Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.überhaupt. hindert sie solche Beschädigung an ihrem Wachs-thum im geringsten nicht. Ein jeder Haus-Vater soll auch genau unter- hin-
uͤberhaupt. hindert ſie ſolche Beſchaͤdigung an ihrem Wachs-thum im geringſten nicht. Ein jeder Haus-Vater ſoll auch genau unter- hin-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="107"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">uͤberhaupt.</hi></fw><lb/> hindert ſie ſolche Beſchaͤdigung an ihrem Wachs-<lb/> thum im geringſten nicht.</p><lb/> <p>Ein jeder Haus-Vater ſoll auch genau unter-<lb/> ſuchen, was er vor ein Land vor ſich hat, ob es<lb/> leichte oder ſchwer iſt. Das erſte erfordert niema-<lb/> len ſo viel Samen als ein ſchwerer und lettiger<lb/> Boden, weil manches Korn, da es unter einen ſol-<lb/> chen feſten Grunde lieget, nicht hervor ſtechen kan,<lb/> und folglich verdummeln und zuruͤck bleiben muß,<lb/> welches um deſto eher geſchiehet, wenn ein ſtarker<lb/> Schlag- und Platz-Regen gleich nach dem Beſtel-<lb/> len erfolget, welcher den locker gemachten Grund<lb/> feſte zuſammen ſchlaͤget. Auch iſt es ein Fehler,<lb/> wenn zur Unzeit geſaͤet wird, da der Acker zu naß<lb/> iſt, und man anhaltende Regen uͤberkomt. Jn<lb/> dieſem Falle iſt mit nichts am beſten zu helffen,<lb/> als wenn man die auf den Acker gemachte Rinde<lb/> bey trockenem Wetter, mit der Ege wiederum<lb/> aufreiſſen laͤßt, wenn aber der Samen hervor ge-<lb/> keimet waͤre, ſo iſt dieſe Arbeit nicht nur verge-<lb/> bens, ſondern vielmehr ſchaͤdlich. Bey dem Win-<lb/> ter-Rocken, welcher vorgedroſchen worden, und<lb/> welchen man zum Samen und zur Ausſaat neh-<lb/> men will, iſt auch zu gedenken, ſo bald als er in<lb/> das Reine gebracht worden, daß er auf einen luͤf-<lb/> tigen Boden einige Tage fein duͤnne ſoll ausgebrei-<lb/> tet und gewendet werden, damit er nicht auf ein-<lb/> ander erwaͤrme und ſchimlicht werde, und die bey<lb/> ſich habende Feuchtigkeit, welche er auf der Scheu-<lb/> er-Tenne an ſich gezogen hat, ausdunſte, u. dadurch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hin-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0142]
uͤberhaupt.
hindert ſie ſolche Beſchaͤdigung an ihrem Wachs-
thum im geringſten nicht.
Ein jeder Haus-Vater ſoll auch genau unter-
ſuchen, was er vor ein Land vor ſich hat, ob es
leichte oder ſchwer iſt. Das erſte erfordert niema-
len ſo viel Samen als ein ſchwerer und lettiger
Boden, weil manches Korn, da es unter einen ſol-
chen feſten Grunde lieget, nicht hervor ſtechen kan,
und folglich verdummeln und zuruͤck bleiben muß,
welches um deſto eher geſchiehet, wenn ein ſtarker
Schlag- und Platz-Regen gleich nach dem Beſtel-
len erfolget, welcher den locker gemachten Grund
feſte zuſammen ſchlaͤget. Auch iſt es ein Fehler,
wenn zur Unzeit geſaͤet wird, da der Acker zu naß
iſt, und man anhaltende Regen uͤberkomt. Jn
dieſem Falle iſt mit nichts am beſten zu helffen,
als wenn man die auf den Acker gemachte Rinde
bey trockenem Wetter, mit der Ege wiederum
aufreiſſen laͤßt, wenn aber der Samen hervor ge-
keimet waͤre, ſo iſt dieſe Arbeit nicht nur verge-
bens, ſondern vielmehr ſchaͤdlich. Bey dem Win-
ter-Rocken, welcher vorgedroſchen worden, und
welchen man zum Samen und zur Ausſaat neh-
men will, iſt auch zu gedenken, ſo bald als er in
das Reine gebracht worden, daß er auf einen luͤf-
tigen Boden einige Tage fein duͤnne ſoll ausgebrei-
tet und gewendet werden, damit er nicht auf ein-
ander erwaͤrme und ſchimlicht werde, und die bey
ſich habende Feuchtigkeit, welche er auf der Scheu-
er-Tenne an ſich gezogen hat, ausdunſte, u. dadurch
hin-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |