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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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6. Cap. Von verschiedlichen
men darunter zu mischen, wie denn hierinnen meh-
rentheils Betrügereyen vorgehen. Und gesetzt,
welches doch nicht wahrscheinlich ist, daß der Same
zu dicke aufgehen solte, so ist doch solchem mit einem
kleinen Jäte Häcklein gar bald, und ohne sonderli-
che Mühe zu helfen, denn wenn die Stäudgen zu
nahe an einander stehen solten, so können solche da-
mit hinweg geschnitten werden. Nach der Bestell-
Zeit bleibet der Same mehrentheils 14 Tage bis
drey Wochen in der Erde liegen ehe er aufgehet;
wenn aber nach der Bestellung bald ein Regen er-
folget, so keimet er in zehn bis zwölf Tagen hervor.
Wenn er aufgegangen, und in seine zwey Blätter-
gen, oder Gäblein getrieben, so ist er ebenfals wie
andere Früchte den Würmern unterworfen, daß er
von denselben zum Theil abgenaget wird, sonderlich
wenn kein Gras und Unkraut mit hervor wächset.
Und obgleich die mehresten den Erd-Flöhen die
Schuld solches Schadens beymessen wollen, so fin-
det sich doch solches in der Wahrheit nicht gegrün-
det, indem dieselben bey kühler Witterung im
Früh-Jahre den wenigsten Schaden thun, sondern
die Spinnen und Goldhäner sind es, welche die
aufgegangenen Pflänzlein, wie andere junge
Früchte, abnagen, wovon in dem dritten Theile
p. 157. nachgelesen werden kan.

Wenn der Esparsett in etwas erwachsen, so
muß man das größte Gras sonderlich die Disteln
und Melden ausrauffen, damit er nicht von solchem
Unkraute überwältiget und unterdrucket werde.
Und wenn dergleichen wiederum zum Vorschein

kom-

6. Cap. Von verſchiedlichen
men darunter zu miſchen, wie denn hierinnen meh-
rentheils Betruͤgereyen vorgehen. Und geſetzt,
welches doch nicht wahrſcheinlich iſt, daß der Same
zu dicke aufgehen ſolte, ſo iſt doch ſolchem mit einem
kleinen Jaͤte Haͤcklein gar bald, und ohne ſonderli-
che Muͤhe zu helfen, denn wenn die Staͤudgen zu
nahe an einander ſtehen ſolten, ſo koͤnnen ſolche da-
mit hinweg geſchnitten werden. Nach der Beſtell-
Zeit bleibet der Same mehrentheils 14 Tage bis
drey Wochen in der Erde liegen ehe er aufgehet;
wenn aber nach der Beſtellung bald ein Regen er-
folget, ſo keimet er in zehn bis zwoͤlf Tagen hervor.
Wenn er aufgegangen, und in ſeine zwey Blaͤtter-
gen, oder Gaͤblein getrieben, ſo iſt er ebenfals wie
andere Fruͤchte den Wuͤrmern unterworfen, daß er
von denſelben zum Theil abgenaget wird, ſonderlich
wenn kein Gras und Unkraut mit hervor waͤchſet.
Und obgleich die mehreſten den Erd-Floͤhen die
Schuld ſolches Schadens beymeſſen wollen, ſo fin-
det ſich doch ſolches in der Wahrheit nicht gegruͤn-
det, indem dieſelben bey kuͤhler Witterung im
Fruͤh-Jahre den wenigſten Schaden thun, ſondern
die Spinnen und Goldhaͤner ſind es, welche die
aufgegangenen Pflaͤnzlein, wie andere junge
Fruͤchte, abnagen, wovon in dem dritten Theile
p. 157. nachgeleſen werden kan.

Wenn der Eſparſett in etwas erwachſen, ſo
muß man das groͤßte Gras ſonderlich die Diſteln
und Melden ausrauffen, damit er nicht von ſolchem
Unkraute uͤberwaͤltiget und unterdrucket werde.
Und wenn dergleichen wiederum zum Vorſchein

kom-
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[204/0239] 6. Cap. Von verſchiedlichen men darunter zu miſchen, wie denn hierinnen meh- rentheils Betruͤgereyen vorgehen. Und geſetzt, welches doch nicht wahrſcheinlich iſt, daß der Same zu dicke aufgehen ſolte, ſo iſt doch ſolchem mit einem kleinen Jaͤte Haͤcklein gar bald, und ohne ſonderli- che Muͤhe zu helfen, denn wenn die Staͤudgen zu nahe an einander ſtehen ſolten, ſo koͤnnen ſolche da- mit hinweg geſchnitten werden. Nach der Beſtell- Zeit bleibet der Same mehrentheils 14 Tage bis drey Wochen in der Erde liegen ehe er aufgehet; wenn aber nach der Beſtellung bald ein Regen er- folget, ſo keimet er in zehn bis zwoͤlf Tagen hervor. Wenn er aufgegangen, und in ſeine zwey Blaͤtter- gen, oder Gaͤblein getrieben, ſo iſt er ebenfals wie andere Fruͤchte den Wuͤrmern unterworfen, daß er von denſelben zum Theil abgenaget wird, ſonderlich wenn kein Gras und Unkraut mit hervor waͤchſet. Und obgleich die mehreſten den Erd-Floͤhen die Schuld ſolches Schadens beymeſſen wollen, ſo fin- det ſich doch ſolches in der Wahrheit nicht gegruͤn- det, indem dieſelben bey kuͤhler Witterung im Fruͤh-Jahre den wenigſten Schaden thun, ſondern die Spinnen und Goldhaͤner ſind es, welche die aufgegangenen Pflaͤnzlein, wie andere junge Fruͤchte, abnagen, wovon in dem dritten Theile p. 157. nachgeleſen werden kan. Wenn der Eſparſett in etwas erwachſen, ſo muß man das groͤßte Gras ſonderlich die Diſteln und Melden ausrauffen, damit er nicht von ſolchem Unkraute uͤberwaͤltiget und unterdrucket werde. Und wenn dergleichen wiederum zum Vorſchein kom-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/239>, abgerufen am 23.11.2024.