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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Ranunculen und Anemonen.
fals frieren, und endlich zu Grunde gehen. Wenn
man hernach im Früh-Jahre, bey gelinder Witte-
rung, die darauf gelegten Dinge herab bringen
wil, so ist es nicht eher möglich, bis es völlig durch-
gethauet und locker geworden, wovon auch in dem
vierten Theile des Land- und Garten-Scha-
tzes
pag. 73. bey den Artischocken Meldung gesche-
hen ist.

§. 11.

Viele Liebhaber, und sonderlich diejenigen,Von dem
Gebrauch
der Scher-
ben zu den
Ranuncu-
len.

welche keine bequeme Gelegenheit, oder gar keinen
Garten haben, pflegen auch die Wurzeln zu An-
fange des Februarii, oder im Merz und April in
Scherben zu pflanzen, nachdem sie solche eben-
fals eine Nacht vorher in Wasser eingeweichet.
Nach der Verpflanzung stellen sie die Scherben
in die Stube unter eine Bank, oder sonst an einen
temperirten Ort. Wird die Erde trocken, so be-
giesen sie solche, jedoch nicht zu überflüßig. Wenn
sie nun anfangen zu keimen, und mit ihren Blät-
tern hervor stacheln wollen, so können die Scherben
bey warmen Sonnenschein für die Fenster gestellet,
und des Abends wieder in die Stube gesetzet, oder
sonst in ein Gemach gebracht werden, damit sie der
Luft nach und nach gewohnen. Sind keine Fröste
mehr zu besorgen, so läst man solche vor den Fen-
stern beständig stehen, oder bringet sie in den Gar-
ten an einen Ort, wo sie den ganzen Tag die Sonne
geniesen können.

Mit dem Begiesen, und übriger Wartung,
desgleichen mit Ausnehmung der Wurzeln, ver-

hält

Ranunculen und Anemonen.
fals frieren, und endlich zu Grunde gehen. Wenn
man hernach im Fruͤh-Jahre, bey gelinder Witte-
rung, die darauf gelegten Dinge herab bringen
wil, ſo iſt es nicht eher moͤglich, bis es voͤllig durch-
gethauet und locker geworden, wovon auch in dem
vierten Theile des Land- und Garten-Scha-
tzes
pag. 73. bey den Artiſchocken Meldung geſche-
hen iſt.

§. 11.

Viele Liebhaber, und ſonderlich diejenigen,Von dem
Gebrauch
der Scher-
ben zu den
Ranuncu-
len.

welche keine bequeme Gelegenheit, oder gar keinen
Garten haben, pflegen auch die Wurzeln zu An-
fange des Februarii, oder im Merz und April in
Scherben zu pflanzen, nachdem ſie ſolche eben-
fals eine Nacht vorher in Waſſer eingeweichet.
Nach der Verpflanzung ſtellen ſie die Scherben
in die Stube unter eine Bank, oder ſonſt an einen
temperirten Ort. Wird die Erde trocken, ſo be-
gieſen ſie ſolche, jedoch nicht zu uͤberfluͤßig. Wenn
ſie nun anfangen zu keimen, und mit ihren Blaͤt-
tern hervor ſtacheln wollen, ſo koͤnnen die Scherben
bey warmen Sonnenſchein fuͤr die Fenſter geſtellet,
und des Abends wieder in die Stube geſetzet, oder
ſonſt in ein Gemach gebracht werden, damit ſie der
Luft nach und nach gewohnen. Sind keine Froͤſte
mehr zu beſorgen, ſo laͤſt man ſolche vor den Fen-
ſtern beſtaͤndig ſtehen, oder bringet ſie in den Gar-
ten an einen Ort, wo ſie den ganzen Tag die Sonne
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Mit dem Begieſen, und uͤbriger Wartung,
desgleichen mit Ausnehmung der Wurzeln, ver-

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[109/0123] Ranunculen und Anemonen. fals frieren, und endlich zu Grunde gehen. Wenn man hernach im Fruͤh-Jahre, bey gelinder Witte- rung, die darauf gelegten Dinge herab bringen wil, ſo iſt es nicht eher moͤglich, bis es voͤllig durch- gethauet und locker geworden, wovon auch in dem vierten Theile des Land- und Garten-Scha- tzes pag. 73. bey den Artiſchocken Meldung geſche- hen iſt. §. 11. Viele Liebhaber, und ſonderlich diejenigen, welche keine bequeme Gelegenheit, oder gar keinen Garten haben, pflegen auch die Wurzeln zu An- fange des Februarii, oder im Merz und April in Scherben zu pflanzen, nachdem ſie ſolche eben- fals eine Nacht vorher in Waſſer eingeweichet. Nach der Verpflanzung ſtellen ſie die Scherben in die Stube unter eine Bank, oder ſonſt an einen temperirten Ort. Wird die Erde trocken, ſo be- gieſen ſie ſolche, jedoch nicht zu uͤberfluͤßig. Wenn ſie nun anfangen zu keimen, und mit ihren Blaͤt- tern hervor ſtacheln wollen, ſo koͤnnen die Scherben bey warmen Sonnenſchein fuͤr die Fenſter geſtellet, und des Abends wieder in die Stube geſetzet, oder ſonſt in ein Gemach gebracht werden, damit ſie der Luft nach und nach gewohnen. Sind keine Froͤſte mehr zu beſorgen, ſo laͤſt man ſolche vor den Fen- ſtern beſtaͤndig ſtehen, oder bringet ſie in den Gar- ten an einen Ort, wo ſie den ganzen Tag die Sonne genieſen koͤnnen. Von dem Gebrauch der Scher- ben zu den Ranuncu- len. Mit dem Begieſen, und uͤbriger Wartung, desgleichen mit Ausnehmung der Wurzeln, ver- haͤlt

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/123>, abgerufen am 21.11.2024.