingegen diejenigen, welche Samen von den Ranunculen ziehen wollen, muͤſſen die Bede- ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen unterlaſſen, indem ſolcher ohne diß in den wenig- ſten Jahren zur Reifung gelanget.
Die Vermehrung von den Samen habe ich niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei- nen Verſuch anſtellen und Gedult haben wil, der
wird
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0124"n="110"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das vierte Capitel. Von den</hi></fw><lb/>
haͤlt ſichs mit den Scherben eben ſo, wie oben an-<lb/>
gegeben worden.</p><lb/><p>Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehoͤrige<lb/>
zubereitete Erde bekommen, und nach dieſer<lb/>
Anweiſung fleiſſig begattet und gewartet werden,<lb/>ſo wachſen ſie nicht nur vortreflich, ſondern bluͤ-<lb/>
hen auch deſto reichlicher, ſo, daß mancher derer-<lb/>ſelben drey, vier bis fuͤnf Blumen an einander<lb/>
hervorbringen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 12.</head><lb/><noteplace="left">Wie die<lb/>
Flor laͤnger<lb/>
zu erhal-<lb/>
ten?</note><p>Wer die Ranunculen in der Flor laͤnger er-<lb/>
halten wil, der muß ſie eine Zeitlang mit Wachs-<lb/>
Tuche, oder einer andern Beſchirmung wider die<lb/>
Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede-<lb/><supplied>ck</supplied>ung ſo eingerichtet werden, daß man darunter<lb/>
hingehen, und die Blumen in ihrer Schoͤnheit be-<lb/>
trachten kan.</p><lb/><p>So bald ſie aber ihre Blaͤtter fallen laſſen, ſo<lb/>
muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit<lb/>
die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft deſto<lb/>
reifer und volkommener werden.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 13.</head><lb/><noteplace="left">Von der<lb/>
Vermeh-<lb/>
rung durch<lb/>
den Samen.</note><p>Hingegen diejenigen, welche Samen von den<lb/>
Ranunculen ziehen wollen, muͤſſen die Bede-<lb/>
ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen<lb/>
unterlaſſen, indem ſolcher ohne diß in den wenig-<lb/>ſten Jahren zur Reifung gelanget.</p><lb/><p>Die Vermehrung von den Samen habe ich<lb/>
niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei-<lb/>
nen Verſuch anſtellen und Gedult haben wil, der<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wird</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[110/0124]
Das vierte Capitel. Von den
haͤlt ſichs mit den Scherben eben ſo, wie oben an-
gegeben worden.
Wenn die Ranuncul-Wurzeln ihre gehoͤrige
zubereitete Erde bekommen, und nach dieſer
Anweiſung fleiſſig begattet und gewartet werden,
ſo wachſen ſie nicht nur vortreflich, ſondern bluͤ-
hen auch deſto reichlicher, ſo, daß mancher derer-
ſelben drey, vier bis fuͤnf Blumen an einander
hervorbringen.
§. 12.
Wer die Ranunculen in der Flor laͤnger er-
halten wil, der muß ſie eine Zeitlang mit Wachs-
Tuche, oder einer andern Beſchirmung wider die
Sonnen-Hitze bedecken. Doch muß die Bede-
ckung ſo eingerichtet werden, daß man darunter
hingehen, und die Blumen in ihrer Schoͤnheit be-
trachten kan.
So bald ſie aber ihre Blaͤtter fallen laſſen, ſo
muß man den Schirm wieder wegnehmen, damit
die Wurzeln in der Sonne und freyen Luft deſto
reifer und volkommener werden.
§. 13.
Hingegen diejenigen, welche Samen von den
Ranunculen ziehen wollen, muͤſſen die Bede-
ckung, und durch die Neben-Wurzeln der Blumen
unterlaſſen, indem ſolcher ohne diß in den wenig-
ſten Jahren zur Reifung gelanget.
Die Vermehrung von den Samen habe ich
niemalen vorgenommen. Jedoch wer hiermit ei-
nen Verſuch anſtellen und Gedult haben wil, der
wird
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/124>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.