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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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3. Cap. Von den Korn-Fruͤchten
zeitig, etwan gegen Pfingſten, nach dem es die Wit-
terung giebet, und zwar ehe der Weitzen in die
Schoß-Baͤlge tritt, oben an den Blaͤttern abge-
ſchnitten werde; jedoch muß man darauf Achtung
haben, daß die Maͤgde nicht zu tief greiffen, und
den vorhandenen Segen mit hinweg ſchneiden. Es
ſoll auch dieſes Abſchneiden niemalen bey allzuheiſ-
ſer Fruͤhlings-Witterung geſchehen, weil dadurch
die verſchnittenen Blaͤtter weiß und gelbe, und die
Stauden an ihrem Wachsthume verhindert wer-
den. Das Abgeſchnittene nennen ſie bey uns
Schrapfe, und iſt ein treffliches Futter vor das
Rind-Viehe.

Wer von der Ernde, Schneiden, Binden,
Heimfahren in die Scheure, Dreſchen und Reine-
machen Nachricht verlanget, der kan in andern
Haushaltungs-Buͤchern ſich umſehen, indem ſol-
ches zu beſchreiben nach meinem Zwecke zu weit-
laͤuftig waͤre.

§. 2.

Der Sommer-Weitzen ohne Hacheln.
Triticum æſtivum C B. P. Triticum æſtivum
ariſtis carens J. B.
Wird bey uns der Boͤhmiſche
Weitzen genennet, und iſt an den Aehren eben ſo
anzuſehen, wie der ordentliche Winter-Weitzen. Es
iſt auch ſonſten zwiſchen beyden eben kein ſonder-
licher Unterſchied zu finden, auſſer daß die Koͤrner
von dem Sommer-Weitzen etwas vollkommener
und weiſſer ſind. Zum Gebrauch thut er in der
Haushaltung zum Backen eben die Dienſte als
der Winter-Weitzen.

Er

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/153>, abgerufen am 07.01.2025.