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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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1. Cap. Von 18jähriger Nutzung
an den mehresten Orten einen nicht alzufesten und
guten Grund haben, welches auch besonders mit
daher komt, weil die Erde nach einigen verflosse-
nen Jahren durch das Graben und tiefe Ackern
aufgelockert und milde gemacht worden.

Unsere faulen Acker-Knechte gehen zwar nicht
gerne an diese Arbeit mit drey oder vier Pferden zu
pflügen, indem sie den Pflug mit den Händen viel
fester halten müssen, als bey ihrer sonst gewöhnli-
chen Ackerschinderey; Allein man hat sich nicht da-
ran zu kehren, sondern man halte sie dazu an, und
führe dabey gute Aufsicht, damit dergleichen Ar-
beit gehörig gemacht werde.

Eine andere Bewandnis aber hat es mit
solchen Aeckern, welche von unendlichen Jahren
her nur oben hin und nach der alten faulen Ge-
wohnheit sind geschunden und durch das beständi-
ge jährliche Trampeln der Pferde, und Auftrei-
bung der Schafe und des Rind-Viehes, in den
Grund und Boden nach und nach so feste und com-
pact gemacht worden, daß es mit vier Pferden
auf einmal nicht zu erzwingen ist, die untere Erde
herauf zu bringen.

Bey solchen Umständen hat man nöthig das
Land umzugraben, welches man hernach bey uns
pfleget frisch gebödent Land zu nennen, hiervon kan
auch im 3ten Theile p. 152. nachgelesen werden.
Oder man müste bey solchen festern Aeckern das
von obbelobten Herrn Kretschmar angerathene
doppelte Pflügen vornehmen. Hievon kan auch vie-

les

1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung
an den mehreſten Orten einen nicht alzufeſten und
guten Grund haben, welches auch beſonders mit
daher komt, weil die Erde nach einigen verfloſſe-
nen Jahren durch das Graben und tiefe Ackern
aufgelockert und milde gemacht worden.

Unſere faulen Acker-Knechte gehen zwar nicht
gerne an dieſe Arbeit mit drey oder vier Pferden zu
pfluͤgen, indem ſie den Pflug mit den Haͤnden viel
feſter halten muͤſſen, als bey ihrer ſonſt gewoͤhnli-
chen Ackerſchinderey; Allein man hat ſich nicht da-
ran zu kehren, ſondern man halte ſie dazu an, und
fuͤhre dabey gute Aufſicht, damit dergleichen Ar-
beit gehoͤrig gemacht werde.

Eine andere Bewandnis aber hat es mit
ſolchen Aeckern, welche von unendlichen Jahren
her nur oben hin und nach der alten faulen Ge-
wohnheit ſind geſchunden und durch das beſtaͤndi-
ge jaͤhrliche Trampeln der Pferde, und Auftrei-
bung der Schafe und des Rind-Viehes, in den
Grund und Boden nach und nach ſo feſte und com-
pact gemacht worden, daß es mit vier Pferden
auf einmal nicht zu erzwingen iſt, die untere Erde
herauf zu bringen.

Bey ſolchen Umſtaͤnden hat man noͤthig das
Land umzugraben, welches man hernach bey uns
pfleget friſch geboͤdent Land zu nennen, hiervon kan
auch im 3ten Theile p. 152. nachgeleſen werden.
Oder man muͤſte bey ſolchen feſtern Aeckern das
von obbelobten Herrn Kretſchmar angerathene
doppelte Pfluͤgen vornehmen. Hievon kan auch vie-

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[36/0071] 1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung an den mehreſten Orten einen nicht alzufeſten und guten Grund haben, welches auch beſonders mit daher komt, weil die Erde nach einigen verfloſſe- nen Jahren durch das Graben und tiefe Ackern aufgelockert und milde gemacht worden. Unſere faulen Acker-Knechte gehen zwar nicht gerne an dieſe Arbeit mit drey oder vier Pferden zu pfluͤgen, indem ſie den Pflug mit den Haͤnden viel feſter halten muͤſſen, als bey ihrer ſonſt gewoͤhnli- chen Ackerſchinderey; Allein man hat ſich nicht da- ran zu kehren, ſondern man halte ſie dazu an, und fuͤhre dabey gute Aufſicht, damit dergleichen Ar- beit gehoͤrig gemacht werde. Eine andere Bewandnis aber hat es mit ſolchen Aeckern, welche von unendlichen Jahren her nur oben hin und nach der alten faulen Ge- wohnheit ſind geſchunden und durch das beſtaͤndi- ge jaͤhrliche Trampeln der Pferde, und Auftrei- bung der Schafe und des Rind-Viehes, in den Grund und Boden nach und nach ſo feſte und com- pact gemacht worden, daß es mit vier Pferden auf einmal nicht zu erzwingen iſt, die untere Erde herauf zu bringen. Bey ſolchen Umſtaͤnden hat man noͤthig das Land umzugraben, welches man hernach bey uns pfleget friſch geboͤdent Land zu nennen, hiervon kan auch im 3ten Theile p. 152. nachgeleſen werden. Oder man muͤſte bey ſolchen feſtern Aeckern das von obbelobten Herrn Kretſchmar angerathene doppelte Pfluͤgen vornehmen. Hievon kan auch vie- les

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/71>, abgerufen am 24.11.2024.