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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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und Flachse.

Hingegen andere, pflegen auch wohl das
Ruren und Egen im Früh-Jahre zweymal vorzu-
nehmen, damit die Klöse klar gemachet und das
Gras von dem Acker weggeschaffet werde. Man
lässet hierinnen einen jeden bey seiner Art, wie er
es nach seiner Meinung vor gut befindet. Doch
bleibet es gewiß, daß nach meiner langen Erfah-
rung, die Winter-Kraft, wie oben gedacht worden,
vorzuziehen ist.

Die Säe-Zeit wird in die frühe und
langsame eingetheilet.
Das frühzeitige Be-
stellen wird von vielen zu Anfange des Aprils bis
zu Anfange des Mayes vorgenommen. Der
Same muß fein dicke gesäet werden, daher man
das vor Winters zubereitete Land zwey bis drey-
mal mit dem Leine zu überstreuen hat. Nach die-
sem eget man nach der gemeinen Art denselben un-
ter, zu welchem Ende der Acker wohl dreymal, und
so lange mit der Ege muß überfahren werden, bis
kein Same auf der Erde mehr zu sehen ist. Besser
würde es aber seyn, wenn nach meiner Manier der
Same mit Kärsten ganz flach untergezogen, und
mit der kleinen Garten-Ege überfahren würde;
denn mit der grossen Pferde-Ege wird das besäete
Land, durch das hin und wieder Trampeln der Pfer-
de nicht nur derb gemacht, sondern auch vieler Sa-
me so feste und tief eingetreten, daß er nicht hervor
keimen kan und verdummeln muß.

Die andere Aussaat des Leines, geschiehet zu
Anfange des Junius bis gegen Johannis Tag.

Es wird derselbe eben auf die Art, wie bey

der
und Flachſe.

Hingegen andere, pflegen auch wohl das
Ruren und Egen im Fruͤh-Jahre zweymal vorzu-
nehmen, damit die Kloͤſe klar gemachet und das
Gras von dem Acker weggeſchaffet werde. Man
laͤſſet hierinnen einen jeden bey ſeiner Art, wie er
es nach ſeiner Meinung vor gut befindet. Doch
bleibet es gewiß, daß nach meiner langen Erfah-
rung, die Winter-Kraft, wie oben gedacht worden,
vorzuziehen iſt.

Die Saͤe-Zeit wird in die fruͤhe und
langſame eingetheilet.
Das fruͤhzeitige Be-
ſtellen wird von vielen zu Anfange des Aprils bis
zu Anfange des Mayes vorgenommen. Der
Same muß fein dicke geſaͤet werden, daher man
das vor Winters zubereitete Land zwey bis drey-
mal mit dem Leine zu uͤberſtreuen hat. Nach die-
ſem eget man nach der gemeinen Art denſelben un-
ter, zu welchem Ende der Acker wohl dreymal, und
ſo lange mit der Ege muß uͤberfahren werden, bis
kein Same auf der Erde mehr zu ſehen iſt. Beſſer
wuͤrde es aber ſeyn, wenn nach meiner Manier der
Same mit Kaͤrſten ganz flach untergezogen, und
mit der kleinen Garten-Ege uͤberfahren wuͤrde;
denn mit der groſſen Pferde-Ege wird das beſaͤete
Land, durch das hin und wieder Trampeln der Pfer-
de nicht nur derb gemacht, ſondern auch vieler Sa-
me ſo feſte und tief eingetreten, daß er nicht hervor
keimen kan und verdummeln muß.

Die andere Ausſaat des Leines, geſchiehet zu
Anfange des Junius bis gegen Johannis Tag.

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der
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[171/0206] und Flachſe. Hingegen andere, pflegen auch wohl das Ruren und Egen im Fruͤh-Jahre zweymal vorzu- nehmen, damit die Kloͤſe klar gemachet und das Gras von dem Acker weggeſchaffet werde. Man laͤſſet hierinnen einen jeden bey ſeiner Art, wie er es nach ſeiner Meinung vor gut befindet. Doch bleibet es gewiß, daß nach meiner langen Erfah- rung, die Winter-Kraft, wie oben gedacht worden, vorzuziehen iſt. Die Saͤe-Zeit wird in die fruͤhe und langſame eingetheilet. Das fruͤhzeitige Be- ſtellen wird von vielen zu Anfange des Aprils bis zu Anfange des Mayes vorgenommen. Der Same muß fein dicke geſaͤet werden, daher man das vor Winters zubereitete Land zwey bis drey- mal mit dem Leine zu uͤberſtreuen hat. Nach die- ſem eget man nach der gemeinen Art denſelben un- ter, zu welchem Ende der Acker wohl dreymal, und ſo lange mit der Ege muß uͤberfahren werden, bis kein Same auf der Erde mehr zu ſehen iſt. Beſſer wuͤrde es aber ſeyn, wenn nach meiner Manier der Same mit Kaͤrſten ganz flach untergezogen, und mit der kleinen Garten-Ege uͤberfahren wuͤrde; denn mit der groſſen Pferde-Ege wird das beſaͤete Land, durch das hin und wieder Trampeln der Pfer- de nicht nur derb gemacht, ſondern auch vieler Sa- me ſo feſte und tief eingetreten, daß er nicht hervor keimen kan und verdummeln muß. Die andere Ausſaat des Leines, geſchiehet zu Anfange des Junius bis gegen Johannis Tag. Es wird derſelbe eben auf die Art, wie bey der

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/206>, abgerufen am 22.11.2024.