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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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Vorrede.
Kommt die Zeit herbey, da soll gesäet werden,
so lasse ich in diesen Saft den Samen schüt-
ten, so, daß er wenigstens eine Hand hoch über
den Samen stehet. Der Same bleibet in die-
sem Safte vier Tage und vier Nächte liegen,
alsdenn wird er heraus genommen, naß auf
das Feld gefahren und unter geackert. Jm
Jahre 1750. habe ich dieß zuerst mit der Gerste
versuchet. Hierzu einen recht ausgesogenen Acker
erwehlet, der in dem vorhergehenden Jahre die
Wicken kaum einen Finger hoch getrieben hat,
und der erst in dem Früh-Jahre ist gestoppelt
worden. Mein Nachbar hat einen frisch ge-
düngten Acker gehabt. Diese Felder sind an
einem Tage bestellet worden, und meine Gerste
hat weder an Schocken noch an Körnern der
Gerste meines Nachbarn etwas nachgegeben,
sie hat vielmehr einige Vorzüge gehabt. Jm
Jahr 1751. habe ich diesen Versuch unter einer-
ley Umständen bey der Korn- und Weitzen-Saat,
und 1752. bey dem Dünckel gemacht, und ich
habe allemal das schönste Getraide mit er-
wünschter Ausbeute erhalten. Jn dem ver-
flossenem 1753. Jahre war der Versuch dieser:
Jch ließ vier Acker, die in einem Stücke gele-
gen, und die von einerley Güte sind, auf einer-
ley Art bearbeiten, die eine Helfte mit ordent-
licher Gerste, und die andere mit Gerste, die
von dem obigen Safte geschwängert worden,
in einem Tage, zu gleicher Zeit, auf einerley
Art bestellen. Jene hatte das Schicksal des

ver-

Vorrede.
Kommt die Zeit herbey, da ſoll geſaͤet werden,
ſo laſſe ich in dieſen Saft den Samen ſchuͤt-
ten, ſo, daß er wenigſtens eine Hand hoch uͤber
den Samen ſtehet. Der Same bleibet in die-
ſem Safte vier Tage und vier Naͤchte liegen,
alsdenn wird er heraus genommen, naß auf
das Feld gefahren und unter geackert. Jm
Jahre 1750. habe ich dieß zuerſt mit der Gerſte
verſuchet. Hierzu einen recht ausgeſogenen Acker
erwehlet, der in dem vorhergehenden Jahre die
Wicken kaum einen Finger hoch getrieben hat,
und der erſt in dem Fruͤh-Jahre iſt geſtoppelt
worden. Mein Nachbar hat einen friſch ge-
duͤngten Acker gehabt. Dieſe Felder ſind an
einem Tage beſtellet worden, und meine Gerſte
hat weder an Schocken noch an Koͤrnern der
Gerſte meines Nachbarn etwas nachgegeben,
ſie hat vielmehr einige Vorzuͤge gehabt. Jm
Jahr 1751. habe ich dieſen Verſuch unter einer-
ley Umſtaͤnden bey der Korn- und Weitzen-Saat,
und 1752. bey dem Duͤnckel gemacht, und ich
habe allemal das ſchoͤnſte Getraide mit er-
wuͤnſchter Ausbeute erhalten. Jn dem ver-
floſſenem 1753. Jahre war der Verſuch dieſer:
Jch ließ vier Acker, die in einem Stuͤcke gele-
gen, und die von einerley Guͤte ſind, auf einer-
ley Art bearbeiten, die eine Helfte mit ordent-
licher Gerſte, und die andere mit Gerſte, die
von dem obigen Safte geſchwaͤngert worden,
in einem Tage, zu gleicher Zeit, auf einerley
Art beſtellen. Jene hatte das Schickſal des

ver-
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[0023] Vorrede. Kommt die Zeit herbey, da ſoll geſaͤet werden, ſo laſſe ich in dieſen Saft den Samen ſchuͤt- ten, ſo, daß er wenigſtens eine Hand hoch uͤber den Samen ſtehet. Der Same bleibet in die- ſem Safte vier Tage und vier Naͤchte liegen, alsdenn wird er heraus genommen, naß auf das Feld gefahren und unter geackert. Jm Jahre 1750. habe ich dieß zuerſt mit der Gerſte verſuchet. Hierzu einen recht ausgeſogenen Acker erwehlet, der in dem vorhergehenden Jahre die Wicken kaum einen Finger hoch getrieben hat, und der erſt in dem Fruͤh-Jahre iſt geſtoppelt worden. Mein Nachbar hat einen friſch ge- duͤngten Acker gehabt. Dieſe Felder ſind an einem Tage beſtellet worden, und meine Gerſte hat weder an Schocken noch an Koͤrnern der Gerſte meines Nachbarn etwas nachgegeben, ſie hat vielmehr einige Vorzuͤge gehabt. Jm Jahr 1751. habe ich dieſen Verſuch unter einer- ley Umſtaͤnden bey der Korn- und Weitzen-Saat, und 1752. bey dem Duͤnckel gemacht, und ich habe allemal das ſchoͤnſte Getraide mit er- wuͤnſchter Ausbeute erhalten. Jn dem ver- floſſenem 1753. Jahre war der Verſuch dieſer: Jch ließ vier Acker, die in einem Stuͤcke gele- gen, und die von einerley Guͤte ſind, auf einer- ley Art bearbeiten, die eine Helfte mit ordent- licher Gerſte, und die andere mit Gerſte, die von dem obigen Safte geſchwaͤngert worden, in einem Tage, zu gleicher Zeit, auf einerley Art beſtellen. Jene hatte das Schickſal des ver-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/23>, abgerufen am 21.11.2024.