muß man allezeit ein Land, auf welchen vor kurzen Jahren kein Flachs gestanden, hier zu erwehlen, wo- von im ersten Theile p. 61. und in diesem fünsten Theile p. 15 nachzulesen ist.
Ferner geben einige Haushaltungs Bücher wider die Erd-Flöh dieses Mittel an, daß man un- ter den Lein, wenn er solte gesäet werden, Christ- Asche, oder in Ermangelung derselben andere Asche mengen solte, welches aber ebenfals eine Fratze ist, und zu nichts weiter hilft, als daß die Asche dem Säe Manne bey dem Ausstreuen des Samens in die Augen flieget, damit er nach der Arbeit mit Aus- wischung derselben etwas zu thun habe. Jch ver- sichere, daß wider dieses Ungezieser weder Christ- noch andere Asche was hilft. Wenn der Lein zei- tig bestellet wird, und die aufgegangene Pflänz- lein einige Tage gestanden haben, und etwas derb geworden, so können ihnen die Erd-Flöhe so nicht viel schaden, sonderlich, wenn sich unterweilen wie im Früh Jahre gemeiniglich zu geschehen pfleget, abwechselnde Regen einstellen.
Wenn der Flachs zwey bis drey Zol hoch er- wachsen ist, muß man solchen in schönem hellem und trockenem Wetter jäten lassen; doch hat man nur nöthig nach dem größten und grobsten Unkraute zu greifen, denn das ganz kleine wird durch den di- cken aufgegangenen Flachs ersticket, daß es nicht in die Höhe wachsen kan, weil demselben durch den Flachs das Wachsthum und der Nahrungs-Saft benommen wird.
Es wird auch in einigen Haushaltungs Bü- chern, wie im Florino und andern zu finden, fol-
gende
und Flachſe.
muß man allezeit ein Land, auf welchen vor kurzen Jahren kein Flachs geſtanden, hier zu erwehlen, wo- von im erſten Theile p. 61. und in dieſem fuͤnſten Theile p. 15 nachzuleſen iſt.
Ferner geben einige Haushaltungs Buͤcher wider die Erd-Floͤh dieſes Mittel an, daß man un- ter den Lein, wenn er ſolte geſaͤet werden, Chriſt- Aſche, oder in Ermangelung derſelben andere Aſche mengen ſolte, welches aber ebenfals eine Fratze iſt, und zu nichts weiter hilft, als daß die Aſche dem Saͤe Manne bey dem Ausſtreuen des Samens in die Augen flieget, damit er nach der Arbeit mit Aus- wiſchung derſelben etwas zu thun habe. Jch ver- ſichere, daß wider dieſes Ungezieſer weder Chriſt- noch andere Aſche was hilft. Wenn der Lein zei- tig beſtellet wird, und die aufgegangene Pflaͤnz- lein einige Tage geſtanden haben, und etwas derb geworden, ſo koͤnnen ihnen die Erd-Floͤhe ſo nicht viel ſchaden, ſonderlich, wenn ſich unterweilen wie im Fruͤh Jahre gemeiniglich zu geſchehen pfleget, abwechſelnde Regen einſtellen.
Wenn der Flachs zwey bis drey Zol hoch er- wachſen iſt, muß man ſolchen in ſchoͤnem hellem und trockenem Wetter jaͤten laſſen; doch hat man nur noͤthig nach dem groͤßten und grobſten Unkraute zu greifen, denn das ganz kleine wird durch den di- cken aufgegangenen Flachs erſticket, daß es nicht in die Hoͤhe wachſen kan, weil demſelben durch den Flachs das Wachsthum und der Nahrungs-Saft benommen wird.
Es wird auch in einigen Haushaltungs Buͤ- chern, wie im Florino und andern zu finden, fol-
gende
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und Flachſe.
muß man allezeit ein Land, auf welchen vor kurzen
Jahren kein Flachs geſtanden, hier zu erwehlen, wo-
von im erſten Theile p. 61. und in dieſem fuͤnſten
Theile p. 15 nachzuleſen iſt.
Ferner geben einige Haushaltungs Buͤcher
wider die Erd-Floͤh dieſes Mittel an, daß man un-
ter den Lein, wenn er ſolte geſaͤet werden, Chriſt-
Aſche, oder in Ermangelung derſelben andere Aſche
mengen ſolte, welches aber ebenfals eine Fratze iſt,
und zu nichts weiter hilft, als daß die Aſche dem
Saͤe Manne bey dem Ausſtreuen des Samens in
die Augen flieget, damit er nach der Arbeit mit Aus-
wiſchung derſelben etwas zu thun habe. Jch ver-
ſichere, daß wider dieſes Ungezieſer weder Chriſt-
noch andere Aſche was hilft. Wenn der Lein zei-
tig beſtellet wird, und die aufgegangene Pflaͤnz-
lein einige Tage geſtanden haben, und etwas derb
geworden, ſo koͤnnen ihnen die Erd-Floͤhe ſo nicht
viel ſchaden, ſonderlich, wenn ſich unterweilen wie
im Fruͤh Jahre gemeiniglich zu geſchehen pfleget,
abwechſelnde Regen einſtellen.
Wenn der Flachs zwey bis drey Zol hoch er-
wachſen iſt, muß man ſolchen in ſchoͤnem hellem
und trockenem Wetter jaͤten laſſen; doch hat man
nur noͤthig nach dem groͤßten und grobſten Unkraute
zu greifen, denn das ganz kleine wird durch den di-
cken aufgegangenen Flachs erſticket, daß es nicht in
die Hoͤhe wachſen kan, weil demſelben durch den
Flachs das Wachsthum und der Nahrungs-Saft
benommen wird.
Es wird auch in einigen Haushaltungs Buͤ-
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/208>, abgerufen am 17.02.2025.
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