Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.6. Cap. Von verschiedlichen sen-Rändern hin und wieder, wie auch in vielen an-dern Fluren anzutreffen. Es kan das Esparsett-Kraut, eben so wohl Es giebt bey uns Dörfer, wo nicht viel, oder hung
6. Cap. Von verſchiedlichen ſen-Raͤndern hin und wieder, wie auch in vielen an-dern Fluren anzutreffen. Es kan das Eſparſett-Kraut, eben ſo wohl Es giebt bey uns Doͤrfer, wo nicht viel, oder hung
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6. Cap. Von verſchiedlichen
ſen-Raͤndern hin und wieder, wie auch in vielen an-
dern Fluren anzutreffen.
Es kan das Eſparſett-Kraut, eben ſo wohl
wie die oben beſchriebene Luſerne, mit groſen Nu-
tzen den Sommer uͤber gruͤne vor das Melk- oder
andere Rind-Viehe zur Fuͤtterung nach und nach
abgeſchnitten und gebrauchet werden, und iſt den
ordentlichen Wieſen Graſe merklich vorzuziehen.
Wenn der Eſparſett zu rechter Zeit, nemlich in oder
nach ſeiner Bluͤte, im Junius oder Julius, abge-
maͤhet, und zu Heu gemachet wird, ſo dienet er
auch ungemein vor die Pferde, ſo, daß man we-
gen deſſen guter Nahrung kaum die Helfte des
ſonſt gehoͤrigen Hafers den Pferden vorzuſchuͤtten
brauchet.
Es giebt bey uns Doͤrfer, wo nicht viel, oder
auch gar kein Wieſenwachs iſt, daher viele Bauers-
Leute ſich in einer Zeit von 30 Jahren ſtark darauf
befliſſen den Eſparſett anzubauen. Man kan ihn
drey bis viermal, nachdem es die Jahres-Witte-
rung giebet, vor das Viehe gruͤne abſchneiden. Will
man ihn aber zum Heu gebrauchen, ſo darf man
ſolchen nicht eher abmaͤhen laſſen, bis er erſtlich ver-
bluͤhet, und in ſeinen Huͤlſen die Samen-Koͤrner
etwas angeſetzet hat; denn die in den Samen-
Capſeln befindliche verwelkte Koͤrner, geben den
Pferden den Winter uͤber die beſte Nahrung. Und
ob es gleich, wenn er in der Bluͤte abgemaͤhet
wird, auch ein gutes Heu giebet, und das Viehe,
weil es weicher und gelinder wird, ſolches noch lie-
ber angehet, ſo behaͤlt doch das nach der Verbluͤ-
hung
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