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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Von den Auriculen und Primulen.
da sich dann finden wird, daß gelbe und weisse
Würmer an den Wurzeln sitzen. Man reinige
daher dieselbe von allem Unrathe, pflanze sie wie-
der in Scherben, welche mit guter zubereiteter Er-
de angefüllet worden, begiese sie alsobald, und stelle
sie eine Zeitlang an die Wärme, oder in ein Ge-
wächs-Haus, so werden sie wiederum neue Wur-
zeln gewinnen, und auch in die Blätter wachsen.
Wenn sie nun ihre Stärke bekommen haben, so
sturze man die Scherben um, setze sie samt der
Erde wiederum auf das Bette, an ihren vorigen
Ort. Unterlässet man diese Vorsicht, so komt man
endlich gar um die Pflanze.

§. 15.

Es geschiehet auch zuweilen, daß die Neben-Was zu
merken wenn
die Neben-
Pflanzen
andere Blu-
men als ihre
Hauptstöcke
hervor brin-
gen?

Pflanzen der Stöcke andere Farben und Blumen
hervor bringen, welche zuweilen schlechter, zuwei-
er auch schöner sind als von den alten Stöcken
selbst.

Findet man, daß die neuen Blumen würdig sind
aufbehalten zu werden, so nimt man solche Pflan-
zen von dem Stocke, pflanzet sie in Scherben, und
läßt sie darinnen in ihre Starke wachsen. Als-
denn bringet man sie ebenfalls, auf die vorherge-
dachte Weise, auf das Bette unter diejenigen Far-
ben, zu welchen sie sich schicken. Oder man setzet
sie alsobald auf das Bette, wo man sie hin haben
wil, wiewohl man anfänglich gewisser damit fäh-
ret, wenn sie in die Garten-Scherben gebracht
werden.

Viele
G 2

Von den Auriculen und Primulen.
da ſich dann finden wird, daß gelbe und weiſſe
Wuͤrmer an den Wurzeln ſitzen. Man reinige
daher dieſelbe von allem Unrathe, pflanze ſie wie-
der in Scherben, welche mit guter zubereiteter Er-
de angefuͤllet worden, begieſe ſie alſobald, und ſtelle
ſie eine Zeitlang an die Waͤrme, oder in ein Ge-
waͤchs-Haus, ſo werden ſie wiederum neue Wur-
zeln gewinnen, und auch in die Blaͤtter wachſen.
Wenn ſie nun ihre Staͤrke bekommen haben, ſo
ſturze man die Scherben um, ſetze ſie ſamt der
Erde wiederum auf das Bette, an ihren vorigen
Ort. Unterlaͤſſet man dieſe Vorſicht, ſo komt man
endlich gar um die Pflanze.

§. 15.

Es geſchiehet auch zuweilen, daß die Neben-Was zu
merken weñ
die Neben-
Pflanzen
andere Blu-
men als ihre
Hauptſtoͤcke
hervor brin-
gen?

Pflanzen der Stoͤcke andere Farben und Blumen
hervor bringen, welche zuweilen ſchlechter, zuwei-
er auch ſchoͤner ſind als von den alten Stoͤcken
ſelbſt.

Findet man, daß die neuen Blumen wuͤrdig ſind
aufbehalten zu werden, ſo nimt man ſolche Pflan-
zen von dem Stocke, pflanzet ſie in Scherben, und
laͤßt ſie darinnen in ihre Starke wachſen. Als-
denn bringet man ſie ebenfalls, auf die vorherge-
dachte Weiſe, auf das Bette unter diejenigen Far-
ben, zu welchen ſie ſich ſchicken. Oder man ſetzet
ſie alſobald auf das Bette, wo man ſie hin haben
wil, wiewohl man anfaͤnglich gewiſſer damit faͤh-
ret, wenn ſie in die Garten-Scherben gebracht
werden.

Viele
G 2
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[99/0113] Von den Auriculen und Primulen. da ſich dann finden wird, daß gelbe und weiſſe Wuͤrmer an den Wurzeln ſitzen. Man reinige daher dieſelbe von allem Unrathe, pflanze ſie wie- der in Scherben, welche mit guter zubereiteter Er- de angefuͤllet worden, begieſe ſie alſobald, und ſtelle ſie eine Zeitlang an die Waͤrme, oder in ein Ge- waͤchs-Haus, ſo werden ſie wiederum neue Wur- zeln gewinnen, und auch in die Blaͤtter wachſen. Wenn ſie nun ihre Staͤrke bekommen haben, ſo ſturze man die Scherben um, ſetze ſie ſamt der Erde wiederum auf das Bette, an ihren vorigen Ort. Unterlaͤſſet man dieſe Vorſicht, ſo komt man endlich gar um die Pflanze. §. 15. Es geſchiehet auch zuweilen, daß die Neben- Pflanzen der Stoͤcke andere Farben und Blumen hervor bringen, welche zuweilen ſchlechter, zuwei- er auch ſchoͤner ſind als von den alten Stoͤcken ſelbſt. Was zu merken weñ die Neben- Pflanzen andere Blu- men als ihre Hauptſtoͤcke hervor brin- gen? Findet man, daß die neuen Blumen wuͤrdig ſind aufbehalten zu werden, ſo nimt man ſolche Pflan- zen von dem Stocke, pflanzet ſie in Scherben, und laͤßt ſie darinnen in ihre Starke wachſen. Als- denn bringet man ſie ebenfalls, auf die vorherge- dachte Weiſe, auf das Bette unter diejenigen Far- ben, zu welchen ſie ſich ſchicken. Oder man ſetzet ſie alſobald auf das Bette, wo man ſie hin haben wil, wiewohl man anfaͤnglich gewiſſer damit faͤh- ret, wenn ſie in die Garten-Scherben gebracht werden. Viele G 2

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/113>, abgerufen am 22.11.2024.