Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.4. Cap. Von den Hülsen-Früchten brachet werden kan. Es wäre also wohl gethan,daß sie sich die Früh-Erbsen anschaften, wovon in dem ersten Theile p. 50. und p. 62. und im vier- ten Theile p. 151. ein mehrers zu sinden ist. Die mehresten säen die Erbsen, wenn die Frö- Noch andere pflegen die Erbsen auf frisch ge- Viele Acker-Verständige wollen auch behaupten, daß
4. Cap. Von den Huͤlſen-Fruͤchten brachet werden kan. Es waͤre alſo wohl gethan,daß ſie ſich die Fruͤh-Erbſen anſchaften, wovon in dem erſten Theile p. 50. und p. 62. und im vier- ten Theile p. 151. ein mehrers zu ſinden iſt. Die mehreſten ſaͤen die Erbſen, wenn die Froͤ- Noch andere pflegen die Erbſen auf friſch ge- Viele Acker-Verſtaͤndige wollen auch behaupten, daß
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4. Cap. Von den Huͤlſen-Fruͤchten
brachet werden kan. Es waͤre alſo wohl gethan,
daß ſie ſich die Fruͤh-Erbſen anſchaften, wovon in
dem erſten Theile p. 50. und p. 62. und im vier-
ten Theile p. 151. ein mehrers zu ſinden iſt.
Die mehreſten ſaͤen die Erbſen, wenn die Froͤ-
ſte vorbey ſind, im April, auf die Gerſten-Stoppeln,
und zwar am Gemaͤß eben ſo viel als zum Win-
ter-Rocken gebraͤuchlich iſt, ackern ſolche vier bis
ſuͤnf Zol tief unter, und uͤberfahren hernach den
Acker mit der Ege. Diejenigen aber thun beſſer,
welche das zu den Erbſen beſtimte Land im Herb-
ſte faͤlgen laſſen.
Noch andere pflegen die Erbſen auf friſch ge-
duͤngtes Land zu beſtellen, welches ich aber nicht bil-
ligen kan, indem ſie erſtlich dadurch ſehr hoch wer-
den, ſonderlich wenn ſich viele Regen einſtellen.
Zum andern legen ſie ſich wegen ihrer Laͤnge auf
einander, wodurch das Stroh eine Faͤulniß bekomt,
daß das Schaaf- und Rind-Viehe hernach ſolches
nicht gerne angehet, ob es ihnen gleich ſonſten ein
angenehmes Futter iſt. Drittens, wenn die Duͤn-
gung etwas ſtrohigt iſt, und die untergefluͤgten
Erbſen, theils unter die Miſt-Klumpen, theils mit-
ten darinnen, theils auch oben darauf zu liegen kom-
men, ſo muͤſſen bey auſſenbleibenden Regen und
warmen Sonnenſchein viele Stengel verwelken
und verdorren, weil ihre Wurzeln hohl liegen,
folglich nicht genugſamen Nahrungs-Saft zum
Wachsthum an ſich ziehen koͤnnen, und von der
Duͤrrung und Hitze verbrennen muͤſſen.
Viele Acker-Verſtaͤndige wollen auch behaupten,
daß
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