tragbare Felder tragbarer zu machen. Fürs dritte, wenn es möglich ist, die Früchte von ei- nem höherem Werthe anzubauen.
Jndem man unge- bauete Fel- der an- bauet.
Soll es unmöglich seyn ungebauete Felder anzubauen, so muß entweder der Grund hiervon in der wesentlichen Unfruchtbarkeit der Felder, oder in den unproportionirlichen Kosten, welche die Anbauung erfordert, oder in der Nothwen- Der erste Grund die- ser Unmög- lichkeit.digkeit zur Weide stecken. Das erste giebt mir keinen Grund in diesem Stücke eine Unmöglich- keit anzunehmen. Alles Feld, was sich bear- beiten lässet, kan zu einer gewissen Art von Früchten nutzbar gemacht werden, ob ich zwar dieß gestehe, daß sich nicht alle Arten von Früch- ten dahin schicken. Jch habe Felder, die man alle für unfruchtbar gehalten. Man hat mich ausgelacht, da ich sie gekauft. Jch habe sie aber doch dahin gebracht, daß sie mir jetzo zum Theil den schönsten Dünkel, zum Theil vollkommenen Weitzen, zum Theil das schwerste Korn so gut, wie die besten Felder, liefern. Und gesetzt, es wäre ein Fels. Jst denn der Gebrauch der Fel- sen unmöglich? Können nicht die Steine ver- arbeitet werden? Hat man diese nicht zum Bauen nöthig? Solte man hiedurch nicht seine Jnteressen von dem Felsen ziehen können?
Wie auch der andere wird geho- ben.
Auch das andere ist keine hinreichende Ur- sache hier eine Unmöglichkeit zu suchen. Die Kosten, die hier eine Aufmercksamkeit verdienen,
wer-
Vorrede.
tragbare Felder tragbarer zu machen. Fuͤrs dritte, wenn es moͤglich iſt, die Fruͤchte von ei- nem hoͤherem Werthe anzubauen.
Jndem man unge- bauete Fel- der an- bauet.
Soll es unmoͤglich ſeyn ungebauete Felder anzubauen, ſo muß entweder der Grund hiervon in der weſentlichen Unfruchtbarkeit der Felder, oder in den unproportionirlichen Koſten, welche die Anbauung erfordert, oder in der Nothwen- Der erſte Grund die- ſer Unmoͤg- lichkeit.digkeit zur Weide ſtecken. Das erſte giebt mir keinen Grund in dieſem Stuͤcke eine Unmoͤglich- keit anzunehmen. Alles Feld, was ſich bear- beiten laͤſſet, kan zu einer gewiſſen Art von Fruͤchten nutzbar gemacht werden, ob ich zwar dieß geſtehe, daß ſich nicht alle Arten von Fruͤch- ten dahin ſchicken. Jch habe Felder, die man alle fuͤr unfruchtbar gehalten. Man hat mich ausgelacht, da ich ſie gekauft. Jch habe ſie aber doch dahin gebracht, daß ſie mir jetzo zum Theil den ſchoͤnſten Duͤnkel, zum Theil vollkommenen Weitzen, zum Theil das ſchwerſte Korn ſo gut, wie die beſten Felder, liefern. Und geſetzt, es waͤre ein Fels. Jſt denn der Gebrauch der Fel- ſen unmoͤglich? Koͤnnen nicht die Steine ver- arbeitet werden? Hat man dieſe nicht zum Bauen noͤthig? Solte man hiedurch nicht ſeine Jntereſſen von dem Felſen ziehen koͤnnen?
Wie auch der andere wird geho- ben.
Auch das andere iſt keine hinreichende Ur- ſache hier eine Unmoͤglichkeit zu ſuchen. Die Koſten, die hier eine Aufmerckſamkeit verdienen,
wer-
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[0021]
Vorrede.
tragbare Felder tragbarer zu machen. Fuͤrs
dritte, wenn es moͤglich iſt, die Fruͤchte von ei-
nem hoͤherem Werthe anzubauen.
Soll es unmoͤglich ſeyn ungebauete Felder
anzubauen, ſo muß entweder der Grund hiervon
in der weſentlichen Unfruchtbarkeit der Felder,
oder in den unproportionirlichen Koſten, welche
die Anbauung erfordert, oder in der Nothwen-
digkeit zur Weide ſtecken. Das erſte giebt mir
keinen Grund in dieſem Stuͤcke eine Unmoͤglich-
keit anzunehmen. Alles Feld, was ſich bear-
beiten laͤſſet, kan zu einer gewiſſen Art von
Fruͤchten nutzbar gemacht werden, ob ich zwar
dieß geſtehe, daß ſich nicht alle Arten von Fruͤch-
ten dahin ſchicken. Jch habe Felder, die man
alle fuͤr unfruchtbar gehalten. Man hat mich
ausgelacht, da ich ſie gekauft. Jch habe ſie aber
doch dahin gebracht, daß ſie mir jetzo zum Theil
den ſchoͤnſten Duͤnkel, zum Theil vollkommenen
Weitzen, zum Theil das ſchwerſte Korn ſo gut,
wie die beſten Felder, liefern. Und geſetzt, es
waͤre ein Fels. Jſt denn der Gebrauch der Fel-
ſen unmoͤglich? Koͤnnen nicht die Steine ver-
arbeitet werden? Hat man dieſe nicht zum
Bauen noͤthig? Solte man hiedurch nicht ſeine
Jntereſſen von dem Felſen ziehen koͤnnen?
Der erſte
Grund die-
ſer Unmoͤg-
lichkeit.
Auch das andere iſt keine hinreichende Ur-
ſache hier eine Unmoͤglichkeit zu ſuchen. Die
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/21>, abgerufen am 16.02.2025.
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