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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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Sorten des Klees.
wer auf einen solchen Acker, wo dergleichen Wur-
zeln ausgehacket worden, abermal Lusernen-Sa-
men säen wolte. Wenn er auch noch so stark hierzu
düngete, so würde dennoch nichts tüchtiges daraus
werden: denn da die Luserne von vielen Jahren
her diejenigen Salze und Kräfte, welche sie zu ih-
rem Wachsthume gebrauchet, aus der Erde heraus
gesogen, so würde der von neuen darauf gesäete
Same, und die hervorgewachsene junge Stöcke, kei-
ne hinlängliche Nahrung mehr finden, weil das
Land von den Theilchen und Kräften, welche sie
erfordern schon allzu sehr ausgemergelt worden,
welchen Abgang auch die frische Düngung nicht
ersetzen kan. Und ob auch gleich der Acker durch
den darauf geschaften Mist wiederum einige Bes-
serung erhalten, so ist doch solche zum ferneren ge-
hörigen Wachsthume der Luserne nicht hinlänglich.
und würde ihre Würkung nicht halb so gut, und
nicht halb so lange dauren, als auf einem frischen
Lande welches noch nicht hierzu gebrauchet worden.
Es verhält sich mit diesem Klee eben wie mit an-
deren Gewächsen, wenn man solchen vielmal nach
einander auf einen Acker bestellen wolte. Siehe
hiervon nach im ersten Theile p. 61. und in die-
sem Theile p. 5.

Jst nun ein solcher Acker von den Lusernen-
Wurzeln völlig befreyet worden, so muß das übri-
ge Unkraut mit Kärsten ausgehacket, und das Land
reine gemachet werden. Nach diesem lässet man den
Acker begatten und Brache liegen, damit er sich
an den Kräften, welche er in so vielen Jahren ver-

lohren
N 2

Sorten des Klees.
wer auf einen ſolchen Acker, wo dergleichen Wur-
zeln ausgehacket worden, abermal Luſernen-Sa-
men ſaͤen wolte. Wenn er auch noch ſo ſtark hierzu
duͤngete, ſo wuͤrde dennoch nichts tuͤchtiges daraus
werden: denn da die Luſerne von vielen Jahren
her diejenigen Salze und Kraͤfte, welche ſie zu ih-
rem Wachsthume gebrauchet, aus der Erde heraus
geſogen, ſo wuͤrde der von neuen darauf geſaͤete
Same, und die hervorgewachſene junge Stoͤcke, kei-
ne hinlaͤngliche Nahrung mehr finden, weil das
Land von den Theilchen und Kraͤften, welche ſie
erfordern ſchon allzu ſehr ausgemergelt worden,
welchen Abgang auch die friſche Duͤngung nicht
erſetzen kan. Und ob auch gleich der Acker durch
den darauf geſchaften Miſt wiederum einige Beſ-
ſerung erhalten, ſo iſt doch ſolche zum ferneren ge-
hoͤrigen Wachsthume der Luſerne nicht hinlaͤnglich.
und wuͤrde ihre Wuͤrkung nicht halb ſo gut, und
nicht halb ſo lange dauren, als auf einem friſchen
Lande welches noch nicht hierzu gebrauchet worden.
Es verhaͤlt ſich mit dieſem Klee eben wie mit an-
deren Gewaͤchſen, wenn man ſolchen vielmal nach
einander auf einen Acker beſtellen wolte. Siehe
hiervon nach im erſten Theile p. 61. und in die-
ſem Theile p. 5.

Jſt nun ein ſolcher Acker von den Luſernen-
Wurzeln voͤllig befreyet worden, ſo muß das uͤbri-
ge Unkraut mit Kaͤrſten ausgehacket, und das Land
reine gemachet werden. Nach dieſem laͤſſet man den
Acker begatten und Brache liegen, damit er ſich
an den Kraͤften, welche er in ſo vielen Jahren ver-

lohren
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[195/0230] Sorten des Klees. wer auf einen ſolchen Acker, wo dergleichen Wur- zeln ausgehacket worden, abermal Luſernen-Sa- men ſaͤen wolte. Wenn er auch noch ſo ſtark hierzu duͤngete, ſo wuͤrde dennoch nichts tuͤchtiges daraus werden: denn da die Luſerne von vielen Jahren her diejenigen Salze und Kraͤfte, welche ſie zu ih- rem Wachsthume gebrauchet, aus der Erde heraus geſogen, ſo wuͤrde der von neuen darauf geſaͤete Same, und die hervorgewachſene junge Stoͤcke, kei- ne hinlaͤngliche Nahrung mehr finden, weil das Land von den Theilchen und Kraͤften, welche ſie erfordern ſchon allzu ſehr ausgemergelt worden, welchen Abgang auch die friſche Duͤngung nicht erſetzen kan. Und ob auch gleich der Acker durch den darauf geſchaften Miſt wiederum einige Beſ- ſerung erhalten, ſo iſt doch ſolche zum ferneren ge- hoͤrigen Wachsthume der Luſerne nicht hinlaͤnglich. und wuͤrde ihre Wuͤrkung nicht halb ſo gut, und nicht halb ſo lange dauren, als auf einem friſchen Lande welches noch nicht hierzu gebrauchet worden. Es verhaͤlt ſich mit dieſem Klee eben wie mit an- deren Gewaͤchſen, wenn man ſolchen vielmal nach einander auf einen Acker beſtellen wolte. Siehe hiervon nach im erſten Theile p. 61. und in die- ſem Theile p. 5. Jſt nun ein ſolcher Acker von den Luſernen- Wurzeln voͤllig befreyet worden, ſo muß das uͤbri- ge Unkraut mit Kaͤrſten ausgehacket, und das Land reine gemachet werden. Nach dieſem laͤſſet man den Acker begatten und Brache liegen, damit er ſich an den Kraͤften, welche er in ſo vielen Jahren ver- lohren N 2

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/230>, abgerufen am 25.11.2024.