Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.3. Cap. Von den Korn-Früchten Und wenn es auch zuweilen geschiehet, daß der Jn unsern guten Feldern bestellen einige Jm Früh-Jahre, so bald die mehresten Frö- gelbe,
3. Cap. Von den Korn-Fruͤchten Und wenn es auch zuweilen geſchiehet, daß der Jn unſern guten Feldern beſtellen einige Jm Fruͤh-Jahre, ſo bald die mehreſten Froͤ- gelbe,
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3. Cap. Von den Korn-Fruͤchten
Und wenn es auch zuweilen geſchiehet, daß der
Haber auf einem ungefaͤlgtem Lande beſſer geraͤth
als auf den gefaͤlgten, ſo ruͤhret doch ſolches nicht
von Unterlaſſung des Faͤlgens, ſondern von andern
Neben-Urſachen her. Es kan, zum Exempel, das
ungefaͤlgte Land in guter Beſſerung, das gefaͤlgte
aber ſehr mager ſeyn. Oder der Same iſt auf den
gefaͤlgten Acker bey feichter Witterung eingeſchmie-
ret, und hingegen auf den ungefaͤlgten fein locker
und milde in die Erde gebracht worden. Dieſe
und andere dergleichen Umſtaͤnde, welches die
Bauers-Leute ſelten bemerken, koͤnnen zwar, wie
leicht zu erachten, zuweilen eine Ausnahme von der
gegebenen Regel machen, aber doch ſelbſten keine
beſtaͤndige Regel abgeben, daß der Hafer auf un-
gefaͤlgtem Lande beſſer gut thue als auf gefaͤlgten.
Man nehme nur zur Probe zwey neben einander
liegende Aecker von gleicher Guͤte und Beſſerung,
laſſe den einen faͤlgen, den andern aber nicht, und
beſtelle ſolche zu gleicher Zeit und Witterung mit
einerley Samen, und mit gleichem Fleiſſe und Ac-
curateſſe, ſo wird man gewiß finden, daß der auf
dem gefaͤlgten Lande den Vorzug behaͤlt.
Jn unſern guten Feldern beſtellen einige
Acker-Leute den Hafer auf Gerſten- und Sommer-
Rocken-Land, und alſo erſtlich im dritten Jahre, da
denn ebenfals die Stoppeln langſam im Herbſte
umgepfluͤget werden muͤſſen.
Jm Fruͤh-Jahre, ſo bald die mehreſten Froͤ-
ſte vorbey ſind, wird von dem in der letzten Ernde
gebaueten Hafer der beſte, welcher nemlich fein
gelbe,
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