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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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Sorten des Klees.
zung des Landes wird solches erstlich mit Winter-
Rocken bestellet. Wenn dieser in nachfolgendem
Jahre eingeerndet worden, so werden die Stoppeln
gleich darauf umgeahren. So bald der Acker von
den ausgefallenen Rocken-Körnern und anderen
aufgehenden Gesämig grüne werden will, so muß
er abermal fein tief gepflüget, und mit der Ege be-
strichen werden. Den Winter über bleibet das
Land also liegen, und im Früh-Jahre wird solches
zur gehörigen Zeit, und nach der gewöhnlichen Art
und Weise mit Gerste bestellet. Auf dieses mit
Gerste bestellte Land, wird hernach fünf bis sechs
Pfund Klee-Samen, welchen die Materialisten zu
vier bis fünf Gr. verkaufen, gesäet. Der Aus-
wurf desselben muß aus einer Hand zehn auch wohl
zwölf mal im fortschreiten geschehen, wie man z. E.
den Rübe-Samen (wovon man Oel schlagen läs-
set,) und andere dergleichen kleine Gesämige mehr,
zu säen pfleget, wovon der geehrte Leser, um der
Deutlichkeit willen p. 96. im ersten Theile nach-
sehen kan.

Nachdem das Säen verrichtet worden, so
nehmen die Acker-Leute die Ege, legen solche auf
das linke Theil, und überfahren den Acker damit,
und so ist die Bestellung geschehen.

Wenn die Gerste auswächst, und in ihre
Schoß Bälge treibet, so giebet sie dem darzwischen
aufkeimenden Klee-Schatten, und erhält auch die
Feuchtigkeit viel länger in der Erden. Man lässet
beydes mit einander und unter einander wachsen
bis zur Ernde, da währender Zeit der Klee einen

Schuh
5. Theil. O

Sorten des Klees.
zung des Landes wird ſolches erſtlich mit Winter-
Rocken beſtellet. Wenn dieſer in nachfolgendem
Jahre eingeerndet worden, ſo werden die Stoppeln
gleich darauf umgeahren. So bald der Acker von
den ausgefallenen Rocken-Koͤrnern und anderen
aufgehenden Geſaͤmig gruͤne werden will, ſo muß
er abermal fein tief gepfluͤget, und mit der Ege be-
ſtrichen werden. Den Winter uͤber bleibet das
Land alſo liegen, und im Fruͤh-Jahre wird ſolches
zur gehoͤrigen Zeit, und nach der gewoͤhnlichen Art
und Weiſe mit Gerſte beſtellet. Auf dieſes mit
Gerſte beſtellte Land, wird hernach fuͤnf bis ſechs
Pfund Klee-Samen, welchen die Materialiſten zu
vier bis fuͤnf Gr. verkaufen, geſaͤet. Der Aus-
wurf deſſelben muß aus einer Hand zehn auch wohl
zwoͤlf mal im fortſchreiten geſchehen, wie man z. E.
den Ruͤbe-Samen (wovon man Oel ſchlagen laͤſ-
ſet,) und andere dergleichen kleine Geſaͤmige mehr,
zu ſaͤen pfleget, wovon der geehrte Leſer, um der
Deutlichkeit willen p. 96. im erſten Theile nach-
ſehen kan.

Nachdem das Saͤen verrichtet worden, ſo
nehmen die Acker-Leute die Ege, legen ſolche auf
das linke Theil, und uͤberfahren den Acker damit,
und ſo iſt die Beſtellung geſchehen.

Wenn die Gerſte auswaͤchſt, und in ihre
Schoß Baͤlge treibet, ſo giebet ſie dem darzwiſchen
aufkeimenden Klee-Schatten, und erhaͤlt auch die
Feuchtigkeit viel laͤnger in der Erden. Man laͤſſet
beydes mit einander und unter einander wachſen
bis zur Ernde, da waͤhrender Zeit der Klee einen

Schuh
5. Theil. O
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[209/0244] Sorten des Klees. zung des Landes wird ſolches erſtlich mit Winter- Rocken beſtellet. Wenn dieſer in nachfolgendem Jahre eingeerndet worden, ſo werden die Stoppeln gleich darauf umgeahren. So bald der Acker von den ausgefallenen Rocken-Koͤrnern und anderen aufgehenden Geſaͤmig gruͤne werden will, ſo muß er abermal fein tief gepfluͤget, und mit der Ege be- ſtrichen werden. Den Winter uͤber bleibet das Land alſo liegen, und im Fruͤh-Jahre wird ſolches zur gehoͤrigen Zeit, und nach der gewoͤhnlichen Art und Weiſe mit Gerſte beſtellet. Auf dieſes mit Gerſte beſtellte Land, wird hernach fuͤnf bis ſechs Pfund Klee-Samen, welchen die Materialiſten zu vier bis fuͤnf Gr. verkaufen, geſaͤet. Der Aus- wurf deſſelben muß aus einer Hand zehn auch wohl zwoͤlf mal im fortſchreiten geſchehen, wie man z. E. den Ruͤbe-Samen (wovon man Oel ſchlagen laͤſ- ſet,) und andere dergleichen kleine Geſaͤmige mehr, zu ſaͤen pfleget, wovon der geehrte Leſer, um der Deutlichkeit willen p. 96. im erſten Theile nach- ſehen kan. Nachdem das Saͤen verrichtet worden, ſo nehmen die Acker-Leute die Ege, legen ſolche auf das linke Theil, und uͤberfahren den Acker damit, und ſo iſt die Beſtellung geſchehen. Wenn die Gerſte auswaͤchſt, und in ihre Schoß Baͤlge treibet, ſo giebet ſie dem darzwiſchen aufkeimenden Klee-Schatten, und erhaͤlt auch die Feuchtigkeit viel laͤnger in der Erden. Man laͤſſet beydes mit einander und unter einander wachſen bis zur Ernde, da waͤhrender Zeit der Klee einen Schuh 5. Theil. O

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/244>, abgerufen am 23.11.2024.