Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.der Aecker ohne Brache. Auf diesen Regeln beruhet nun die ganze §. 20. Weil aber diese Regeln allzu generell seynExempel Das erste Jahr. Wird auf einen nach oben vorgeschriebener Weise gedüngten und zubereiteten Acker Weiß- Kraut und allerhand andere Kohle gepflanzet. Auch können allerhand Salläte darauf gesäet oder gestecket werden. Das zweyte Jahr. Ordentlicher Weise säen wir nach denen Kohl- Gewächsen, welche im ersten Jahre darauf gestan- den, in dem andern Jahre Zwiebel-Samen dar- auf. Wer aber nicht gesonnen ist, dergleichen in einer solchen Vielheit zu bauen, wie bey uns zu ge- schehen pfleget, oder auch gar keine erziehen will, weil das Ausnehmen aus dem Acker, das Trockenen und Wenden auf den Böden, wie auch das Fegen oder Reinigen von den Schalen und Unrath, wel- cher sich darauf befindet, gar viele Mühe und Ar- beit verursachen, der kan den Acker im Herbste gra- ben
der Aecker ohne Brache. Auf dieſen Regeln beruhet nun die ganze §. 20. Weil aber dieſe Regeln allzu generell ſeynExempel Das erſte Jahr. Wird auf einen nach oben vorgeſchriebener Weiſe geduͤngten und zubereiteten Acker Weiß- Kraut und allerhand andere Kohle gepflanzet. Auch koͤnnen allerhand Sallaͤte darauf geſaͤet oder geſtecket werden. Das zweyte Jahr. Ordentlicher Weiſe ſaͤen wir nach denen Kohl- Gewaͤchſen, welche im erſten Jahre darauf geſtan- den, in dem andern Jahre Zwiebel-Samen dar- auf. Wer aber nicht geſonnen iſt, dergleichen in einer ſolchen Vielheit zu bauen, wie bey uns zu ge- ſchehen pfleget, oder auch gar keine erziehen will, weil das Ausnehmen aus dem Acker, das Trockenen und Wenden auf den Boͤden, wie auch das Fegen oder Reinigen von den Schalen und Unrath, wel- cher ſich darauf befindet, gar viele Muͤhe und Ar- beit verurſachen, der kan den Acker im Herbſte gra- ben
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der Aecker ohne Brache.
Auf dieſen Regeln beruhet nun die ganze
Abwechſelung mit den Fruͤchten; doch muͤſſen bey
Ausuͤbung und Anwendung derſelben, das eigene
Nachſinnen, die angeſtelten Verſuche, und die da-
durch erlangte Erfahrung einander beſtaͤndig die
Hand bieten.
§. 20.
Weil aber dieſe Regeln allzu generell ſeyn
duͤrften, ſo will ich einige Exempel von der 18jaͤh-
rigen Abwechſelung mit den Fruͤchten beyfuͤgen,
damit man ſich deſto eher kan lernen darnach rich-
ten. Das erſte mag folgendes ſeyn:
Exempel
ſolcher Ab-
wechſelung
und zwar
das erſtere.
Das erſte Jahr.
Wird auf einen nach oben vorgeſchriebener
Weiſe geduͤngten und zubereiteten Acker Weiß-
Kraut und allerhand andere Kohle gepflanzet.
Auch koͤnnen allerhand Sallaͤte darauf geſaͤet
oder geſtecket werden.
Das zweyte Jahr.
Ordentlicher Weiſe ſaͤen wir nach denen Kohl-
Gewaͤchſen, welche im erſten Jahre darauf geſtan-
den, in dem andern Jahre Zwiebel-Samen dar-
auf. Wer aber nicht geſonnen iſt, dergleichen in
einer ſolchen Vielheit zu bauen, wie bey uns zu ge-
ſchehen pfleget, oder auch gar keine erziehen will,
weil das Ausnehmen aus dem Acker, das Trockenen
und Wenden auf den Boͤden, wie auch das Fegen
oder Reinigen von den Schalen und Unrath, wel-
cher ſich darauf befindet, gar viele Muͤhe und Ar-
beit verurſachen, der kan den Acker im Herbſte gra-
ben
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