Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.1. Cap. Von 18jähriger Nutzung §. 15. Was vorein Acker, u. wie derselbe hierzu muß gedünget werden? Wer gesonnen ist diese Cultur vorzunehmen, Dieser Mist mag nun etwas strohig, oder Ja wir sind unterweilen genöthiget um des Denn es ist ganz begreiflich, daß die in der Solte
1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung §. 15. Was vorein Acker, u. wie derſelbe hierzu muß geduͤnget werden? Wer geſonnen iſt dieſe Cultur vorzunehmen, Dieſer Miſt mag nun etwas ſtrohig, oder Ja wir ſind unterweilen genoͤthiget um des Denn es iſt ganz begreiflich, daß die in der Solte
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1. Cap. Von 18jaͤhriger Nutzung
§. 15.
Wer geſonnen iſt dieſe Cultur vorzunehmen,
der muß gegen den Herbſt einen magern Acker,
welcher keine Korn-Fruͤchte mehr tragen will, und
folglich Brache liegen muͤſte, hierzu erwehlen, und
ſolchen im Herbſt mit 24 dreyſpaͤnnigen Fudern
Miſt befahren laſſen.
Dieſer Miſt mag nun etwas ſtrohig, oder
verfaulet ſeyn, ſo iſt er hierzu gar wohl zu gebrau
chen. Man hat auch nicht noͤtig, ſolchen, wie et-
liche wollen, Jahr und Tag in dem Hofe liegen zu
laſſen, ſondern wenn er nur auf einander erwar-
met, und in etwas zur Fermentation gekommen iſt,
ſo iſt er zu dieſer Abſicht volkommen gut.
Ja wir ſind unterweilen genoͤthiget um des
Verkaufes willen, ſolchen von den Gaſt-Wirthen
aus den Staͤllen zu nehmen. Dieſe Duͤngung
muß, wo es moͤglich iſt, vor dem Winter zeitig
eingegraben oder eingeackert werden, welches dem
Acker uͤberaus nuͤtzlich iſt, indem derſelbe dadurch
den Winter uͤber neue Kraͤfte zum Wachsthume
der Fruͤchte erhaͤlt, und die Salze von der Duͤn-
gung recht in ſich ziehet.
Denn es iſt ganz begreiflich, daß die in der
Duͤngung vorhandenen Theilchen ſich mit der Er-
den beſſer vereinigen, und wenn der Froſt, Schnee,
Regen und Sonne hinzu kommt, die Fruchtbarkeit
ehe zuwege bringen, und folglich den Wachsthum
der Pflanzen und Fruͤchte beſſer befoͤrdern, als
wenn der Miſt erſt auswarts in die Erde kommt.
Solte
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